Bürokratische Hemmnisse stellen Kinderbolzplatz wieder in Frage

Blieskastel · Es sollte nur eine Spielfläche als Bolzplatz für die Kinder im Lautzkircher Bohnental geschaffen werden. Einstimmig zunächst dazu der Beschluss im Ortsrat Blieskastel-Mitte. Doch bürokratische Hemmnisse stellen diesen nun wieder in Frage.

 SCB-Vorsitzender Günter Pusse (Mitte) zeigt Hans Korn und Karl-Heinz Fuhrmann (rechts) die Fläche für den geplanten Bolzplatz auf dem SC-Sportgelände. Foto: Hans Hurth

SCB-Vorsitzender Günter Pusse (Mitte) zeigt Hans Korn und Karl-Heinz Fuhrmann (rechts) die Fläche für den geplanten Bolzplatz auf dem SC-Sportgelände. Foto: Hans Hurth

Foto: Hans Hurth

Im März erläuterte Ortsvorsteher Jürgen Trautmann (CDU ) in der Sitzung des Ortsrates- Mitte das Thema Bolzplatz im Lautzkircher Bohnental. "Dieses Projekt für einen zentralen Treffpunkt für den Nachwuchs wird im Ort von einem breiten Bündnis unterstützt, die Idee selbst kam aus der Bevölkerung heraus", informierte Trautmann. "Es gibt bereits freiwillige Helfer und Sponsoren." Trotz Zustimmung hatte die SPD-Fraktion Bedenken angemeldet, beim Saarpfalz-Kreis nachgebohrt und damit den Ball ins bürokratische Feld gebracht. "Das geplante Spielfeld liegt in einem Hochwasserschutzgebiet, der Abstand zur Bahnlinie ist mit 60 Metern so gering, dass wohl Ballfangzäune durch die Bahn erforderlich wären, Genehmigungen des Forstes und der Naturschutzbehörde sind wegen des Baumbestandes und dem Vorkommen eines Bibers einzuholen", so die Meinung von SPD-Sprecher Mathias Zumpf. Da für ihn von einer Planung im Außenbereich auszugehen sei, wäre auch die Bauaufsicht gefordert.

"Vorsorglich wurde auf Anraten der SPD-Fraktion nun eine Bauvoranfrage bei der unteren Bauaufsicht gestellt", teilte der Ortsvorsteher mit. Mathias Zumpf regte an, den geplanten öffentlich zugänglichen Bolzplatz im Bohnental gegen einen Trainings- Bolzplatz an der Florianstraße einzutauschen. "Doch dies ist ein klassisches Eigentor", argumentiert die CDU-Fraktion, denn der SC Blieskastel kämpfe seit über einem Jahrzehnt um einen Bolzplatz auf seinem Sportgelände . Wie SC-Vorsitzender Günter Pusse auf Nachfrage erklärte, sei die Stadt Blieskastel seit 13 Jahren im Wort mit dieser Bolzplatz-Wiese, getan hätte sich jedoch nichts. "Bei allen Punktspielen hat die ständig zunehmende Anzahl von Kindern keine Möglichkeit, während der meist vier Stunden Spielzeit sich die Zeit mit eigenem Fußballspiel zu vertreiben. Hier handelt es sich jedoch um eine Spielfläche, die nur während der Öffnungszeit des Sportgeländes genutzt werden kann", so Günter Pusse. "Eine frei zugängliche Bolzfläche wäre mit erheblichen Kosten und Umständen verbunden. Ein Bolzplatz in Lautzkirchen und eine Fußball-Spielwiese bei uns an der Florianstraße - die Kinder würden sich freuen. Das Bohnental ist eine ideale Fläche. Würden dort die Kinder einfach ihrem Spieltrieb bereits nachgehen, kein Hahn hätte bisher danach gekräht, ob hier in 60 Meter Entfernung die Bahn vorbeiführt oder es sich um ein Schutzgebiet mit einem Biber handelt", sagt der Sportsmann. Er darf zumindest für seinen Vorschlag einer eigenen, weiteren Fläche auf dem SC-Gelände mit der Unterstützung der drei Ratsfraktionen rechnen.

"Derzeit nutzen die Stadtwerke Bliestal die komplette Parzelle als Lagerfläche. Dies ist aber eine Verletzung der Vereinbarungen aus dem Jahre 2002 zwischen unserem SCB, Stadtwerken und Stadt Blieskastel ", ärgert sich Günter Pusse und hofft auf das Ende der Beschneidung des Sportgeländes. Im Bohnental heißt es zunächst mal abzuwarten, ob der Ball durch das bürokratische Netz geschossen werden kann.

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