Durch den Rahmen in die alte Zeit

Blieskastel · Carl-Oscar Kunz kommt aus einem Haus, das Zeitgeschehen dokumentierte. Seine Eltern betrieben in den 30er Jahren ein Fotogeschäft in Blieskastel. Viele Fotos von damals hat er heute noch. Auf dem Mondscheinmarkt will er einige verkaufen.

 Carl-Oscar Kunz mit einem seiner historischen Fotos. Es zeigt einen Blick in die Blieskasteler Altstadt, rechts das Photographische Atelier seines Vaters in der damaligen Hauptstraße, der heutigen Kardinal-Wendel-Straße. Foto: Fredi Brabänder

Carl-Oscar Kunz mit einem seiner historischen Fotos. Es zeigt einen Blick in die Blieskasteler Altstadt, rechts das Photographische Atelier seines Vaters in der damaligen Hauptstraße, der heutigen Kardinal-Wendel-Straße. Foto: Fredi Brabänder

Foto: Fredi Brabänder

Am morgigen Freitag, 20. November, gibt es wieder einen Mondscheinmarkt auf dem Blieskasteler Paradeplatz. Der Markt beginnt um 17 Uhr und endet gegen 21 Uhr. Neben den bekannten Händlern des Marktes, die vor allem Lebensmitteldelikatessen, Handwerksprodukte, Schmuck und Getränke anbieten, wird es an diesem Freitag ein besonderes Angebot des bekannten Blieskasteler Fotomeisters Carl-Oscar Kunz geben. Der nahezu 85-jährige Kunz, dessen Vater Richard bereits seit den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts ein Fotogeschäft mit Atelier in Blieskastel betrieb, führte das elterliche Geschäft mit seiner Frau Elly bis zum Rentenalter weiter. Viele Aufnahmen aus der Barockstadt Blieskastel hat Richard Kunz mit großen Holzkameras gemacht, wo Glasplatten noch als Negativ dienten.

Auch Carl-Oscar Kunz hat nach dem Zweiten Weltkrieg viele Fotos in Blieskastel gemacht, die man heute als historische Bilder bezeichnen kann. Doch bekannt war Kunz auch als Fotograf bei Familienfeiern tätig, bei Hochzeiten, zur ersten Kommunion und auch für Familienporträts, die zum großen Teil in seinem Atelier in der Kardinal-Wendel-Straße entstanden sind.

Am Mondscheinmarkt will Kunz nun einige seiner Fotos aus dem "alten Blieskastel " anbieten, Bilder aus der Stadt, wie sie viele nicht kennen werden. Sie kommen noch aus dem Bestand seines früheren Fotogeschäfts, und er will sie nun an weitergeben, bevor sie möglicherweise später einmal in Vergessenheit geraten.

Wie die Stadtverwaltung mitteilt, handelt es sich bei einem Mondscheinmarkt in den Abendstunden weder um eine neue Erfindung unserer Generation noch um eine neue Marketing-Idee. Diese Form des Marktes hielt bereits Mitte des 19. Jahrhunderts Einzug. Schon damals war es üblich, einen Wochenmarkt nicht nur vormittags, sondern auch in den Abendstunden anzubieten. Die klassischen Wochenmärkte bieten qualitativ hochwertige Produkte, die nicht unbedingt in den Regalen der Supermärkte zu finden sind. Hier beginnt die Philosophie der Mondschein-Märkte, die den Bürgern jenseits von Hektik und Alltagsstress die Möglichkeit bieten, in aller Ruhe zu bummeln. "Der Mondscheinmarkt ist ein Markt der Sinne und lässt den üblichen Konsumrausch weit hinter sich. Berufstätige können hier nach Feierabend gemütlich bummeln, etwas verkosten und in aller Ruhe entscheiden, ob oder was sie kaufen möchten", heißt es in einer Mitteilung der Stadtverwaltung.

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Auf einen BlickLetzter Termin in diesem Jahr für den Mondscheinmarkt ist am Mittwoch, 30. Dezember. Weitere Informationen zum Markt gibt es im Internet unter www.blieskastel.de oder bei Birgit Hennrich im Haus des Bürgers, Luitpoldplatz 5, Telefonnummer (0 68 42) 926-1303. red

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