Stadtrat Blieskastel Der Badebetrieb auf dem Prüfstand

Blieskastel · Die Blieskasteler SPD-Räte sorgen sich nach eigenen Angaben um die Zukunft des Kombibades und fordern Auskunft über die wirtschaftliche Lage.

 Das Freizeitzentrum in Blieskastel ist erneut Thema einer Stadtratssitzung. Jetzt möchte die SPD-Ratsfraktion von Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener wissen, wie es nach den jüngsten Preisanpassungen um die wirtschaftlichen Verhältnisse steht.

Das Freizeitzentrum in Blieskastel ist erneut Thema einer Stadtratssitzung. Jetzt möchte die SPD-Ratsfraktion von Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener wissen, wie es nach den jüngsten Preisanpassungen um die wirtschaftlichen Verhältnisse steht.

Foto: Joachim Schickert

Die SPD-Stadtratsfraktion hat für die nächste Stadtratssitzung im Blieskasteler Rathaus am Donnerstag, 21. September, einen Antrag zur Zukunft des Kombibads gestellt. Wie SPD-Fraktionschef Guido Freidinger mitteilt, wird Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener (CDU) als Vertreterin in der Gesellschafterversammlung und Vorsitzende des Aufsichtsrates der Freizeitzentrum GmbH aufgefordert, über die wirtschaftliche Situation der GmbH und die geplanten und ergriffenen Maßnahmen zur Realisierung von Kosteneinsparungen und die Eintrittspreise und ihre Auswirkungen auf die Änderungen im Wirtschaftsplan 2017 sowie die Besucher- und Umsatzzahlen Auskunft zu geben.

Sie wird gebeten, dem Stadtrat einen Bericht über die wirtschaftliche Lage, eine Einschätzung über die technische und finanzielle Perspektive und die Ergebnisse der bisherigen Gespräche mit dem Saarpfalz-Kreis und dem Land vorzulegen. Wie die SPD mitteilt, sei nur durch die Proteste vieler Badegäste und durch die von den SPD-Aufsichtsratsmitgliedern erzwungenen außerordentlichen Sitzungen ein teilweises Umsteuern bei den Eintrittspreisen möglich geworden.

Bevor weitere Entscheidungen getroffen werden, sollte diesmal eine rechtzeitige Diskussion um die zukünftige Ausgestaltung des Badebetriebes und der Eintrittspreise im Stadtrat erfolgen. Die vom Aufsichtsrat ursprünglich am 13. Juni beschlossene Preiserhöhung sei nicht durch einen Stadtratsbeschluss abgesegnet gewesen. Die SPD-Fraktion hatte damals betont, dass „vor einer Erhöhung von Eintrittsgeldern alle zu Gebote stehenden Möglichkeiten einer Kosteneinsparung und der Heranziehung weiterer Mitfinanziers auszuschöpfen“ seien. Durch die Verringerung des Zuschusses dürfe das Bad keinesfalls in seiner Existenz gefährdet werden. Die letztlich korrigierte Preiserhöhung sei nicht im vom Stadtrat beschlossenen Wirtschaftsplan des Freizeitzentrums berücksichtigt. Insofern sei eine Überarbeitung des Wirtschaftsplanes und ein neuer Beschluss im Stadtrat erforderlich. Durch die bisher ergriffenen Maßnahmen sei „die Zukunft des Blieskasteler Bades beileibe noch nicht gesichert. Die SPD-Fraktion möchte durch diese frühzeitige und öffentliche Diskussion auch mit dafür Sorge tragen, dass der Erhalt beziehungsweise die Zukunftsfähigkeit des Blieskasteler Kombibades dauerhaft gesichert wird“, so Freidinger.

Wie berichtet, hatte die SPD  die neuen Zeittarife im Blieskasteler Kombibad begrüßt. Auf Antrag der SPD-Mitglieder im Aufsichtsrat der Freizeitzentrum GmbH seien nach zähem Ringen für Stammkunden die Mehrfachkarten auf das Niveau von 4,50 Euro gesenkt worden. Das entspricht dem Einzeltarif vor der Preiserhöhung zum 1. Juli 2017. Dies bedeute immer noch eine Erhöhung der 20er-Karte um 15 Prozent. Ebenso sei der Preis für Familien und Vereine auf den Stand vor der Preiserhöhung korrigiert worden. „Leider war die Mehrheit noch nicht bereit, den Tagestarif von 6,50 Euro, der für Freibäder der höchste im Saarland ist, zu korrigieren. Neu eingeführt wurden auch Zeittarife von zwei Stunden für Einzelpersonen und zusätzlich vier Stunden für Familien. Diese Tarife entsprechen den Tagestarifen vor der Preiserhöhung. Das Bohren von dicken Brettern mit Augenmaß und Leidenschaft hat sich gelohnt“, so Annette Weinmann, die Sprecherin der SPD im Aufsichtsrat. Im Ergebnis könne die große Mehrheit der Badbesucher zufrieden sein, da diese zeitabhängige Tarifgestaltung den Nutzergewohnheiten der meisten Hallenbadgäste entspreche.

Sehr verwunderlich sei allerdings, dass sich nun offenbar auch die Blieskasteler Bürgermeisterin über diese Kurskorrektur freue, sei sie es doch selbst gewesen, die diese massiven Preiserhöhungen vorgeschlagen habe.

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