„Der schönste Beruf der Welt“

Homburg/Blieskastel · Am Dienstag wurde das Zentrum für Allgemeinmedizin am Uniklinikum eröffnet. Medizinstudenten sollen schon während des Studiums mit diesem Fach vertraut gemacht werden. Damit erhofft sich das Saarland auch wieder mehr Begeisterung für den Beruf des Hausarztes.

 Gesundheitsminister Andreas Storm, Professor Johannes Jäger und Unipräsident Volker Linneweber (v. l.) bei der Vorstellung des neuen Zentrums für Allgemeinmedizin. Fotos: Maack/SZ

Gesundheitsminister Andreas Storm, Professor Johannes Jäger und Unipräsident Volker Linneweber (v. l.) bei der Vorstellung des neuen Zentrums für Allgemeinmedizin. Fotos: Maack/SZ

 Das Zentrum für Allgemeinmedizin teilt sich das Gebäude mit der Verwaltung der Gerichtsmedizin. Innerhalb von nur drei Monaten wurden die neuen Räumlichkeiten auf dem Uni-Campus fertig.

Das Zentrum für Allgemeinmedizin teilt sich das Gebäude mit der Verwaltung der Gerichtsmedizin. Innerhalb von nur drei Monaten wurden die neuen Räumlichkeiten auf dem Uni-Campus fertig.

Johannes Jäger kann sich keinen schöneren Beruf vorstellen als den des Allgemeinarztes. "Als ich 1989 zufällig davon hörte, dass ein Allgemeinarzt in Blieskastel einen Nachfolger für seine Praxis suchte, habe ich sofort zum Telefon gegriffen".

Jäger stammt aus Speyer, ist mit einer Saarländerin verheiratet und längst überzeugter Saarpfälzer. Ein Werdegang, wie ihn sich der Dekan der medizinischen Fakultät, Professor Michael Menger, nur wünschen kann: "Wir bilden einen großen Teil junger Leute am Uniklinikum aus, die nicht aus dem Saarland stammen. Wir hoffen aber, dass sie nach dem Studium hier bleiben und sich als Ärzte niederlassen", sagte er anlässlich der Eröffnung des Zentrums für Allgemeinmedizin in dem neuen Gebäude 80.2 auf dem Gelände des Homburger Uniklinikums.

Vier nagelneue Büros stehen für die Allgemeinmedizin zur Verfügung, Leiter ist Professor Johannes Jäger, der den Studenten künftig seinen Beruf näher bringen möchte: "Endlich hat die Allgemeinmedizin ihren festen Platz am Uniklinikum gefunden." Jäger wird ein "Spagatprofessor" sein, das heißt, er wird neben seiner Lehrtätigkeit am Uniklinikum auch weiterhin seine Praxis in Blieskastel betreiben, "damit der Bezug zur Realität nicht verloren geht". Den Vertrag zu seiner Ernennung unterzeichneten am Dienstag Gesundheitsminister Andreas Storm und Uni-Präsident Volker Linneweber . Es handelt sich um eine Stiftungsprofessur, die von der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) für die kommenden zehn Jahre mit 750 000 Euro unterstützt wird. Dieser Beitrag setzt sich aus den Einnahmen aller Kassenarzt-Praxen im Saarland zusammen. Oder, wie es Gunter Hauptmann, Vorstandsvorsitzender der KV, formulierte: "Die Kassen-Ärzte verzichten auf einen Teil ihres Honorars, um diese Professur zu ermöglichen." Derzeit seien 23 Hausarzt-Plätze im Saarland vakant, betonte Hauptmann. Die KV habe eine Umfrage bei Hausärzten gemacht, wie zufrieden sie in ihrem Beruf seien, das Ergebnis sei absolut positiv. Es sei, wie viele Hausärzte sagten, "der schönste Beruf der Welt." Nun müsse man davon nur noch die Studenten überzeugen. Für Gesundheitsminister Andreas Storm war der Tag "eine gute Gelegenheit, die Allgemeinmedizin zu stärken, damit mehr junge Leute wieder Hausärzte werden und diese wichtige Versorgung in unserem Land weiterhin sichern."

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