Einschränkungen beim Sterbeamt

Blieskastel. Schmerzlich ist es, einen nahen Verwandten zu verlieren und ihn zu Grabe tragen zu müssen. Besonders schmerzlich war es kürzlich für einen junger Mann in Blieskastel, der seinen Großvater, der sein Leben lang sehr fromm gewesen und sonntags immer zur Kirche gegangen sei, ohne Sterbeamt zu beerdigen

 Dem Pastoralteam ist ein persönliches Gespräch und eine Begegnung zur Vorbereitung der Begräbnisfeier sehr wichtig: Friedhof in Alschbach. Foto: Kerstin Malter

Dem Pastoralteam ist ein persönliches Gespräch und eine Begegnung zur Vorbereitung der Begräbnisfeier sehr wichtig: Friedhof in Alschbach. Foto: Kerstin Malter

Blieskastel. Schmerzlich ist es, einen nahen Verwandten zu verlieren und ihn zu Grabe tragen zu müssen. Besonders schmerzlich war es kürzlich für einen junger Mann in Blieskastel, der seinen Großvater, der sein Leben lang sehr fromm gewesen und sonntags immer zur Kirche gegangen sei, ohne Sterbeamt zu beerdigen. Er schrieb an die Diözese Speyer unter anderem: "Ich finde es auch in Zeiten der Weltwirtschaftskrise und sonstigen finanziellen Notlagen, eine bodenlose Frechheit, dass man einem Anhänger der katholischen Kirche, welcher stets mit christlich katholischen Gedanken gelebt hat, seine letzte Ehre, nämlich die des Sterbeamtes, verwehrt. Insbesondere finde ich die Begründung, man führe keine Sterbeämter mehr durch, da dies der Entlastung des Pfarrers diene, überaus traurig. Wenn die Kirche es nicht einmal schafft, bei ihren engsten Vertrauten, nämlich der Nachkriegsgeneration, die letzte Ehre zu erweisen, frage ich mich, wie wird es dann erst sein, wenn meine Generation diesen Weg antreten muss." Wie Pastoralreferent Steffen Glombitza von der Pfarreiengemeinschaft Lautzkirchen, Bierbach, Alschbach und Niederwürzbach dazu auf Anfrage mitteilt, könne ein Pfarrer, der für mehrere Pfarreien zuständig sei, nicht mehr alle Begräbnisfeiern selbst leiten. Noch weniger sei es möglich, in unmittelbar zeitlichem Zusammenhang mit der Begräbnis- auch eine Eucharistiefeier zu verbinden. Diese Tradition könne man in dieser Art und Weise nicht mehr aufrechterhalten. Das habe man im Vorfeld auch mit den Pfarrgemeinderäten besprochen und habe gemeinsam andere Lösungen gefunden. "Nach intensivem Abwägen verschiedener Möglichkeiten und Vorschlägen", entsprechend des Pastoralplanes der Diözese, habe man sich seit Anfang dieses Jahres auf eine andere Praxis verständigt. Außer vom Pfarrer und Kaplan könne die Begräbnisfeier vom Pastoralreferenten geleitet werden. In der Friedhofshalle der jeweiligen Gemeinde werde die Begräbnisfeier als Wortgottesfeier gestaltet. "Dieser Feier wird mit Liedern, Teilnahme der Gemeinde in Gesang und Gebet, der Wertschätzung des Verstorbenen sowie der Hoffnung auf Auferstehung angemessen Raum geben", so Pastoralreferent Steffen Glombitza. Die Wortgottesdienstfeier werde einen größeren Raum einnehmen als bisher. Im darauf folgenden Wochenendgottesdienst werde dem Verstorbenen der vergangenen Woche namentlich gedacht. Am letzten Wochenende im Monat werde eine heilige Messe als Requiem (Sterbeamt) gefeiert für alle in diesem Zeitraum Verstorbenen in der jeweiligen Gemeinde. Die Verstorbenen würden ausdrücklich mit Namen erwähnt. "Dem Pastoralteam ist ein persönliches Gespräch und eine Begegnung zur Vorbereitung der Begräbnisfeier sehr wichtig", so der Pastoralreferent Steffen Glombitza.

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