Festhalle wird zur Zeitmaschine

Blieskastel · 2940 Seiten hat das dreibändige Einwohnerbuch von Blieskastel, zusammengestellt von Jörg Künzer. Im Rahmen der Tagung der ASF wurde es vorgestellt. Zwölf Jahre hat Künzer an der Zusammenstellung der Blieskasteler Familien gearbeitet.

 Groß war das Interesse beim „Zeitmaschinen-Tag“ in der Blesgaufesthalle am vergangenen Sonntag. Vorne rechts im Bild ist Blieskastels Stadtarchivar Kurt Legrum. Foto: Erich Schwarz

Groß war das Interesse beim „Zeitmaschinen-Tag“ in der Blesgaufesthalle am vergangenen Sonntag. Vorne rechts im Bild ist Blieskastels Stadtarchivar Kurt Legrum. Foto: Erich Schwarz

Foto: Erich Schwarz

"Die Bliesgaufesthalle wird am 11. September zur Zeitmaschine", so kündigte Stadtarchivar Kurt Legrum zusammen mit der Pressestelle der Stadt Blieskastel die Genealogische Ausstellung mit Bücherbörse in der Bliesgaufesthalle am vergangenen Sonntag an. Genealogie ist der Fachausdruck für Familien- oder Ahnenforschung . Und der eigentliche Veranstalter und Organisator dieses "Zeitreise-Tages" war die Arbeitsgemeinschaft für saarländische Familienkunde (ASF), die damit auch ihr 50-jähriges Bestehen feierte.

"Wir haben solche Veranstaltungen öfter in Saarlouis durchgeführt, deshalb wollten wir jetzt einmal in den saarpfälzischen Raum gehen", erklärte der ASF-Vorsitzende Markus Detemple. In der ASF sind laut Eigenwerbung "die genealogisch am Saarland und den angrenzenden Gebieten Interessierten zusammengeschlossen". Und man konnte auch ein konkretes Ergebnis präsentieren, nämlich "Ein Buch für die Bürger - mit den Bürgern": das "Einwohnerbuch Blieskastel mit den Ortsteilen Alschbach und Lautzkirchen 1650-1905" von Jörg Künzer.

Polizist von Beruf

Und der hauptberuflich als Polizeibeamte arbeitende Künzer hat in zwölf Jahren akribischer Arbeit ein Buch mit allen Familien und deren Namen aus dem beschriebenen Zeitraum zusammengetragen. Er sei eben "ein Jäger und Sammler", meinte er scherzhaft. Ja, was treibt jemanden an, eine solch mühevolle Kleinarbeit auf sich zu nehmen? "Es ist ein Hobby, es macht Spaß und man ist ständig am Forschen und Suchen", begründet Künzer seine Motivation. Herausgekommen ist ein schon äußerlich sehr ansprechendes Buch, das zusammen aus drei Bänden mit insgesamt 2940 Seiten besteht.

Jörg Künzer ist stellvertretender Vorsitzender der ASF, die das aufwendige Werk auch herausgegeben hat. "Das kostet natürlich Geld, und wir bedanken uns auch bei allen Spendern, die es uns ermöglicht haben, dieses Buch herauszugeben", unterstreicht Künzer. Man werde sicherlich nichts verdienen, eher drauflegen, stellte Künzer heraus. In einer Vorbestellaktion kostete das Buch 45 Euro, demnächst werden die drei Bände dann 55 Euro kosten: "Das ist immer noch ein super guter Preis", ergänzte Künzer.

Aber neben der Präsentation des Heimatbuches gab es noch weitere Höhepunkte: So präsentierte die Arbeitsgruppe Vermisstenforschung etliche Fundstücke, die im Rahmen ihrer Arbeit freigelegt wurden. Und neben dieser Arbeitsgruppe stellten auch etliche Historische Vereine, etwa aus Schiffweiler, dem Köllertal, Wappenspezialisten oder auch Stadtarchivar Legrum ihre Arbeit vor und konnten etliche Familien- oder Ahnenbücher an den Mann und die Frau bringen. Das Interesse war groß, trotz des schönen Sommerwetters hatten sehr viele Besucher den Weg in die Ausstellung in der Bliesgaufesthalle gefunden.

Sehr viele Besucher

Und neben der Präsentation in der Bliesgaufesthalle konnte man an diesem "Tag des offenen Denkmals" auch noch den Bunker der ehemaligen "Landesbefestigung West" besichtigen, ein in seiner Art einzigartiges Denkmal.

Abgerundet wurde der "Zeitmaschinen-Tag" noch mit freiem Eintritt in das historische Uhrenmuseum sowie die Eisenbahnausstellung im Haus des Bürgers. Zudem gab es auch einen stadtgeschichtlichen Vortrag von Kurt Legrum.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort