Hier werden in Zeiten von Corona die Kräfte gebündelt und weitreichende Entscheidungen getroffen. Der Sicherheitsstab legt die Marschroute für Blieskastel fest

Blieskastel · Eine Reihe von strikten Anordnungen wurde auf den Weg gebracht. Auch heiratswillige Menschen müssen Einschränkungen hinnehmen.

 Unser Bild zeigt eine Besprechung des Sicherheitsstabs mit Verantwortlichen der Kitas. 

Unser Bild zeigt eine Besprechung des Sicherheitsstabs mit Verantwortlichen der Kitas. 

Foto: Uwe Brengel

Bürgermeister Bernd Hertzler hat bereits letzte Woche den Sicherheitsstab der Stadtverwaltung Blieskastel einberufen und umfangreiche Maßnahmen im Kampf gegen die Ausbreitung des Corona-Virus’ auf den Weg gebracht. „Nachdem sich Ende letzter Woche eine Neubewertung der Situation abgezeichnet hat, habe ich nach einer Vorbesprechung beim Landrat des Saarpfalz-Kreises mit allen kreisangehörigen Städten und Gemeinden unverzüglich den Sicherheitsstab der Stadt einberufen. Mir war es wichtig, die Maßnahmen der Landesregierung im Einklang mit den von mir zu treffenden Regelungen und in Absprache im Kreisgebiet unverzüglich auf den Weg zu bringen“, so der Verwaltungschef. Der Sicherheitsstab habe über das gesamte Wochenende getagt und am Montag weitere umfangreiche Maßnahmen beschlossen. Gegenüber unserer Zeitung erklärt Hertzler: „Zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung habe ich die Zugänge zu den Rathäusern sowie alle Kultur- und Sporteinrichtungen gesperrt und auch den Übungsbetrieb der Feuerwehr Blieskastel eingestellt.“ Zudem ist der örtliche Wertstoffhof jetzt dicht. Die Notbetreuung von Schul- und Kindergartenkindern sei gesichert. Telefonische Beratung dazu gibt es im Fachbereich Bürgerdienste, Tel. (06842) 926-1380. Mit der allgemeinen Schließungsverfügung der städtischen Einrichtungen geht auch eine Absage aller Kultur- und Sportveranstaltungen in diesen Räumlichkeiten und auf den Sportplätzen einher. „Es finden dementsprechend keine Veranstaltungen der Stadt oder durch Dritte in diesen Einrichtungen mehr statt“, erklärt Stadtoberamtsrat Jens Welsch vom Sicherheitsstab. Und: „Trauungen des Standesamtes finden nur noch mit dem Brautpaar und zugelassenen Trauzeugen statt, und dies auch nur noch im Trauzimmer des Rathauses am Paradeplatz.“

Die Sitzungen aller kommunalen Gremien wurden abgesagt und es dürfen bis einschließlich 26. April auch keine neuen Terminierungen erfolgen. Die Ortsvorsteherinnen und Ortsvorsteher der Stadt Blieskastel haben eine entsprechende Weisung des Bürgermeisters erhalten. Zudem weist die Stadtverwaltung darauf hin, dass es mindestens für den gleichen Zeitraum keine Besuche durch Vertreter der Stadt im Zuge von Jubiläen jedweder Art geben wird.

Die Funktionsfähigkeit der Verwaltung sei gesichert, sagt Jens Welsch: „Der Landesgesetzgeber hat für diese besonderen Situationen Vorsorge getroffen. So wird die Verwaltungsbehörde bei dringenden Maßnahmen, die aus Gründen des Gemeinwohls keinen Aufschub dulden, von ihrem Anordnungsrecht gewissenhaft Gebrauch machen und anstelle des Stadtrates, eines Ausschusses oder eines Ortsrates die notwendigen Entscheidungen durch Entschließung des Bürgermeisters herbeiführen.“

„Die derzeitige Lage stellt eine große Herausforderung für das gesellschaftliche Miteinander dar. Solidarität und Zusammenhalt haben für mich oberste Priorität. Ich bitte daher alle Parteien und Wählergruppen im Gebiet der Stadt Blieskastel um politischen Frieden in den nächsten Wochen“, sagt Bernd Hertzler. Ausdrücklich bedankt er sich in diesem Zusammenhang auch bei den politischen Akteuren im Stadtrat, in den Ortsräten und den Parteien – hier auch bei den Jugendorganisationen, die schon sehr früh Nachbarschaftshilfen in verschiedenen Formen organisiert und angeboten haben. So unter anderem auch Einkaufsdienste: „Dies zeigt einmal mehr, dass wir als Gesellschaft auch zusammenstehen können. Darauf bin ich stolz.“ Die Ortvorsteherinnen und Ortsvorsteher sind im Übrigen für diesen Mittwoch zu einer Dringlichkeitssitzung einberufen. Vor allem Ideen, Ratschläge und Hinweise der örtlichen Vertreter im Hinblick auf die Versorgung der Bevölkerung sollen da besprochen werden.

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