Niederwürzbach „Eine-Welt-Laden“ in Würzbach schließt

Niederwürzbach · Eine zunehmende Zahl von Produkten aus fairem Handel ist inzwischen in den Regalen der Supermärkte zu finden, das Ziel ist erreicht.

 Das Team verabschiedet sich in Wehmut und Dankbarkeit: (von links) Hannelore Meiberger, Richilde Bieg, Hans und Waltraud Guckert, Anne Becker, Ulla Schwarz und Beate Burkhart. Es fehlen Karin Carfora, Helga Becker und Michael Schwarz.

Das Team verabschiedet sich in Wehmut und Dankbarkeit: (von links) Hannelore Meiberger, Richilde Bieg, Hans und Waltraud Guckert, Anne Becker, Ulla Schwarz und Beate Burkhart. Es fehlen Karin Carfora, Helga Becker und Michael Schwarz.

Foto: Erich Schwarz

Jetzt ist es soweit: Der „Eine Welt Laden“ in Niederwürzbach schließt. „Es tut in der Seele weh, schließlich war das ja unsere Aufgabe. Und die Schließung jetzt, ja, das tut weh“, kam bei Hannelore Meisberger schon eine traurige Stimmung auf. Der Verein war im Jahre 1992 auf Initiative des damaligen Niederwürzbacher Pfarrers Werner Ripplinger als „Eine Welt Laden“ gegründet worden. Der Laden war zunächst in einem früheren Ladenlokal in der Straße Zum Peterberg, später in der Bezirksstraße untergebracht. Am Ende wurde der Verkauf vom ehemaligen Pfarrhaus aus betrieben. Das Ziel damals wie heute war es, durch fairen Handel den schwächeren, benachteiligten Handelspartnern und ihren Angestellten in den Kooperativen Südasiens, Ostafrikas und Mittelamerikas zu gerechteren Löhnen zu verhelfen. Durch die rein ehrenamtliche Tätigkeit einiger Vereinsmitglieder, den Vereinsbeiträgen aller Mitglieder sowie Spenden von Kunden des Ladens konnten zusätzlich verschiedene Projekte wie etwa Misereor, Brot für die Welt, Terre des Hommes und Pater Welker in Kolumbien mit zirka 30 000 Euro insgesamt unterstützt werden. Inzwischen, so die ehrenamtlichen Tätigen im Laden, sei der „Faire Handel“ in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Eine zunehmende Zahl von Produkten aus fairem Handel ist inzwischen in den Regalen der Supermärkte zu finden. Somit habe sich die Zielsetzung des inzwischen zu einer Interessengemeinschaft umgewandelten Vereins erfüllt. Entsprechend rückläufig war dann auch die Nachfrage im Laden selbst.

Der Entschluss des Gemeinschaftsteams nach jahrelanger erfolgreicher Zusammenarbeit war dann folgerichtig, wenn auch nicht einfach: Der Laden wird geschlossen. Man bedankt sich bei der Pfarrgemeinde für die Überlassung des Verkaufsraums im früheren Pfarrhaus und auch bei den vielen Kunden für die jahrelang gehaltene Treue. Zudem bietet das Team denjenigen Kunden, die nicht mobil sind und andere Geschäfte nicht aufsuchen können, individuelle Lösungen an. Der letzte Verkauf wird an Fronleichnam (Donnerstag, 20. Juni) im Rahmen des Pfarrfestes stattfinden. Das Team würde sich über rege Nachfrage freuen, könnte man dann aus dem Erlös und vorausgegangenen Einnahmen noch ein Projekt unterstützen, heißt es abschließend.

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