Der Adrenalinspiegel steigt

Niederwürzbach · „Das sind genau die Momente, wegen denen man Handball spielt.“ Vor dem Prestigeduell zwischen Gastgeber TV Niederwürzbach und der SGH St. Ingbert ist die Vorfreude auf beiden Seiten groß. Der TVN ist Tabellenführer, die SGH Zweiter.

Wenn an diesem Samstagabend (20 Uhr) in der Handball-Verbandsliga der Tabellenführer TV Niederwürzbach seinen ärgsten Verfolger, die SGH St. Ingbert zum Spitzenspiel empfängt, hält es die wenigsten Handball-Freunde aus der Region in den eigenen vier Wänden. "Eine volle Hütte", erwartet TVN-Abteilungsleiter Arno Gebhardt - und das, obwohl das Derby in der Würzbachhalle für beide Mannschaften keinen vorentscheidenden Charakter hat. Sowohl der TVN als auch die SGH hätten den Aufstieg auch im Falle einer Niederlage weiterhin in den eigenen Händen. Dass eine der beiden Mannschaften deswegen mit angezogener Handbremse agieren wird, ist aber auszuschließen.

"Bei uns steigt der Adrenalinspiegel. Das Spiel ist ein Prestigeduell - das will keine Mannschaft verlieren", sagt SGH-Trainer Martin Schwarz, dessen Team in der Tabelle einen Punkt hinter Niederwürzbach liegt und bei einem Sieg folglich neuer Spitzenreiter wäre. Das will der TVN mit allen Mitteln verhindern. "Das Spiel ist ein Saisonhighlight. Mit einem Sieg wäre uns die Meisterschaft kaum mehr zu nehmen. Das wäre zum 90-jährigen Jubiläum der Handballabteilung natürlich das Sahnehäubchen", meint Gebhardt.

Ein Favorit ist kaum auszumachen. Im Hinspiel begegneten sich beide Mannschaften auf Augenhöhe. In der Ingobertushalle lautete das Endergebnis im Dezember nach 60 umkämpften Minuten 25:25.

Personell können sowohl Niederwürzbachs Trainer Jürgen Hartz als auch St. Ingberts Schwarz aus dem Vollen schöpfen. "Ein paar Spieler sind angeschlagen, aber das Spiel gegen den TVN will niemand verpassen", sagt der SGH-Coach. Bei den Gastgebern sieht es ähnlich aus: "Die kleineren Wehwehchen, die im Saisonendspurt normal sind, werden die Spieler am Samstag gar nicht spüren", verspricht Gebhardt. Der TVN-Abteilungsleiter glaubt, dass diejenige Mannschaft den Platz als Gewinner verlassen wird, "die den Sieg mehr will".

Martin Schwarz bestätigt: "Kleinigkeiten werden entscheiden. Wenn eine der beiden Mannschaften zehn Minuten nicht auf der Höhe ist, kann die Partie schon entschieden sein". Der SGH-Trainer, der glaubt, dass vor allem die Position des Torhüters für den Ausgang entscheidend sein könnte, versprüht vor dem Derby große Vorfreude: "Das sind genau die Momente, wegen denen man Handball spielt", schwärmt Schwarz. Und Arno Gebhardt prophezeit: "Wer gesehen hat, wie viele unserer Zuschauer uns zuletzt auswärts in Saarlouis begleitet haben, kann sich vorstellen, was am Samstagabend in der Würzbachhalle los sein wird. Unsere Mannschaft weiß, worum es gegen die SGH geht und wird brennen."

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