Forderung nach neuen Aktivitäten in Blieskastel BUND begrüßt die Windkraft-Pläne für Blieskastel

Blieskastel · Landesverband Saar fordert „mehr Sachlichkeit und Gelassenheit in der Diskussion statt Panikmache und Populismus“.

 Der Bund für Umwelt und Naturschutz an der Saar lobt die Pläne von Rot-Grün in Blieskastel, die Windkraft zu forcieren.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz an der Saar lobt die Pläne von Rot-Grün in Blieskastel, die Windkraft zu forcieren.

Foto: dpa/Klaus-Dietmar Gabbert

In der Diskussion um eine mögliche Ausweitung der Windkraft-Nutzung in Blieskastel begrüßt der BUND Saar die Initiative der Grünen und der SPD im Stadtrat, den Flächennutzungsplan der Stadt Blieskastel zu überarbeiten – mit dem Ziel, womöglich neue Flächen für die Windkraft-Nutzung ausweisen zu können. Zugleich mahnt der BUND aber auch mehr Sachlichkeit und Gelassenheit in der Diskussion an, statt Panikmache und Populismus.

„Mit Populismus und Panikmache, wie von der CDU-Fraktion vorgetragen, kommen wir nicht weiter bei diesem wichtigen Thema. Der immer schneller fortschreitende Klimawandel macht auch nicht vor der Biosphäre Bliesgau halt. Wer mit offenen Augen durch die Biosphäre geht, kann schon jetzt die Auswirkungen deutlich sehen. Absterbende Bäume und vertrocknete Felder mahnen uns zum Handeln. Deshalb ist es gut und richtig, dass man sich auch in Blieskastel dieser Verantwortung stellen will, um aus Klimaschutzgründen die erneuerbaren Energien und speziell die Windkraft stärker nutzen zu können. Auch aus Gründen einer globalen Gerechtigkeit dürfen wir die Auswirkungen unserer Energieerzeugung aus Kohle und Atom nicht länger den Ländern im globalen Süden aufladen. Und es ist ein guter Ansatz, dabei die Wertschöpfung in der Region zu halten. Mit der Bürgerenergiegenossenschaft (BEG) Bliesgau steht dazu auch der ideale Partner zur Verfügung “, meint Christoph Hassel, Landesvorsitzender des BUND Saar.

Das Baugesetzbuch regele im Übrigen klar und deutlich, dass sich die Bürgerinnen und Bürger transparent und offen in einem solchen Verfahren beteiligen könnten. In der jetzigen Phase gehe es zunächst darum, dass der Stadtrat im Grundsatz den Beschluss fasse, den Flächennutzungsplan zu überarbeiten. Dem werde nach Ausarbeitung entsprechender Planunterlagen die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit und später dann die Offenlage folgen. Zu diesen Unterlagen könnten die Bürgerinnen und Bürger und auch die Behörden und Träger öffentlicher Belange ihre Stellungnahmen und Anregungen einbringen, die vom Stadtrat entsprechend der gesetzlichen Vorgaben beachtet werden müssten. „Wir werden ergebnisoffen und konstruktiv diese gesetzlich vorgeschriebenen Beteiligungsmöglichkeiten nutzen“, so Hassel weiter.

Schon 2019 habe der BUND bei der Ablehnung der beiden Windkraftanlagen in Böckweiler seine Position deutlich gemacht. Eine Windkraftnutzung in der Biosphäre sei nicht grundsätzlich auszuschließen, wie das in der Vergangenheit auch der Zweckverband geäußert habe.

Der BUND weist zudem darauf hin, dass es mittlerweile eine ganze Fülle an technischen Maßnahmen gebe und die auch im Rahmen von Genehmigungsverfahren als Auflagen festgelegt werden könnten, um die Auswirkungen von Windkraftanlagen auf windkraftsensible Tierarten, aber auch für den Menschen, zu reduzieren. So könnten beispielsweise zum Schutz von Fledermäusen und Großvögeln entsprechende Abschaltzeiten festgesetzt werden. Auch um Lärmentwicklung und einen möglichen Schattenschlag zu reduzieren, könnten die Anlagen lärmreduziert betrieben bzw. technisch entsprechend ausgerüstet werden.

„Natürlich ist die Beachtung des Arten- und Naturschutzes wichtig. Aber es wäre doch nahezu grotesk, wenn durch den fortschreitenden Klimawandel genau die Arten verschwinden würden, die man versucht, durch den Verzicht auf Windkraft-Nutzung zu schützen. Neben einer effizienten Nutzung der Energie und Energieeinsparung ist der Ausbau der erneuerbaren Energien eine wesentliche Säule für mehr Klimaschutz. Und wir haben im Bliesgau entsprechende Potenziale auch zur Nutzung der Windkraft, die wir in Verantwortung für die Zukunft der nachfolgenden Generationen auch nutzen sollten“, sagt Christoph Hassel abschließend.

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