Knappenverein Ein ganzes Leben für den Knappenverein

Breitfurt · Die Sommer-Barbarafeier nutzten die Knappen in Breitfurt für eine besondere Ehrung. Kurt Brengel wurde Ehrenvorsitzender.

 Albert Leiner, der neue Ehrenvorsitzende Kurt Brengel und Harald Dworak (von links) bei der Urkunden-Überreichung.

Albert Leiner, der neue Ehrenvorsitzende Kurt Brengel und Harald Dworak (von links) bei der Urkunden-Überreichung.

Foto: Hans Hurth

Bereits seit 47 Jahren ist Kurt Brengel Vorsitzender des Knappen-Vereins Breitfurt. In der Jahresversammlung, verbunden mit der Sommer-Barbarafeier im Gasthaus zum Wald wurde Brengel nun zum Ehrenvorsitzenden ernannt, sein Stellvertreter Harald Dworak und Kassierer Albert Leiner überreichten die Urkunde.

„Als 14-Jähriger begann ich eine Lehre im Bergbau. 1953 war der Abschluss und danach arbeitet ich drei Jahre unter Tage auf der Grube St. Ingbert“, erinnert sich im Gespräch mit unserer Zeitung der 82-Jährige waschechte „Brewadder Bub“. „Auf eigenen Wunsch erfolgte die Versetzung zur Bergwerksdirektion Saarbrücken mit der Übernahme als Laborleiter auf der Grube Luisenthal“, sagt Kurt Brengel und blickt auf schwere Stunden zurück. „Beim großen Grubenunglück in Luisenthal am 7. Februar 1962 kamen 299 Bergleute ums Leben, ich war an dem Tag beruflich in Ensdorf, erfuhr dort von der Katastrophe. Zwei Tage zuvor hatte ich auf dem Luisenthaler Streb noch Proben entnommen.“ Damals, 1962, arbeiten 22 Breitfurter in den Bergwerken Jägersfreude, St. Ingbert, Stiring-Wendel und im Kalkwerk Gersheim. Alle waren Mitglieder im Breitfurter Knappen-Verein. „Mein Vater Albert führte den 1910 gegründeten Verein bei meinem Eintritt. Da waren wir 48, heute sind es noch 30 Mitglieder“, berichtet der engagierte Vorsitzende.

„Der Verein ist heute auch für Mitglieder offen, die nichts mit dem Bergmannsberuf zu tun haben. Jüngstes Mitglied ist Ute Hunsicker (53), ältestes Margarethe Welsch (92), das einzige Mitglied von außerhalb ist der ehemalige Ortsvorsteher von Wolfersheim, Stephan Schepp- Weyrich.“ Mit seinen Mitgliedern hat Kurt Brengel viele Barbarafeiern, Bergmannsfeste sowie Pensionstreffen besucht. „ Erkannt wurden dabei wir an unseren bayerischen Bergmannsuniformen mit den goldenen Knöpfen. Die Kleidung erinnerte daran, dass die Bliesgau- Region früher dem Königreich Bayern angehörte.“

Mit dem Alter laufe es heute mit Festen ruhiger ab, Höhepunkt sei die Jahresversammlung mit der Barbarafeier im Sommer. Stolz ist der neue Ehrenvorsitzende, dass er als passionierter Sänger im zweiten Tenor den Blies –Knappenchor in Rubenheim mitaufbaute und auch heute noch verstärke. Singen ist Kurt Brengels Leidenschaft. Mit Ehefrau Edelgard sang er ab 1951 im gemischten Chor Breitfurt, war Mitglied des St. Malo Chores unter Leiter Heiner Oesterlein und ist noch aktiv im gemischten Chor des Chorverbandes Blies. Daneben war Brengel von 1992 bis 2004 Vorsitzender des Krankenpflegevereins Breitfurt und Helfer der Knappen beim Rubenheimer Weiherfest.

Das nächste Ständchen seiner Sangesfreunde folgt am 14. September, denn da steht im Hause Brengel die Diamantene Hochzeit an. „Nach den 47 Jahren an der Vereinsspitze will ich die 50 noch erreichen, das wäre ein schöner Abschluss“, sagt der Mann mit der Liebe zu Tradition und Gesang.

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