Deckengemälde komplett saniert

Blieskastel. Der "leidenden Schönheit" Schlosskirche in Blieskastel geht es nach Beendigung des dritten Bauabschnitts, der vollständigen Sanierung des Deckengemäldes und der Innengesimse zunehmend besser, doch es bleibt noch genügend Arbeit, um sie vollständig von den Leiden zu erlösen

Blieskastel. Der "leidenden Schönheit" Schlosskirche in Blieskastel geht es nach Beendigung des dritten Bauabschnitts, der vollständigen Sanierung des Deckengemäldes und der Innengesimse zunehmend besser, doch es bleibt noch genügend Arbeit, um sie vollständig von den Leiden zu erlösen. In den letzten Jahren war das einsturzgefährdete Deckengemälde zum Schutz der Kirchenbesucher mit einem Sicherungsnetz versehen worden (wir berichteten). Schließlich war es dann doch im vorderen Kirchenbereich zu einem Teilabsturz gekommen. Im Juli vergangenen Jahres war die Kirche geschlossen worden. Im Rahmen der Innenarbeiten wurde auch das Gemälde saniert und gereinigt, die herausgebrochene Stelle wurde erneuert und neu ausgemalt. Mittlerweile sind diese Arbeiten beendet, das riesige Innengerüst ist abgebaut, und das Deckengemälde ist vollständig sichtbar, wie Hans Ochsenreiter vom Verwaltungsrat der Pfarrei St. Sebastian unserer Zeitung weiter mitteilt. Die Kirche bleibe weiterhin gesperrt, denn die Arbeiten des IV. Bauschnitts hätten begonnen. Im Innern an den Fenstern seien Seitengerüste erstellt worden, damit die Fenster ausgebaut und in einer Spezialwerkstatt umfassend überarbeitet werden könnten. Hierzu zähle auch die Sanierung der Bleiverglasung. Saniert und neu gestrichen werde die Außenfassade. Zur Außenfassade habe es eine positive Nachricht nach der Untersuchung durch das Institut für Steinkonservierung gegeben: Da der Putz in einem sehr guten Zustand erscheine, werde er so belassen. Lediglich hoch liegende Bereiche und stark geweitete Risse müssten teilweise ausgebessert werden. Laut Terminplan könnte nach Erledigung der Klempner-, der Naturwerkstein- sowie der Putz- und Malerarbeiten das Außengerüst Ende Juli/Anfang August abgebaut werden.Wie Ochsenreiter weiter mitteilt, könnte die Schlosskirche im Mai für zwei Konzerte geöffnet wird. Ein Essener Kammerchor (8. Mai) und der Chor Collegium vocale (15. Mai) hätten jeweils ein Konzert in der Schlosskirche vorgesehen. Schon jetzt gebe es Diskussionen zur Innenrenovierung: Eine Postkarte zeige die Innengestaltung der Schlosskirche im Jahr 1956. Gefreut hätten sich die Verantwortlichen, dass man ein weiteres Puzzlestück in der langen Geschichte der Kirche gefunden hatte. "Doch hierzu gibt es bereits eine Stellungnahme des Diözesankonservators, wonach diese Fassung mit großer Wahrscheinlichkeit nicht die ursprüngliche Farbfassung der Kirche zeigt. Ein ,Thronsaal Gottes auf Erden' hat im barocken Raumkonzept so nicht ausgesehen", wie Hans Ochsenreiter in einer Mitteilung weiter erklärt.

Auf einen BlickDie Sanierung der Schlosskirche kostet rund fünf Millionen Euro und wird finanziert durch Zuschüsse des Bistums Speyer, des Bundes, des Saarlandes sowie durch Eigenleistungen der Kirchengemeinde St. Sebastian, wobei hierzu ganz besonders der Kirchenbauverein mit seinen Mitgliedsbeiträgen und Aktivitäten beiträgt. Bei rund 800 000 Euro Eigenleistungen beträgt der Spendenstand aktuell um die 530 000 Euro. Beteiligt an den Gesamtkosten ist auch die Stiftung Deutsche Denkmalpflege. Ebenso leistet die Stiftung Schlosskirche ihre Beiträge, unter anderem mit der Aktion Barockbrot, wo beim Verkauf jedes Brotes zehn Cent an die Stiftung gehen. Hier beträgt der aktuelle Spendenstand 2820 Euro, wie die Pfarrei mitteilt.Ansprechpartner für Spendeninteressenten ist Pfarrer Hermann Kast, Telefon (06842) 23 19, der auch gleichzeitig Vorsitzender des Kirchenbauvereins ist. ert

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