Ausschlaggebend sei die geringe Resonanz in der Bevölkerung gewesen. Ohnehin störten sie die Kosten für das Rathaus, sagte Faber-Wegener. Unglücklicherweise habe sie außerdem "versehentlich" an dem Tag Urlaub gebucht. Alternativ überlegt die Karnevalsgesellschaft nun erstmalig eine Bank "zu stürmen". Wie jedes Jahr wolle man anschließend mit "Geiseln" im Altersheim vorbeischauen.

Beim Verband saarländischer Karnevalsvereine (VSK), der 32 000 Mitglieder zählt, zeigte man sich von der Absage des Narrensturm durch Faber-Wegenerüberrascht. VSK-Präsident Horst Wagner sagte der SZ, er wisse nur von Narrensturm-Absagen "zu Zeiten der Golfkrise " und "in Jahren mit echter Sturmwarnung". Sein Vize Günter Simon erinnerte sich auch noch an die landesweite Narrensturm-Absage 1962 wegen der Grubenkatastrophe in Luisenthal mit 299 Toten. Hinter Absagen stecke meist "irgendwas Schlimmes." Der Rathaussturm der Narren sei immer "Jahreshöhepunkt der Vereinsaktivitäten", sagte Simon. Über die Absage in Blieskastel wundere er sich besonders, schließlich sei die dortige Karnevalsgesellschaft ein "sehr rühriger Verein". In anderen Städten werde der Rathaussturm in diesem Jahr aber nicht ausfallen.