Das Wetter machte einen Strich durch die Kerwerechnung

Blieskastel · Trotz eines eher bescheidenen Publikums-Aufkommens, wechselhaftem Wetter und fehlender Karussells für die Kinder war die Blieskasteler Kirmes am Ende doch noch ein Erfolg. Zumindest das Programm konnte sich nämlich sehen lassen.

 „Es Kunze Elly“ bei ihrer Kirmesrede. Foto: Erich Schwarz

„Es Kunze Elly“ bei ihrer Kirmesrede. Foto: Erich Schwarz

Foto: Erich Schwarz

Stell Dir vor, in Blieskastel ist Kirmes - und keiner geht hin. Fast so war es jedenfalls bei der diesjährigen Kirmes. Am Sonntag herrschte aufgrund der Wetterlage eher weniger Betrieb in Blieskastel als an einem "normalen" sonnigen Spätsommer-Sonntag. Karussells für die Kleinen oder Autoscooter für die Jugendlichen - Fehlanzeige! Elmar Becker, Blieskasteler Gastronom, hatte in und um seine Event- und Kulturscheune zwar ein tolles Programm auf die Beine gestellt, aber auch ihm machte das Wetter einen Strich durch die Kerwerechnung. So musste das Frühschoppenkonzert des Musikvereins Mimbach am Sonntagvormittag wegen des schlechten Wetter ausfallen. Aber am Kirmessamstag war abends bei der Fiesta italiana beste Stimmung. Und da war dann am Sonntagnachmittag noch die Kerweredd vom ältesten und derzeit einzigen Blieskasteler Straußmäde, Elly Kunz. Die langjährige Karnevalistin, die auch heute noch etlichen Akteuren mit ihren Reimen unter die Fastnachtsarme greift, sie hat noch nichts verlernt. In gelungenen Reimen brachte sie das Blieskasteler Lokalgeschehen sozusagen "unner die Kerwegäschd", und hatte am Ende die Lacher auf ihrer Seite. Auch wenn angesichts des trüben Wetters nicht ganz so viele Kerwegäschd gekommen waren, wie es sich Elly Kunz und Elmar Becker wohl erwartet hatten. "Es Elly" nahm unter anderem die "essbare Stadt" auf die Schippe und machte sich so ihre Gedanken, ob bei so viel Gemüse in der Stadt nicht eine Citta-Slow-Schneckenplage drohe. Das Gemüse sprieße jetzt aus allen städtischen Blumenkübeln, ja sogar schon vor der dreckigen Wand der Bliesgaufesthalle. Die werde wohl so lange stehen bleiben, bis sie endgültig zusammenfalle. Und dann war da noch der Wegzug der Bürgermeisterin nach Zweibrücken: "Ausgerechnet in die Palz", wie Elly Kunz tadelte. Aber die Verwaltungschefin werde kein Glück haben, das Saarland in die Pfalz zu integrieren. "Mir esse kä Pälzer Lewwerworscht. Mir bleiwe bei Lyoner unn stille met Urpils de Dorscht", proklamierte sie unter dem Beifall des Publikums.

Zusammen mit Scheunenwirt Elmar Becker ließ man dann die Blieskasteler Kerb hochleben, und auch das donnergewaltige "Nix wie druff" durfte bei diesen beiden passionierten Fastnachtern nicht fehlen.

Der Montag stand dann ganz im Zeichen des Kirmes-Krammarktes, und am Nachmittag hatte "es Elly" dann noch einmal die Möglichkeit, ihre Reime einem größeren Publikum vorzutragen.

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