Ernte im Saarpfalz-Kreis Alles, was Räder hat, muss auf die Felder

Rubenheim · Die Landwirte im Bliesgau ernten derzeit mit Hochdruck. Sie müssen das trockene Wetter nutzen.

 Thomas Welsch mit seinem fünfzig Jahre alten Traktor bei der Dinkelernte. Der Dinkel kommt anschließend in den Bio-Handel.

Thomas Welsch mit seinem fünfzig Jahre alten Traktor bei der Dinkelernte. Der Dinkel kommt anschließend in den Bio-Handel.

Foto: Peter Gaschott

Thomas Welsch beherrscht seinen alten, kleinen John-Deere-Mähdrescher aus dem Effeff. Kein Wunder, die Maschine hat so ziemlich auf den Monat genau 50 Jahre auf dem Buckel. So lange arbeitet er mit dem robusten Gerät. Sohn Alexander Welsch ist da eher auf modernere, größere Maschinen fixiert. Wenn aber die Ernte durch späten, sehr intensiven Regen sich nach hinten verschiebt, gelten ganz andere Regeln. Die gegenwärtigen Sonnentage sind für Landwirte Tage, an denen meist ohne Pause durchgearbeitet wird.

Die Wintergerste, schon seit einiger Zeit reif, muss geerntet werden, die Wiesen gemäht. Die ersten Brotgetreide sind reif und müssen gedroschen werden. Alles, was Räder hat, muss jetzt raus. Auch der alte Mähdrescher von Thomas Welsch. Auf einem Feld oberhalb von Rubenheim drischt er damit Dinkel. Die Familie Welsch baut auf vielen Äckern Dinkel an. In St. Wendel wird er entspelzt und gemahlen. Dinkelkörner, die im Tank des Mähdreschers landen, haben noch einen dicken Mantel von Spelzen um sich herum. Der muss entfernt werden, bevor die Dinkelkörner zum Vorschein kommen. Der Dinkel von den Rubenheimer Äckern kommt anschließend in den Bio-Handel. Die nächste Station des Getreides ist dann in irgendeiner Bio-Backstube, wo er zu Brot verarbeitet wird.

 Oberhalb von Rubenheim wird Bliesgau-Heu geerntet. Es kommt später in die Bliesgau-Regale. Darüber freuen sich vor allem Tierhalter.

Oberhalb von Rubenheim wird Bliesgau-Heu geerntet. Es kommt später in die Bliesgau-Regale. Darüber freuen sich vor allem Tierhalter.

Foto: Alexander Welsch

Sohn Alexander Welsch ist zeitgleich dabei, ein Produkt herzustellen, auf das seit langem sehr viele Menschen in unserer Region warten. Bliesgau-Heu war der Renner schlechthin im Bliesgau-Regal, das über den Biosphären-Zweckverband in zahlreichen Geschäften aufgestellt ist. Lange Zeit fehlte das Heu, weil Alexander Welsch nicht nur das Heu, sondern auch die Verpackung nachhaltig produziert haben wollte. Er fand keinen geeigneten Hersteller für die Verpackungen. Jetzt ist dieses Problem gelöst. In Kürze kommt wieder Bliesgau-Heu in die Regale, nachhaltig hergestellt und ökologisch sinnvoll verpackt. Auf den Wiesen oberhalb von Rubenheim wuchs das üppige Gras, das nun gemäht, getrocknet und für die weitere Verarbeitung gepresst wurde.

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