Der Umzug in Blieskastel Fastnachter verjagten die Kasteler Kälte

Blieskastel · Der Umzug in Blieskastel zog nicht nur närrisches Publikum an – auch viele Fastnachter aus der Umgebung zeigten sich in der Barockstadt.

 Die Kostüme der gelb-weißen Küken aus Alschbach wurden beim Fastnachtsumzug in Blieskastel gestern von vielen Besuchern bestaunt.

Die Kostüme der gelb-weißen Küken aus Alschbach wurden beim Fastnachtsumzug in Blieskastel gestern von vielen Besuchern bestaunt.

Foto: Erich Schwarz

Zum ersten Mal mit einem ziemlichen Verzug startete gestern der Blieskasteler Fasenachtsumzug im Industriegebiet an der Florianstraße. Zunächst musste bereits vor dem Umzug ein jugendliches Alkoholopfer durch Sanitäter versorgt werden. Mit etwa einer halbstündigen Verspätung konnte der Umzug dann endlich beginnen. Die Umzugsführung hat sich offensichtlich bewährt. Die Diskussion, den Zug wieder in der Hitzendell in Lautzkirchen starten zu lassen, scheint Schnee von gestern zu sein.

Ach ja, geschneit hatte es auch am Vormittag des närrischen Sonntags, und auch am Nachmittag war das Wetter längst nicht so schön wie im vergangenen Jahr. Es war empfindlich kalt und alle, die ein Ganzkörperkostüm trugen, waren am diesjährigen Umzugssonntag klar im Vorteil. Aber das tat der närrischen Fastnachtsstimmung in Lautzkirchen und Blieskastel keinen Abbruch. Die Anzahl der Gruppen und Wagen beim Blieskasteler Umzug ist seit Jahren stabil, neben den Blieskasteler Narren ist der Zug auch immer eine Gelegenheit für die Fastnachtsvereine aus dem Umland, sich ebenfalls mit enormem Einfallsreichtum zu präsentieren.

So waren auch in diesem Jahr wieder ganze Narrenhorden aus Bexbach, Homburg, Zweibrücken, Rubenheim und gar Bebelsheim dabei, um nur einige zu nennen. Und selbstverständlich auch die Fasenachter aus den Blieskasteler Stadtteilen. Seit Jahren sind die, die Brenschelbacher, die „Straußjugend“ aus Assweiler, natürlich auch die „Blickinger“ aus Blickweiler, viele Mussige aus den Stadtteilen ebenso dabei wie die närrischen Turner aus Böckweiler. Auch die Alschbacher „Jochnächel“ lassen sich immer wieder bezaubernde Kostümideen einfallen, in diesem Jahr kamen sie als Küken, selbstverständlich auch mit Hahn und Henne.

Und nicht zu vergessen: die Bierbacher „Kerbcher“. Im Jahr ihres Doppeljubiläums (ein Mal elf Jahre Fastnachtsverein „Kerbcher“ und sechs Mal elf Jahre Bierbacher Fasenacht) waren die „Kerbcher“ mit allem, was in der Bierbacher Fasenacht Rang und Namen hat, in mehrfacher Mann- und Frauenschaftsstärke vertreten. Vorneweg wie immer die musikalischen Feuerwehrmänner mit ihrem Fanfarenzug, dahinter die vielen Aktiven von der berühmten Bierbacher Saalfasenacht. In diesem Jubiläumsjahr waren auch die legendären Käsfies nach einer längeren Umzugspause wieder mit von der Partie. Und sie kamen in diesem Jahr mit einem riesigen Prunkwagen.

Apropos Musik: Wer früher schon die vielen Musikkapellen mit ihrem Humba Täterä als laut empfunden hat, der kriegt neuerdings noch mehr auf die Ohren: Die Beats der lauten Anlagen auf den großen Wagen donnern den „Jonny, Jonny Däpp“ so laut durch die Gassen, dass manchmal schon das „Alleh Hopp“ oder auch das donnergewaltige Blieskasteler „Nix wie druff“ im knallend-peitschenden Schall der Lautsprecherboxen unterzugehen droht. Aber den vielen jungen Leuten, die am Umzug teilnehmen, und auch den vielen Jugendlichen am Straßenrand scheint das besser zu gefallen als etwa Viva Colonia. Mit fetziger Partymusik kam auch der Prunkwagen der Saarlandwelle daher, der wegen seiner Größe kaum um die Kurven kam. Man nahm das Sommeralm-Jubiläum als Motiv und hatte daher eine große Almhütte auf dem Wagen aufgebaut. Mit an Bord auch die beiden SR3-Ikonen Eberhardt Schilling und Michael Friemel.

 Bunte Bierbacher: Die Fastnachter aus dem Blieskasteler Stadtteil waren beim Umzug in der Barockstadt wieder zahlreich vertreten. Sie sorgten bei grauem Wetter für Stimmung und viel Farbe – wie diese Clowns.

Bunte Bierbacher: Die Fastnachter aus dem Blieskasteler Stadtteil waren beim Umzug in der Barockstadt wieder zahlreich vertreten. Sie sorgten bei grauem Wetter für Stimmung und viel Farbe – wie diese Clowns.

Foto: Erich Schwarz
 Wetterfest: Dem Brenschelbacher Schneemann war es beim Umzug in Blieskastel offensichtlich nicht zu kalt.

Wetterfest: Dem Brenschelbacher Schneemann war es beim Umzug in Blieskastel offensichtlich nicht zu kalt.

Foto: Erich Schwarz

Aber es waren wieder einmal die Fußgruppen, die Leben in den Umzug und die vielen Besucher mit tollen Kostümen zum Staunen brachten. Ob – wie erwähnt – die Alschbacher Küken oder die Böckweiler Gießkannen, die Bauernhofmotive oder die wunderschönen Brenschelbacher Schneemänner: Die Kostümmotive gehen offensichtlich nicht aus, und man hat wieder miterleben können, dass der Kaschdler Umzug wieder zu einem ganz besonderen Fastnachtserlebnis wurde.

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