"Die Klänge des Lebens sind verschieden, vielfältig und begleiten uns täglich. Der Klang entsteht aus einer Schwingung, die Energie und Gefühle hörbar macht. Das Hören ist unser am frühesten entfalteter Sinn und der Klang des Lebens somit die erste Voraussetzung für Lebensbejahung und -fähigkeit. Während unseres Lebens begleiten uns unzählige Lebensklänge: von Gesprächen, über positiv erfahrener Musik und inspirierenden Melodien, bis hin zu negativen Erfahrungen durch Lärm und Hektik", erklärte Bergsträßer. "Sie wecken Erinnerungen, sind mal vertraut oder fremd. Doch nicht nur Stimmen, auch die Natur zählt zu ihnen." Ein besonderer Klang sei die Stille, in der man einfach mal von allen Eindrücken des Lebens zur Ruhe kommen dürfe. Das leuchtende Kreuz und der mit Kerzen gestaltete Schriftzug "Lebensklänge" auf der Kirchentreppe waren von weitem zu sehen. Jugendgruppen boten Bastelmöglichkeiten für Kinder an und die Verpflegung mit Speisen und Getränken aus fairem Handel fand rege Nachfrage. Die wirkungsvoll ausgeleuchtete Kirche in verschiedenen Farben bot einen ansprechenden Rahmen für die vielfältigen Beiträge der musikalischen Gruppen.

Der Orchesterverein Lautzkirchen (Leitung Andreas Kiefer) eröffnete den Abend mit Rhythmen aus Pocahontas "Colours of the Wind" und "Choral and Rock out" von Ted Huggens. Mit "De Noche" und "Singt dem Herrn" setzte die ökumenische Chorgemeinschaft Kirkel/Lautzkirchen das Programm mit Liedern aus Taizé fort. Eine Tanzdarbietung der Gruppe Shalima brachte Klänge des Orients näher und der Junge Chor Bierbach (Bernd Jost) überzeugte mit Klassikern wie "Earth Song" von Michel Jackson und "Imagine" von John Lennon . Danach konnten die Besucher der saarländischen Mundart von Günther Hussong alias "De Plattmacher" lauschen. Der Jugendchor Ballweiler (Christoph Nicklaus) setzte den Reigen von christlich und weltlich geprägten Klängen fort, die vom Chor Kunterbunt aus Niederwürzbach (Ulla Schwarz) mit neugeistlichem Liedgut ergänzt wurden. Das Chorprojekt "Songs of Heaven" leitete über zum ruhigeren Teil des Abends.

Zwischen dem "Ubi Caritas " von Ola Gjeilo und dem "If Ye Love Me" von Tallis hätte man in der gut besuchten Kirche eine Stecknadel fallen hören können. Durch die Geschichte der betenden Gaukler und das Gebärdengebet unter Anleitung von Silvia Hunsicker gelang es die Stille in die Andacht zu übertragen.

Abgerundet wurde der wunderbare Abend durch nachdenkliche Texte und Lieder des Projektchors Kirkel (Jan Hendrik Dithmar). "Das Publikum war begeistert und wir wagen die Prognose, dass es nicht die letzte Nacht der offenen Kirche der Pfarrei Heilige Familie war", zog Pfarrer Erik Klein nach über fünf Stunden ein zufriedenes Fazit.