Blieskastel Die Weihnachtsgeschichte wird lebendig

Blieskastel · Eine gute Tradition im Franziskaner-Kloster in Blieskastel ist die lebendige Krippe, dieses Jahr zu sehen am zweiten Weihnachtstag.

   Lebendige Krippe mit echtem Baby: In der Krippe aus Stroh lag im vergangenen Jahr mit dem fünf Monate alten Baaran Omar ein syrisch-kurdischer Junge.

Lebendige Krippe mit echtem Baby: In der Krippe aus Stroh lag im vergangenen Jahr mit dem fünf Monate alten Baaran Omar ein syrisch-kurdischer Junge.

Foto: Hans Hurth

Die Franziskaner-Minoriten im Kloster Blieskastel freuen sich wie alle Christen auf das Fest der Geburt Jesu Christi. „In einem Kloster ist die Adventszeit und besonders das Weihnachtsfest selbst etwas ganz Besonderes, obwohl bis zum Heiligabend die Hektik dieser Zeit auch vor Klostermauern nicht Halt macht“, erzählte uns treffend Guardian Pater Mateusz. Beliebter Anziehungspunkt ist am zweiten Weihnachtstag die Lebendige Krippe, denn seit dem Jahre 2005 findet auf dem Klosterberg in Blieskastel durch die Darstellung der Geburt Jesu in einem Stall der Brauch einer lebendigen Krippe großen Anklang. Jeweils 500 Besucher kommen zu den Minoriten-Patres. So wie der Ordensgründer Franziskus um 1223 im italienischen Greccio die erste Krippe mit lebenden Personen dargestellt hat, wird auch in Blieskastel, diesmal am 26. Dezember, eine lebendige Krippe zu sehen sein. Die aus dem polnischen Krakau stammenden Minoriten haben dort vor zwei Jahrzehnten erstmals eine solche Krippe gezeigt.

Am Nachmittag des 26. Dezember findet zunächst um 15 Uhr in der Wallfahrtskirche eine Kindersegnungsandacht mit Gesang und Krippenspiel statt. „Seit Beginn hatte die Franziskanische Jugend mit den Messdienern diese Aufgabe übernommen, aus zeitlichen Gründen können sie das Krippenspiel nicht mehr aufführen. Doch Ersatz fand sich schnell, zwölf Jungen und Mädchen im Alter zwischen vier und 20 Jahren sind beim diesjährigen Krippenspiel dabei, Team-Leiterin Andrea Weinmann hat erneut den Text zum Spiel im Altarraum verfasst“, freut sich Pater Mateusz. Seit September werde von Maria und Josef, den Engeln, König Herodes, den Hirten und dem Schriftgelehrten geprobt, der Text gelernt, Einsätze und Bewegungsabläufe einstudiert.

Damit lebendige Tiere die Krippe bereichern, haben die Patres Bauern in der Umgebung um Unterstützung gebeten. Die notwendigen Unterkünfte zimmern die Ordensleute in Eigenregie. Nach der Andacht ziehen die Kinder gemeinsam zur Krippe im Klosterhof, wo zur Freude der Jüngsten Hasen, Esel, Schafe und andere Tiere mitmachen. Seit Weihnachten 2008 gelang es jedes Jahr, ein echtes Baby als Hauptdarsteller zu finden. Mit Theresa und Elina Christmann fühlten sich abwechselnd gar Zwillinge in der Krippe wohl. Vergangenes Jahr war es der fünf Monate alte Baaran, der syrisch-kurdische Junge bekam mit den Eltern Sherin und Shilan Omar im Sommer nach engagiertem Einsatz des Vereins der Flüchtlingshilfe Blieskastel ein Bleiberecht. „Auch diesmal hat es geklappt, denn neben Maria, Josef und den Hirten wird ein Baby Platz im Stroh finden“, blickte Pater Mateusz voraus. Der kleine Niklas kam am 1. August zur Welt.

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