Der Name des Stücks war Programm

Bierbach an der Blies · Nach mehr als einjährigen Proben hob sich der Vorhang für das Stück „Der nackte Wahnsinn“ der Theatergruppe „Mächtig viel Theater“. Die Akteure gingen schauspielerisch und physisch an ihre Grenzen.

 Die Akteure von „Der nackte Wahnsinn“ auf der Bühne in Bierbach. Foto: Dirk Deßloch

Die Akteure von „Der nackte Wahnsinn“ auf der Bühne in Bierbach. Foto: Dirk Deßloch

Foto: Dirk Deßloch

Am Wochenende hieß es in Bierbach wieder Vorhang auf für "Mächtig viel Theater". Nach über einjähriger Probearbeit traten die Schauspieler mit Michael Frayns "Der nackte Wahnsinn" vor ihr Publikum und eines gleich vornweg - der Name des Stückes war Programm für den Abend. In drei Akten wurde Theater vom Feinsten geboten. Frayn nimmt hier das Publikum auf die Tournee einer Schauspielgruppe mit.

Darsteller, Regisseur, Regieassistenz und Bühnenmeister sind mit von der Partie und wo so viele Personen auf engstem Raum lange zusammen sind, "menschelt" es natürlich gewaltig. Da kommt es zu Eifersuchtsdramen und Handgreiflichkeiten. Da wird intrigiert was das Zeug hält und selbst ein Teller Lyoner oder eine Flasche Whisky können wahre Depressionen auslösen. Dank der tollen schauspielerischen Leistung des Bierbacher Ensembles kamen alle diese Facetten super an . Mit viel Tempo, Witz und einer unbändigen Spielfreude agierten die Akteure in einem wunderschön anzusehenden Bühnenbild. Dabei schlüpften die Laienspieler quasi in zwei Personen. Zum einen musste die Person des Schauspielers und zum anderen die Bühnenfigur dargestellt werden. Eine Herausforderung, wegen der dieses Stück lange Zeit für Amateurtheater als unspielbar gegolten hatte.

Eine weitere Herkulesaufgabe hatte Bühnenbauer Jürgen Oster zu stemmen. Da der 2. Akt im wahrsten Sinne des Wortes "hinter den Kulissen" spielte, benötigte das Ensemble eine um 180 Grad drehbare Bühne. Ein schweres Unterfangen, das aber souverän gemeistert wurde und die Zuschauer beim Aufgehen des Vorhanges in Staunen versetzt hat. Alles in allem eine grandiose Leistung der gesamten Truppe. Da ging wirklich jeder Einzelne schauspielerisch und im zweiten Akt, der in einer ungeheuren Geschwindigkeit gespielt wurde, auch physisch an seine Grenzen. Das war ganz großes Theater! Die Zuschauer honorierten die klasse Leistung mit lang anhaltendem Beifall und mehreren Vorhängen. Wer die Aufführung verpasst hat: Am 21. November gastiert das Ensemble in Limbach und am 12. März in der Bliesgau Festhalle in Blieskastel.

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Auf einen BlickMitwirkende: Sabrina Kipper (Lotti), Petra Schuler (Olivia), Annette Motsch (Vicki), Sylvia Schuler (Emma), Michael Brengel (Uwe), Michael Gebhard (Ulli) Frank Schuler (Paul), Thomas Schuler (Jean-Marie), Eckhard Geißel (Jupp); Regie: Angelika Wemmert und Friedhelm Nowak; Bühnenbauer: Jürgen Oster, Souffleuse: Monika Schuler, Maske: Bärbel Sonntag und Katharina Schuler, Ansage: Michael Wemmert, Technik: Martin, Dominik, Andreas und Conny Risch. red

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