Politisch interessierte Bürger bringen sich in Blieskastel in Stellung Klares Bekenntnis gegen eine üble Gesinnung

Blieskastel · Die Kundgebung „Für Liebe und Toleranz – Gegen Hass und Hetze“ in Blieskastel stieß nicht auf taube Ohren.

  Knapp 100 Teilnehmer quer durch die gesamte Blieskasteler Zivilgesellschaft hatten sich zur Demonstration gegen Hass und Hetze auf dem Platz am Schlangenbrunnen eingefunden.

 Knapp 100 Teilnehmer quer durch die gesamte Blieskasteler Zivilgesellschaft hatten sich zur Demonstration gegen Hass und Hetze auf dem Platz am Schlangenbrunnen eingefunden.

Foto: Foto: Erich Schwarz

(ers) „Es ist an der Zeit, ein Zeichen zu setzen, was Blieskastel will, und was es nicht will“. Marius Hittinger war zusammen mit Lukas Paltz einer der Initiatoren der Kundgebung „Für Liebe und Toleranz – Gegen Hass und Hetze“, die am Samstag gegen Mittag auf dem Platz am Schlangenbrunnen stattfand. Sehr kurzfristig hatten die beiden Lokalpolitiker eingeladen, aber der Erfolg war überwältigend. Ortsvorsteher Trautmann hatte ein Transparent gegen Hass und Hetze anfertigen lassen, viele Teilnehmer der Kundgebung hatten sich Herzen an die Kleidung angeheftet.

Zur Vorgeschichte: In den vergangenen Jahren hatten sich immer wieder Vertreter des sogenannten „Nationalen Widerstandes“ aus dem benachbarten Zweibrücken am Schlangenbrunnen eingefunden, um der Bombardierung des Saarpfalz-Kreises und Zweibrückens zu „gedenken“. Inzwischen hatte der nationale Widerstand umfirmiert auf „Die Rechte“. Aufgrund der Aufmärsche dieser Gruppe hatte es bereits in den Vorjahren Gegendemonstrationen gegen diese Auswüchse gegeben. Aber in diesem Jahr wollte man den Faschisten von vorne herein Paroli bieten. Deshalb der Aufruf der beiden jungen Kommunalpolitiker. Und viele der Blieskasteler Demokraten waren zur Kundgebung erschienen. Aus allen Parteien, Generationen, Bevölkerungsgruppen und Glaubensrichtungen kamen die Teilnehmer, von der CDU bis zu den Grünen, von der FDP bis zu den Linken, von den Gewerbetreibenden bis zum Blieskasteler Kulturstammtisch reichte die Palette, und eine Parole einte offensichtlich alle: „Wir holen uns die Blieskasteler Plätze für uns Blieskasteler zurück und überlassen sie nicht den Rechten!“.

Es kam bei allen Statements immer wieder zum Ausdruck, dass es sehr überwältigend und überraschend, damit aber umso wertvoller sei, dass sich so viele Leute spontan an dieser Demonstration der Demokraten für Demokratie und Freiheit eingefunden hatten. Bürgermeister Bernd Hertzler betonte, er sei stolz, dass so viele Blieskasteler dem Aufruf gefolgt sind. Vor allem freue er sich, dass so viele junge Leute den Weg zum Platz am Schlangenbrunnen gefunden hatten: „Das ist wirklich klasse“, so der Bürgermeister. Auch Ortsvorsteher Jürgen Trautmann betonte: „Blieskastel ist bunt und nicht einfarbig braun“. Er erinnerte daran, dass es in der Barockstadt schon vor fünf Jahren ein Fest der Begegnung gegeben habe: „In unserer Stadt ist kein Platz für Hass und Hetze“, unterstrich Trautmann. Lukas Paltz zeigte sich sehr erfreut, dass „Blieskastel hier am Schlangenbrunnen Rückgrat beweist“. Die Erste Beigeordnete Lisa Becker zeigte sich ebenso erfreut, dass „wir in Blieskastel nicht gewichen sind und dem nationalen Widerstand die Stirn geboten haben“, sagte sie im Gespräch mit unserer Zeitung.

Später in ihrer kurzen Ansprache stellte sie heraus, dass es toll sei, dass keiner von den Rechten mehr da sei: „Der Platz gehört uns und nicht den Rechten“, rief sie den Versammelten zu. Man lasse keine rechte Hetze zu, denn „der rechten Hetze folgen Taten, wie wir gesehen haben“, unterstrich Lisa Becker. Sie nannte explizit die AfD als Wegbereiter für Hass und Hetze. Lukas Paltz dankte im Namen der Veranstalter sowohl dem Ordnungsamt als auch der Polizei für die schnelle und unbürokratische Unterstützung. Die Polizei war bei der Versammlung präsent, hielt sich aber mit dem Streifenwagen im Hintergrund. Nach der Versammlung gab es dann von Martin Dauber auch noch freie Getränke für alle Teilnehmer.

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