Fastnacht in Blieskastel Drei Feuerwerke der guten Laune
Niederwürzbach · Von Freitag bis Sonntag ging es in der Niederwürzbacher Halle bei den Prunk-Sitzungen der Blieskasteler Karnevalsgesellschaft rund.
Durch die Schließung der Bliesgau-Festhalle musste die Blieskasteler Karnevalgesellschaft (BKG) „Nix wie druff“ nach Niederwürzbach ausweichen. Erstmals an drei Tagen in Folge bot die BKG geballte närrische Kost im karnevalistischen Schmuck der Würzbachhalle. Diese war zur ersten Prunksitzung freitags halb besetzt, dafür gab es an den anderen Tagen volles Haus. Ein Dank des BKG-Präsidenten Christian Pöbl, Sitzungspräsident Elmar Becker mit den Tollitäten Claudia I. und Kinderprinzessin Sarah I. galt dem TV und dem FC Niederwürzbach, die durch Verschiebung von Hallenterminen den Bogen der Fröhlichkeit erst ermöglichten.
Ein tolles Programm mit Büttenreden, Musik, Klamauk und vor allem hervorragenden Tanzdarbietungen begeisterte die Narren. Bei dem Feuerwerk der guten Laune sprang nach coronabedingter Pause der Funke schnell über. Geschickt und in lässig-charmanter Manier führte Elmar Becker durch den abwechslungsreichen Abend. Und Becker war so gudd druff, dass er in einer spritzigen Büttenrede mit der großen Politik hier und da abrechnete. Der vom Fernsehen her bekannte „Wuschd“ (Klaus Reichard) aus Spiesen hatte mit seinem „Ich bin so geer dehemm - fort“ schnell die Lacher auf seiner Seite, sein Ohrwurm „Tra-ri-Tra-ra“ ließ die ersten Besucher zum Mitsingen auf die Stühle steigen. Herr Fertisch und sein Kollege (Steffen Welsch, Ben Schmitt) schmetterten dem Publikum köstlich Verrücktes um die Ohren, Höhepunkt zweifellos der Kaschtler Stallbock in seinem zehnten Jahr mit seinem Böckchen (Thomas und Ben Schmitt) mit klasse Bemerkungen zur Stadtpolitik unter dem Motto „Schlimmer geht immer“. Da wurde die Festhalle immer mehr zur Rumpelkammer, die Kaschtler Kerb als Reinfall im Reim glossiert ebenso wie die Baustellen, der graue Schotter, der Webenheimer Poller und das Lautzkircher Piratenschiff Bodo. Ein Prost mit einem Trank auf das Repräsentationsbudget von Bürgermeister Bernd Hertzler gehörte auch dazu. Lob gab es auch, so für die Wiederbelebung des Kaschtler Altstadtfestes, wenn der Stattbock auch viele der Kaschtler gar nicht dort gesehen hatte. Für den kabarettistischen Feinschliff mit viel Lokalkolorit erhielten die Symbolfigur der BKG mit seinem pfiffigen Böcken verdienten Applaus.
Dass die „Nix wie druff“ keine Nachwuchssorgen hat, bewiesen 80 Mädchen und Jungs der Garden, die mit Tempo und Esprit über die Bühne wirbelten. Neben den niedlichen Böckchen als Jüngste zum Auftakt hatten in ihrer ersten Kampagne auf der Bühne die Mariechen Emma Schmelzer und Ida Sickel ebenso Musik im Blut und Rhythmus in den Beinen wie die bei Wettbewerben preisgekrönten Funkenmariechen Nina Schöck und Sina Schuck. Ein Knaller mit viel Schwung und einfallsreichen Choreografien der Junioren-Schautanz „Village Kids“, der Tanz der Aktiven-Garde und nicht zuletzt Michi’s Boygroup bei „Fastnacht ist die geilste Galaxie“.
Baschti Kiefer am Keyboard sorgte für den richtigen Sound in der Halle. Die Konsorten waren um Mitternacht am Samstag nach Würzbach gekommen und heizten bis kurz vor zwei Uhr die Stimmung an. Am Schnittchen-Büffet war Rosi Horbach, im Jahre 1961 BKG-Gründungsmitglied, für Stärkung zuständig.