Böckweiler hat jetzt eine im Innnern sanierte Kirche Nun sieht das Gotteshaus wieder proper aus

Böckweiler · „Der Ort ist nicht nur touristisch ein kunsthistorischer Ort, ein Denkmal, er ist vor allem eine Kirche im Dorf, die darauf hinweist, dass Gott bei uns ist und Gottes Wort zu hören ist.“ Mit diesen Worten definierte Dekan Peter Butz, Zweibrücken, die umfangreich im Innern sanierte romanische Stephanuskirche in Böckweiler.

 Blick in den Innenraum der restaurierten Stephanuskirche während des Festgottesdienstes zur Indienststellung mit Dekan Peter Butz und Pfarrerin Ines Weiser-Weinland. Foto: Wolfgang Degott

Blick in den Innenraum der restaurierten Stephanuskirche während des Festgottesdienstes zur Indienststellung mit Dekan Peter Butz und Pfarrerin Ines Weiser-Weinland. Foto: Wolfgang Degott

Foto: Wolfgang Degott

Die Arbeiten waren notwendig geworden, da die Substanz des Bauwerkes, dessen Ursprünge bis ins zwölfte Jahrhundert zurückreichen, durch aufkommende Nässe massiv gefährdet war. Pfarrerin Ines Weiland-Weiser sprach bei der feierlichen Indienststellung nach zweijähriger Bauzeit und 70 Jahre nach der Wiedereröffnung nach dem Zweiten Weltkrieg davon, dass zwar die Kosten etwas aus dem Ruder gelaufen seien. Der Initiative und Hartnäckigkeit der stellvertretenden Vorsitzenden des Presbyteriums, Marliese Rauch, sei es jedoch zu verdanken, dass ein Großteil des benötigten Geldes bereits wieder zur Verfügung stehe. Die Spendenbereitschaft der gesamten Dorfgemeinschaft, von Firmen und auch von Menschen außerhalb des Ortes habe dazu geführt, dass rund 12 000 Euro zusammen kamen. Die Seelsorgerin erwähnte zu Beginn des Gottesdienstes, dass nach der Innensanierung auch noch eine Sanierung im Außenbereich notwendig sei. „Doch wann die kommt, das steht noch in den Sternen“.

Dass die veranschlagten 181 000 Euro nicht reichten, dass die Kosten auf etwa 310 000 Euro in die Höhe schnellten, dafür sorgte insbesondere der neue Bodenbelag, da die alten Platten nicht mehr zu restaurieren waren. Verwandt wurde Sandstein aus den Vogesen, der sich von der Farbgebung und Konsistenz her am besten eignete. Hinzu kamen eine neue Beleuchtung, Sitzheizung in den Bänken, die Sanierung der Fenster mit von Nässefühlern. Sie sorgen dafür, dass, wenn erforderlich, sich die Fenster zum Lüften automatisch öffnen. Auch wurde die Treppe zur Kanzel erneuert und ein neuer Kronleuchter angebracht. All das wurde unter Leitung des Zweibrücker Architekten Gerhard Müller unter dem strengen Blick des Landesdenkmalamtes umgesetzt.

Der Gottesdienst zur Wiederindienststellung der Kirche wurde musikalisch vom fünfköpfigen Myndenbach-Consort in der Instrumentalisierung Krummhorn, Schlagwerk und Renaissance-Flöte unter der Leitung von Rudi Hertel mit geistlicher und weltlicher Literatur aus der Luther-Zeit und dem Organisten Klaus Weinland, der die generalüberholte Orgel ins rechte Licht setzte, sowie der Altheimer Solistin Hanna Ast gesanglich gestaltet.

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