Gewürze aus Niederwürzbach Erlesene Gewürze aus Niederwürzbach

„Golden Spices“ heißt das Unternehmen, in das Josef Schnur seine jahrzehntelange Erfahrung als Metzgermeister und Vertriebsexperte investiert.

 Gewürz-Hersteller Josef Schnur strahlt immer Optimismus und Zufriedenheit aus. Auch in diesen schlechten Zeiten hat er seinen Humor und seine Zuversicht behalten.

Gewürz-Hersteller Josef Schnur strahlt immer Optimismus und Zufriedenheit aus. Auch in diesen schlechten Zeiten hat er seinen Humor und seine Zuversicht behalten.

Foto: Erich Schwarz

Man kann Josef Schnur mit Fug und Recht eine stattliche Person nennen, und aufgrund seiner Herzlichkeit und Freundlichkeit in den Verkaufsgesprächen ist er auch durchaus sehr bekannt in der Region. Im beschaulichen Allmend in Niederwürzbach ist der Sitz seiner Gewürzfirma „Golden Spices“. Nur beste naturreine Zutaten, keine Konservierungsstoffe, und kreative Mischungen sind die Elemente des Erfolgsrezepts, mit dem Josef Schnur für seine Produkte wirbt. Der Unternehmer hat als Metzgerlehrling (damals hieß das noch so) in der St. Ingberter Traditionsmetzgerei Müller in der Kaiserstraße begonnen. Mit knapp 20 Jahren legte er seine Meisterprüfung im bayrischen Landshut ab und war seinerzeit der jüngste Metzgermeister im Saarland. Ab diesem Zeitpunkt war er Verkaufsleiter in der St. Ingberter Metzgerei, in der er ausgebildet worden war. Von dort wechselte er zu einer Mainzer Gewürzfirma, eine der größten und erfolgreichsten in der Branche. Zunächst war Schnur für den Verkauf der Gewürze im Saarland und in Rheinland-Pfalz zuständig, später war er für den weltweiten Vertrieb der Mainzer Produkte zuständig. Vor allem bereiste Josef Schnur die einstigen Staaten und Regionen der früheren Sowjetrepublik. Die UdSSR war auseinandergebrochen, alles war im Wandel, und der Würzbacher Vertriebsexperte nutzte die Gunst der Stunde: „Es gibt keinen Staat der früheren Sowjetunion, den ich nicht bereist habe“, erinnert sich Schnur noch heute an diese auch für ihn bewegende Zeit. Er kann unendlich viele Geschichten erzählen über Land und Leute im Osten. Er war dabei, als in Moskau der erste McDonald-Laden aufging, er hat auch viele reichen und superreichen Leute und Oligarchen in dieser Zeit kennengelernt. Und er betont immer wieder die überschwängliche Herzlichkeit und die große Gastfreundschaft der Bevölkerung dort. Und lachend fügt er hinzu, dass diese Zeit auch für seine Leber „sehr herausfordernd“ war, schließlich mussten Geschäftsabschlüsse immer mit reichlich Wodka gefeiert werden.

Irgendwann fasste Schnur dann den Entschluss, sich mehr zu Hause einzubringen und seine Arbeitskraft familiär zu bündeln. Was lag für einen Gewürzexperten näher, einen eigenen Gewürzhandel zu beginnen? Aber Josef Schnur wollte nicht nur Produkte vertreiben, er wollte kreativ sein und eigene Gewürzprodukte entwickeln. Es begann die Zeit des Testens und Probierens, die Rezepte wurden entwickelt und immer wieder verfeinert. „Ich legte von Beginn an größten Wert darauf, nur Premiumzutaten zu verwenden und zu verarbeiten. Die Mischungen werden aus erlesenen Gewürzen und Kräutern komponiert, mit naturbelassenem Halit-Kristallsalz aus Pakistan und völlig ohne Geschmacksverstärker oder Zusatz-, Farb- oder Konservierungsstoffe gefertigt, ohne Glutamat, Lactose oder Gluten“, unterstreicht Schnur. Und wenn der Gewürzunternehmer über seine Zutaten spricht, gerät er ins Schwärmen, weil die Zubereitungen aus edlen Zutaten stammen: „Halit-Salz nennt man auch den Diamanten unter den Natursalzen. Das Salz hat sich durch die Austrocknung eines Urmeeres vor mindestens 250 Millionen Jahren in kristalliner Form abgelagert“. Er erläutert, dass seine Gewürzkreationen auf den alten Naturkenntnissen europäischer, orientalischer und asiatischer Kulturen beruhen. So verwendet er zum Beispiel Galgant und Bertram, Kräuterwurzeln, die bereits von der Äbtissin Hildegard von Bingen besonders geschätzt wurden. Schnur arbeitet unter anderem auch mit Medizinern zusammen, um seine Produkte ständig zu verbessern. Die Kunden wissen die Qualität seiner Produkte zu schätzen, neben vielen Privatkunden beliefert Schnur auch Unternehmen, wie etwa die Firma Gewürzblume in Gersweiler, den Wendalinushof in St. Wendel, Feinkost Moser in Blieskastel, das Hoflädle in St, Ingbert, Onkel Toms Hütte in Ottweiler, Feinkost Dissinger in Saarbrücken oder das Brauhaus in Merzig, um nur einige zu nennen.

Aber die Corona-Pandemie ist auch an Schnurs Firma „Golden Spices“ nicht spurlos vorbeigegangen. Alle Messen und Märkte in der engeren und weiteren Umgebung, auf denen er seine Produkte direkt vertreibt, wurden abgesagt. Die Gastronomie oder andere gewerbliche Kunden leiden ebenfalls unter der Corona-Krise, und der Absatz stagniert. Auch der direkte Kundenkontakt, eine Stärke des Würzbachers, musste zwangsläufig reduziert werden. Aber Josef Schnur ist ein immer positiv denkender Unternehmer: „Es wird auch wieder eine andere Zeit kommen“, ist er zuversichtlich.

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