Bundesfilmfestival Natur Die Jäger der begehrten Schmetterlinge

Blieskastel · In seiner bereits 40. Auflage hat das Blieskasteler Bundesfilmfestival Natur alle Erwartungen übertroffen.

 Die Gewinner des Goldenen Schmetterlings, Simone Ternes (links) und Frank Thernes (rechts), mit Festivalleiter Jürgen Baquet.

Die Gewinner des Goldenen Schmetterlings, Simone Ternes (links) und Frank Thernes (rechts), mit Festivalleiter Jürgen Baquet.

Foto: Georg Allmannsberger

(red) Mächtig angestrengt hatte sich der AFW-Blieskastel, am 40. Geburtstag „seines“ Bundesfilmfestival Natur, der Traditionsveranstaltung ein besonderes Programm zu geben. Und das engagierte Team um Festivalleiter Jürgen Baquet konnte am Ende der dreitägigen Veranstaltung feststellen: Ihr Engagement wurde durch einen hervorragenden Besuch und ein tolles Filmprogramm belohnt.

Die ersten Überraschungen gab es schon am Freitag beim Eröffnungsempfang der Stadt Blieskastel, bei dem Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener neben den aktuellen Autoren auch eine große Zahl von Autoren begrüßen konnte, die im Laufe der 40 Jahre Filme in Blieskastel zeigten. Darunter war das Ehepaar Läufer aus Schwelm, das mit dem Film „Kormorane“ 1979 das 1. Bundesfilmfestival eröffnete und seitdem alle 40 Festivals besuchte. Und Volker Pfaff aus Marburg, der mit seinem Film „Kampf der Hirschkäfer“ 1979 einer der ersten Preisträger war. Überrascht wurde auch Festivalleiter Jürgen Baquet, der für seine 40 jährige Festivalleitung von der Stadt einen Ehrenbaum geschenkt bekam, der einen Tag nach dem Festival auch bereits in der Allée der Sieger im Stadtwald als 13. Ehrenbaum gepflanzt wurde.

Zum ersten Mal „volles Haus“ hieß es am Freitagabend beim Vortrag des Ehrengastes Bernhard Henrich aus Berlin, 2016 für den Oscar nominiert, der über seine interessante Arbeit als Set-Decorater in großen Hollywood-Produktionen referierte und die Besucher begeisterte.

Erneut bis auf den letzten Platz besetzt war dann der große Saal der Bliesgau-Festhalle am Sonntagmorgen bei der Film-Matinee „Der Morgen der Schmetterlinge“. Nach einer sehr gefühlvollen musikalischen Eröffnung durch Harfenspielerin Clara Dicke, deren zarte Klänge durch Schmetterlingsaufnahmen auf der großen Leinwand untermalt wurden, fand dann die feierliche Preisverleihung statt, zu der Festivalleiter Jürgen Baquet neben Staatssekretär Krämer und Landrat Dr. Theophil Gallo und eine große Zahl besonderer Ehrengäste begrüßen konnte.

Gespannt waren nicht nur die Autoren, welche Filme die begehrten „Schmetterlinge“ erhalten sollten. Jeder der fünf Juroren stellte in einer kleinen Laudatio einen Siegerfilm vor, der danach auch noch einmal gezeigt wurde. Unter großem Applaus überreichte anschließend jeweils der Preispate den „Silbernen Schmetterling“ an den Autor. Nach fünft vergebenen Silbernen Schmetterlingen war dann die Spannung besonders groß: Wer bekommt den „Goldenen Schmetterling“, den großen Preis der Biosphäre Bliesgau?

Dieser „Goldene Schmetterling“ flatterte in diesem Jahr nach Hamburg, denn der herausragende Unterwasserfilm „Jäger“ des Hamburger Autorenpaares Simone und Frank Thernes wurden mit dem Hauptpreis bedacht. Und anders als im letzten Jahr schnitt dieser Film auch beim Publikum am besten ab, denn die bisher bei einem Festival noch nie erreichte Zahl von 96,66 Prozent der Besucher wählten diesen Film zum besten Film des Festivals. So konnten die beiden Autoren auch noch einen „Silbernen Schmetterling“ mit nach Hamburg nehmen. Zum Abschluss der Film-Matinee dann noch eine besondere Ehre für Jan van den Bos aus Den Haag, Mitglied im Blieskasteler Filmclub: Er wurde für seine herausragende Leistungen auf dem Gebiet des Naturfilms – der Autor zeigte bei diesem Festival seinen 26. Film – mit dem „Alfred-Schmitt-Naturfilmpreis“, dem Ehrenpreis des ZDF ausgezeichet.

Viel Händeschütteln, Komplimente und Lob zum Abschluss für das Ausrichter-Team des AFW-Blieskastel, für eine gelungene und außergewöhnliche Veranstaltung und immer wieder die bange Frage: Wird es das Bundesfilmfestival, diesen besonderen Werbebotschafter für die Biosphäre Bliesgau auch weiterhin in Blieskastel geben? Festivalleiter Jürgen Baquet zeigt sich optimistisch: „Wir haben in diesem Jahr so viel Unterstützung durch Umweltministerium, Stadt Blieskastel, den Saarpfalz-Kreis und dem Biosphärenzweckverband erhalten, dass ich das Festival so lange fortführen möchte, wie mein engagiertes Team aus dem Filmclub mitzieht.“

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