Fußball-Verbandsliga Eine Saison wie eine Achterbahnfahrt
BALLWEILER · Die SG Ballweiler-Wecklingen/Wolfersheim legte einen Stotterstart in die Verbandsliga-Saison hin – spielte die Konkurrenz dann aber über Monate in Grund und Boden. Am Ende reichte es trotzdem nur für Platz zwei.
Am Ende ihrer Achterbahnsaison standen die Spieler der SG Ballweiler-Wecklingen/Wolfersheim mit leeren Händen da. Nach dem Rundenabbruch war auf dem Verbandstag des Saarländischen Fußball-Verbandes beschlossen worden, die Vize-Meister nicht aufsteigen zu lassen. Ein Antrag der SG Ballweiler, in dem das Gegenteil gefordert wurde, fand keine Mehrheit.
Der Tabellenstand wurde auch in der Verbandsliga Nordost anhand der Quotientenregel errechnet. Die SG (2,26 Punkte) musste sich mit der Vizemeisterschaft begnügen, der Titel ging an den SV Bliesmengen-Bolchen (2,47).
Dass die SG von Trainer Peter Rubeck am Ende nicht ganz oben stand, lag auch daran, dass das Team zunächst beim Saisonstart – und dann erneut nach der Winterpause nicht aus den Startlöchern kam. Gleich zum Auftakt kassierte Ballweiler eine 0:1-Niederlage beim Aufsteiger SG Saubach. Auch in den beiden folgenden Auswärtsspielen (1:3 beim SV Hellas Bildstock und 0:0 beim VfB Theley) gelang kein Sieg. Schon früh in der Saison schien Ballweiler im Titelrennen ins Hintertreffen zu geraten.
Doch mit einem 1:0-Sieg Anfang September gegen den späteren Meister Bliesmengen läutete Rubecks Team die Wende ein. In den folgenden 14 Spielen ging Ballweiler 13 Mal als Sieger vom Platz (ein Remis) und eroberte die Tabellenspitze. Die Winterpause stoppte zwar die Wahnsinns-Serie der SG – und dennoch: auf einmal hatte Ballweiler im Titelrennen die Trümpfe in der Hand.
Doch im neuen Jahr verschlief die Spielgemeinschaft auch den Start in die Restrunde. Nach der 1:3-Niederlage im Heimspiel gegen den Dritten Hellas Bildstock gab die SG die Tabellenführung wieder ab. Die Ballweiler Anhänger hofften, dass die Partie ein Ausrutscher gewesen sei. Doch auch beim Neunten Palatia Limbach verlor die Rubeck-Elf mit 2:4.
Am 22. März hätte Ballweiler mit einem Sieg im direkten Duell gegen Bliesmengen in der Tabelle wieder bis auf einen Punkt an die Spitze heranrücken können. Doch die Partie wurde wegen Corona nie ausgespielt. Eine Chance, der Saison erneut eine Wende zu geben, gab es nicht mehr.
„Es war vom Saarländischen Fußballverband nicht gewünscht, die Zweiten aufsteigen zu lassen. Grundsätzlich akzeptiere ich das. Dass es Absteiger gibt, finde ich gerecht. Von daher ist es in Ordnung, jeweils einen Auf- und Absteiger zu benennen“, meint Rubeck. Dennoch finde er es etwas „mysteriös“, dass es in benachbarten Verbänden andere Entscheidungen gegeben hätte. Im Südwestdeutschen Fußballverband beispielsweise durften auch die Tabellenzweiten aufsteigen.
Rubeck moniert auch, dass seine Mannschaft gegenüber Bliesmengen in den absolvierten Partien der Rückrunde die schwereren Gegner gehabt habe. „Es ist ein Unterschied, ob ich gegen Bildstock und Limbach spiele – oder gegen Freisen und Theley. Man kann sich darüber streiten, ob das gerecht war“, sagt Rubeck, der Bliesmengen den Titel dennoch gönnt: „Das ist ein guter Verein, und die Mannschaft hat eine überragende Runde gespielt.“ Im Hinblick auf den verpassten Titel und Aufstieg zeigt sich Rubeck aber vor allem selbstkritisch: „In den beiden Spielen nach der Winterpause – da haben wir es irgendwo selbst in den Sand gesetzt.“
Bei der SG nächste Saison nicht mehr zur Verfügung stehen Michael Güngerich (Karriereende) und Mirco Schwalbach, der zum FV Eppelborn wechselt. Neu bei der nun wieder eigenständig agierenden DJK Ballweiler-Wecklingen sind Tim Rottmann (U19 1. FC Saarbrücken), Stephan Zimmermann, Luca Rau (beide U19 FC Homburg), Lorenzo Stefan (FC Homburg II) sowie Piero Ortoleva (SV Rohrbach). Trainingsstart war am vergangenen Mittwoch.
„Die Verbandsliga Nordost wird in der kommenden Saison sehr stark besetzt sein. Limbach, Marpingen, Bildstock und Merchweiler haben gute Mannschaften“, prophezeit Rubeck, der sich mit dem Aufsteiger SC Blieskastel-Lautzkirchen auf einen weiteren Derbygegner in der nächsten Spielzeit freut.
Das Fazit des Übungsleiters zur abgelaufenen Saison: „Wir haben über weite Strecken eine super Runde gespielt, die leider nicht belohnt worden ist. Aber jetzt geht es wieder von vorne los.“