Die Schnecke muss vorankommen

Als am vergangenen Sonntag in Blieskastel der zweite Cittaslow-Markt bei strahlendem Herbstwetter über die Bühne ging, quoll die Stadt fast über vor Menschen. Man musste sich rechtzeitig nach einem Parkplatz umsehen, stadtnahe Plätze waren restlos besetzt, viele auswärtige Kennzeichen waren dabei, die Besucher des Marktes kamen von überall her.

35 Verkaufsstände waren aufgebaut. Mit viel Engagement hatten sich die Betreiber auf das Fest vorbereitet, boten Waren aus der Region. Der Markt war ein voller Erfolg. Doch bei näherem Hinsehen war auch ein gewisser Makel nicht zu übersehen: Zahlreiche Nachfragen zum Thema Cittaslow gab es am Infostand der Stadt Blieskastel , und auch die Biosphären-Infostelle im Haus des Bürgers berichtete von vielen Gästen, die sich über den Hintergrund des Cittaslow-Marktes informieren wollten und Prospektmaterial dazu verlangten. Das heißt, der Gedanke "liebenswerte, gemütliche Stadt" ist in Teilen der Bevölkerung, vor allem in angrenzenden Kommunen, noch nicht angekommen. Ebenso wie sich die Akteure des Biosphärenreservats Bliesgau verstärkt bemühen, den Begriff "Biosphäre" verständlich zu machen und nachhaltig in der Öffentlichkeit zu verankern, könnte man in Blieskastel noch mehr trommeln und werben, dass man im Saarland die einzige Cittaslow-Stadt ist. Ein Zertifikat allein genügt nicht als Alleinstellungsmerkmal. Noch mehr ins Bewusstsein, besonders der Gewerbetreibenden, müsste die gemütliche Stadt dringen, um Blieskastel weiter voranzubringen. Ortseingangsschilder mit dem Cittaslow-Symbol Schnecke, wie es andere Städte vorexerzieren, ist eine Möglichkeit zum Werben. Aber auch Plakate in Geschäften mit Hinweisen wie "Lebenswertes Blieskastel " und dem Verkauf von Produkten aus der Region sind Beispiele, deutlicher Flagge zu zeigen. Damit die Schnecke vorankommt.

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