Eine bisschen Montmartre

Blieskastel · Die Premiere eines Kunstpicknicks im Blieskasteler Klosterpark war ein großer Erfolg. Entspannen und Kunst-Genuss in einem lockeren Miteinander von Besuchern und Künstlern: Diese Mischung kam prima an.

 Klosterpark und Klosterhof boten ein besonders Ambiente für das erste Kunstpicknick in Blieskastel. Foto: Hans Hurth

Klosterpark und Klosterhof boten ein besonders Ambiente für das erste Kunstpicknick in Blieskastel. Foto: Hans Hurth

Foto: Hans Hurth

Wie Klein-Montmartre präsentierte sich das Grün des Klosterparks und der Klosterhof der Franziskaner- Minoriten. Malerei, Skulpturen, Musik und Literatur fanden große Aufmerksamkeit. "37 Aussteller, meist aus der Region, hatten sich angemeldet, die Regenwolken reduzierten die Zahl auf 25. Doch die sind von Ambiente und Zuspruch begeistert", freute sich Karsten Sturm, der zusammen mit Ellen Malavasi und Wolfgang Debold die Erstauflage in Zusammenarbeit mit dem Kulturstammtisch Blieskastel organisierte. Die weiteste Anreise hatte Birgit Heil, die 50- Jährige aus Darmstadt zeigte ganz persönliche, abstrakte Porträts unter dem Begriff Seelenlandschaften. "Jeder der Porträtierten, darunter Schauspieler wie Ben Becker und Christine Neubauer , gibt seinem Bild seine eigene, individuelle Bedeutung, denn die Farben und Formen lösen ganz persönliche Assoziation, Erinnerung und Gefühle aus. Das Porträt von Prominenten, die ich persönlich kenne, wird zu einer Art Lebensbegleiter und führt zu einer heilsamen Berührung mit sich selbst", sagte uns die Künstlerin mit dem individuellen Malstil, die im Auftrag von Hinterbliebenen auch Seelenbilder von Verstorbenen malt. "Ich arbeite halbtags und gebe meinem Hobby viel Zeit."

Frauenporträts in verschiedenen Farb- und Stilrichtungen, mal verträumt, mal in Pop- Art zeigte Monika Corona aus Zweibrücken. Ingeborg Naumann aus Ormesheim hatte einige ihrer Bildhauerarbeiten und Stahl-Skulpturen mitgebracht und an einem für sie bekannten Platz ausgestellt. "Die mutwillig beschädigte Franziskus- Figur im Klosterpark habe ich restauriert", erzählte Ingeborg Naumann, die 14 Tage für die Herstellung eines Kunstwerks benötigt. Von Industriedenkmälern lässt sich Katja Heß aus Biesingen bei Arbeiten mit Metall und Rost inspirieren, bekannt ist Heß bereits für ihre Acryl- Malerei. Auch Karl-Heinz Hillen, Ellen Malavasi, Ursula Vogelgesang, Susanne Stief und Juliette Schreiner sind den Kunstkennern ein Begriff.

Die Arbeiten in Drei Schicht- Technik von Dieter List entfalten bei Licht und Schatten eine ganz besondere Wirkung. "Ich benutze dabei Holzwäscheklammern. Diese verfremde ich, stelle sie in einen neuen Kontrast und benutze sie daneben zusammen mit Materialien wie Gipsbinden und Pappmache", erklärte der St. Ingberter.

"Der Standpunkt am Werk entscheidet über das tolle Farberlebnis", hatte Besucher Manfred Schneider aus Niedergalbach ausgemacht.

Die bunte Vielfalt der Entschleunigung und Kreativität des ersten Kunstpicknicks vervollständigten eine kostenlose Yoga-Stunde mit Astrid Schomers, Fotokunst, Lesungen von Owen Parker und Katharina Decker und Musik von Gaby Klees an der Gitarre, Harald König am Saxofon sowie von Tobias Schäfer und Marcel Normann. Stärkung gab es in der neu eröffneten Pilgerrast. "Wir bekamen so viele anerkennende Worte, dass eine Wiederholung bestimmt folgen wird", zog Karsten Sturm ein erfreuliches Fazit, das auch vereinzelte Regenschauer nicht beeinträchtigte.

kultur-blieskastel.de

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Auf einen BlickDer Kulturstammtisch Blieskastel zählt derzeit 60 Mitglieder, Vorsitzende sind Brigitte Adamek-Rinderle und Karl-Heinz Hillen, Schriftführerin Gabi Michel, Schatzmeisterin Veronika Kiesel. Monatlich findet ein Stammtisch statt, nächste Veranstaltung ist das Barockfest vom 15. bis 17.August. hh

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