Elf-Kilo-Brot feiert Cittaslow-Gedanken

Blieskastel · Rund 35 Händler haben am Sonntag in Blieskastel ihre Waren angeboten. Beim zweiten Cittaslow-Markt lag der Schwerpunkt auf Lebensmitteln und Spezialitäten aus dem Biosphärenreservat.

 Ein Riesen-Biosphärenbrot zum Cittaslow-Markt präsentierte die Bäckerei Fetzer aus Biesingen. Im Bild von links: Bernd Fetzer, Verkäuferin Jasmin Schmargel, Susanne und Hagen Fetzer. Foto: Fredi Brabänder

Ein Riesen-Biosphärenbrot zum Cittaslow-Markt präsentierte die Bäckerei Fetzer aus Biesingen. Im Bild von links: Bernd Fetzer, Verkäuferin Jasmin Schmargel, Susanne und Hagen Fetzer. Foto: Fredi Brabänder

Foto: Fredi Brabänder

Der zweite Citta slow-Markt in Blieskastel hat am Sonntag bei strahlendem Herbstwetter Tausende Besucher in die Altstadt gezogen, ein großer Erfolg für die saarländische Vertretung der lebenswerten Städte der deutschen Vereinigung Cittaslow. Ein ausgewogenes Sortiment erwartete die Kunden an rund 35 Verkaufsständen. Lebensmittel und Spezialitäten aus der Biosphäre standen im Vordergrund des Interesses: ob Brot , Kartoffeln oder Kürbisse, Obst und Gemüse oder Weine und Spirituosen oder die am Stand frisch zubereitete "Grumbeersupp" der Familie Weingart vom Eschenhof in Blieskastel . Und nicht nur Lebensmittel aus der Region, die Kindertagesstätte Alschbach bot Produkte aus fairem Handel an, Händler aus dem benachbarten Frankreich hatten Lattwerge oder Quetschenschlägel dabei, und es gab neben Weinen aus unterschiedlichen Anbaugebieten auch Federweißen und roten Rauscher aus der nahen Pfalz.

Drei Bäckereien aus dem Blieskasteler Stadtgebiet hatten sich am Markt beteiligt und außergewöhnliche Brotsorten und Kuchen mitgebracht. Stefan Anstadt aus Aßweiler bot zum Beispiel verschieden gefüllte Ciabattabrote an oder ein Südtiroler Vinschgauer Brot , die Bäckerei Lenert bot neben ihren Brot- und Kuchenspezialitäten Zwiebelkuchen an, und die Bäckerei Fetzer aus Biesingen hatte ein elf Kilogramm schweres Roggenmischbrot dabei, hergestellt aus Mehl der Mühlen Schuwer in Ormesheim und Hamm in Wittersheim, verziert mit dem Logo von Citta slow. Auf dem Markt, der sich über den Paradeplatz und die Innenstadtstraßen zog, fanden sich auch Vereine und Privatpersonen aus der Region, die ihre Produkte feilboten, wie zum Beispiel der Bienenzuchtverein Bliesgau mit naturreinen Honigsorten oder Hermann Schwarzenberg, der die Ernte aus seinen Bliesgau-Grundstücken, Äpfel und Walnüsse, anbot, "garantiert ungeschwefelt und ungebleicht", konnte man lesen. Am "Tiroler Bauernstandl" gab es Sibratsgfäller Bergkäse , Blumenstände mit Herbstblumen waren aufgebaut, und Keramikkunst bot Dorothea Weigenand aus Böckweiler. In der Rathaus-Markthalle boten die Landfrauen aus Wolfersheim Kaffee und Kuchen an, im Zelt auf dem Paradeplatz versorgte der Partyservice von Peter Legrum die Besucher und, wie von den Mondscheinmärkten bekannt, verkauften die Biesinger Marktfrauen Herbstkreationen für durstige Kehlen.

Große Aufmerksamkeit erhielt auch die Jahrmarktsorgel aus Waldkirch, die vor der Volksbank aufgebaut war. Mit ihrer kräftigen und außergewöhnlichen Jahrmarktsmusik war sie von Weitem zu hören. Sehr viele Nachfragen zum Thema Cittaslow vermeldete Susanne Wagner-Klein am Infostand der Stadt Blieskastel und auch Heike Welker, die am Sonntag die Biosphären-Infostelle im Haus des Bürgers betreute, berichtete von vielen Besuchern. Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener unterzeichnete am Infostand der Stadt die Patenurkunde "Bewusstseinsbildung und Entwicklung einer handlungsorientierten Verantwortung für Feucht- und Nasswiesen mit Beständen des Breitblättrigen Knabenkrauts", zusammen mit Birgit Freiheit vom Naturschutzbund (Nabu) Saarland, wobei es um den Schutz von Orchideenwiesen geht (siehe "Auf einen Blick").

Zum Thema:

Auf einen Blick Der Nabu Saarland sucht im ganzen Land Unterstützung von Menschen, die sich als Paten um den Schutz und die Entwicklung der Orchideen und ihrer Lebensräume kümmern. Paten können Städte und Gemeinden, Schulklassen, Vereine, Landwirte und Privatpersonen sein. Sie betreuen ehrenamtlich eine Orchideenwiese in ihrem Heimatort, indem sie dem Nabu Fundorte melden, nach denen dieser gemeinsam mit den Auswertungen der wissenschaftlichen Untersuchungen eine Verbreitungskarte fürs ganze Saarland erstellt und die Wiese möglichst lange betreuen kann. In Blieskastel will auch der Ortsverband des Nabu eine Patenschaft für ein solches Grundstück übernehmen. fb

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