Nun macht er wieder erste Flugversuche Storch Dunja übt sich fleißig im Fliegen

Alschbach/Werschweiler · Umweltminister tauft das in Alschbach gesund gepflegte Tier auf den Namen seiner Lebensgefährtin.

 Storch „Dunja“ in der Wildtierauffangstation in Blieskastel-Alschbach (v.l.): Martin Hirsch, Leiter der Wildtierauffangstation und Reinhold Jost, Minister für Umwelt und Verbraucherschutz.

Storch „Dunja“ in der Wildtierauffangstation in Blieskastel-Alschbach (v.l.): Martin Hirsch, Leiter der Wildtierauffangstation und Reinhold Jost, Minister für Umwelt und Verbraucherschutz.

Foto: BeckerBredel

Vor vier Wochen kam ein schwer verletzter Weißstorch aus Werschweiler in die Obhut von Martin Hirsch, dem Leiter der Vogelauffang- und -pflegestation Blieskastel. Eine Halswunde, ein verletzter Flügel und Verletzungen am Bauch machten es dem langbeinigen Vogel unmöglich, in freier Wildbahn zu überleben. „Vom ersten bis zum achten Tag hat das Tier kaum gefressen. Es musste zwangsernährt werden. Ich glaubte nicht, dass er es schaffen könnte, wieder auf die Beine zu kommen“, so Martin Hirsch. Nach dem achten Tag ging es mit der Genesung aufwärts, und mittlerweile geht es dem Storch wieder gut.

Es ist nicht der erste Werschweiler Adebar, der als Notfall in die Obhut von Hirsch kam. Bereits im Juli vergangenen Jahres wurde die Wildtierauffangstation für Vögel und Säugetiere das Übergangszuhause von Weißstorch Paul, der sich an der Handschwinge, dem unteren Teil des Flügels, verletzt hatte. Auch hier gab es ein Happy-End. Paul hat die Pflegestation inzwischen verlassen. So war Platz für den verletzten Werschweiler Jungstorch der nächsten Generation. Während dessen Wurfgeschwister von St. Wendels Landrat Udo Recktenwald (CDU) und St. Wendels Bürgermeister Peter Klär (CDU) in Werschweiler getauft wurden (wir berichteten), übernahm Umweltminister Reinhold Jost (SPD) die Patenschaft für das gefiederte Sorgenkind. „Ich habe dem Storch den Namen Dunja gegeben, benannt nach meiner Lebensgefährtin“, sagte er bei der Taufe. „Sie meinte daraufhin nur, dass ich dem Storch sagen solle, dass er das mit dem Kinderwunsch klären soll“, so der Minister schmunzelnd.

Beim Pressetermin erklärte der 73-jährige Peter Volz vom Bund Naturschutz Ostertal, wie es zu dem Fund des verletzten Vogels gekommen war: „Ich bekam ganz früh morgens einen Anruf von jemandem, der einen leeren Horst in Werschweiler entdeckt hatte. Ich fuhr direkt hin. Zwei Jungtiere flüchteten direkt, als ich ankam.“ (wir berichteten) Er habe das Umweltamt angerufen, und die beiden Jungtiere konnten mit einem Hubsteiger wieder in ihr Nest gesetzt werden. Sie wurden vom Muttertier glücklicherweise auch wieder angenommen. „Den dritten Vogel habe ich in einem Loch gefunden. Zuerst dachte ich, er sei tot, doch dann hob er den Kopf. Ich brachte ihn zunächst zum Tierarzt und dann zwecks Pflege zu Martin Hirsch.“ Man gehe davon aus, dass der Horst von einem Uhu angegriffen worden ist. „Die Halswunden sprechen dafür, dass ein Uhu versuchte, ihn zu greifen und die Störche dabei zu Boden stürzten“, erklärte Volz.

Umweltminister Reinhold Jost freute sich über die Patenschaft. „Ich bin sehr stolz auf die Kommunikation bezüglich Umwelt im Saarland. Die Helfer leisten eine tolle Arbeit“, sagte er. Storch Dunja macht inzwischen fleißig Flugversuche. Am gestrigen Sonntag endete sein Abstecher in Alschbach. Er ist wieder Zuhause im Ostertal, meldet Volz.

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