BKG Blieskastel „De Stallbock“ hat schon wieder Hausarrest
Blieskastel · Ob die Galionsfigur der Blieskasteler Fastnacht sich aber daran hält, ist keinesfalls sicher.
„Heile heile Gänsje…“ So hat der Kaschdeler Stallbock die (ausgefallene) Session im vergangenen Jahr online ausklingen lassen. „Im nägschde Johr is alles weg“, lautete damals die letzte Zeile. Das war wohl ein Trugschluss, denn was danach kam, hatte vor einem Jahr nicht nur unter Fastnachtern kaum einer für möglich gehalten.
Die Symbolfigur der Kaschdeler Fasenacht ging wie so viele durch einige Höhen, aber hauptsächlich durch Tiefen. „Nicht nur wir Teilzeitkünstler, sondern auch viele Kollegen, die in der Unterhaltungsbranche ihr Geld verdienen, haben gelitten wie ein Hund“, so Thomas Schmitt, der zusammen mit seinem Böckchen Annelie ein trauriges zehnjähriges Bestehen seiner „Aufgaben“ als Stallbock begehen musste. Was dem Mainzer sein Till, ist in Blieskastel der Stallbock. Aufmerksam schaut er dem Volk aufs Maul und notiert die kleinen und großen Sünden der Politik. Wenn auch viele Teilnehmer der sozialen Medien meinen, sie hätten auch dort das Sprachrohr, dass sie schon immer gesucht haben, mit einer größeren Reichweite als so mancher Stammtisch, so unterscheidet sie mit dem ewig meckerndem Stallbock doch eines: „Ich habe es bisher noch immer geschafft, dass man sich, auch nach der noch so bösesten Rede, immer in die Augen schauen kann. Das Gefühl habe ich bei einigen Ersatz-Stallböcken manchmal nicht mehr“, so Thomas Schmitt. Umso mehr freuen sich Politiker, Möchtegern-Promis und andere tatsächliche Prominenz auf ein Wiedersehen mit dem ewigen Nörgler.
„Das könnte durchaus aber schon zeitnah passieren“, zwinkert der Stallbock verschmitzt. „Wer weiß, ob ich nicht am Fetten Donnerstag doch noch das Blieskasteler Rathaus stürme, oder, wie im letzten Jahr, die neue Route des Blieskasteler Fastnachtsumzugs ausprobiere. Wenn ich gebraucht werde, bin ich da“, versichert der Stallbock, und es ist ihm zu glauben.