Diesen Beruf wollte sie immer

Niederwürzbach · Chef Herbert Zeller ist stolz, Elke Schneider natürlich auch: Die Gärtner-Gesellin hat landesweit das beste Ergebnis in ihrem Beruf. Jetzt will sie zuerst einmal Berufspraxis sammeln, vielleicht später den Meisterbrief angehen.

 Die beste Gärtnergesellin des Saarlandes, Elke Schneider, bei ihrer Arbeit in der Gärtnerei Zeller. Foto: Erich Schwarz

Die beste Gärtnergesellin des Saarlandes, Elke Schneider, bei ihrer Arbeit in der Gärtnerei Zeller. Foto: Erich Schwarz

Foto: Erich Schwarz

Insgesamt 64 Prüflinge aus allen Gärtnereibereichen des Saarlandes unterzogen sich vor wenigen Wochen vor der Prüfungskommission der Landwirtschaftskammer der Gesellenprüfung. Davon haben 39 Prüflinge mit Erfolg bestanden.

Und die beste Absolventin? Kommt aus der Niederwürzbacher Gärtnerei Zeller direkt am Würzbacher Weiher. Elke Schneider aus Lautzkirchen hat als Landesbeste abgeschnitten und ist zusammen mit ihrem Chef Herbert Zeller auch mächtig stolz auf die Auszeichnung. Abgenommen wurde die Prüfung unter der Federführung der Landwirtschaftskammer des Saarlandes, die aus allen Teilbereichen (es gibt insgesamt sieben) des Handwerks Prüfer beruft. Diese werden dann vom zuständigen Ministerium bestätigt. Und vor ihnen hatte Elke Schneider zu bestehen. Zugegebenermaßen ist die Landessiegerin im Alter jenseits von 40 für eine Auszubildende schon etwas älter. Aber der Berufswunsch hat lange gereift. "Ich habe zwar schon früh gewusst, was ich nicht wollte. Aber es war mir nie ganz klar, was ich genau will", gesteht die von der Landwirtschaftskammer frisch ausgezeichnete Gärtnerin. Zwar habe sie schon immer gern im Garten gearbeitet, aber so richtig "klick" habe es gemacht, als sie in einer Gärtnerei als Helferin anfing. Und von da an war Elke Schneider klar: "Das ist mein Beruf. Das ist genau das, was ich schon immer wollte".

So konnte sie also endlich "das Hobby zum Beruf machen". Die Anforderungen waren vielfältig, da muss man die Pflanzen bestimmen und auch die richtigen botanischen Namen zuordnen können, man muss sich auskennen bei der Bewässerung, der Kundenberatung , dem Umtopfen oder dem Düngen. "Und dem kommt in den letzten Jahren eine immer stärkere Bedeutung zu", weiß der Seniorchef des Würzbacher Traditionsunternehmens, Herbert Zeller um das gewachsene Umweltbewusstsein der Kunden. Man hat sich beim Würzbacher Betrieb auf Blumen und Zierpflanzen spezialisiert, daneben auch noch Grabpflege und ein bisschen Garten- und Landschaftsbau. Aber die Produktion von Pflanzen vom Steckling bis zum fertigen Produkt, das ist es auch, was der Siegerin viel Spaß macht.

"Wir schenken jeden Tag Lebensfreude pur, die Menschen haben etwas von unseren Pflanzen, das merkt man den Menschen auch an", unterstreicht die Gärtnerin. Und wie sieht sie ihre Zukunft? Zunächst einmal will sie nicht die große berufliche Karriere machen: "Ich möchte jetzt gerne hier im Betrieb meine Berufspraxis erweitern, vielleicht werde ich später dann einmal den Meisterbrief machen". Aber zunächst möchte sie auch noch ihr Wissen vertiefen, immer noch Neues dazu lernen.

Insgesamt ist Herbert Zeller mit der Bewerberlage zufrieden: "Es gab schon Zeiten, da war es wesentlich schlechter", kann er sich noch an die achtziger Jahre erinnern. Inzwischen sei die Situation ganz gut, aber es gebe mehr freie Ausbildungsplätze als Bewerber. Er wünsche sich, dass die Landessiegerin zunächst in der Berufspraxis bleibt.

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