Umfrage Bürger wünschen sich Grenzweg zurück

Brenschelbach · Geht es nach den befragten Bürgern, bleibt der Verbindungsweg Brenschelbach-Ormersviller auf. Er sollte ausgebaut werden.

 Verkehr an den abgedeckten Sperrschildern an Maria Himmelfahrt. Der Blick geht am Verbindungsweg von Ormersviller zur deutschen Seite. Links die Bank an der Grenze.

Verkehr an den abgedeckten Sperrschildern an Maria Himmelfahrt. Der Blick geht am Verbindungsweg von Ormersviller zur deutschen Seite. Links die Bank an der Grenze.

Foto: Wolfgang Degott

Die Sperrung des Verbindungsweges von Brenschelbach nach Ormersviller war in den vergangenen Tagen Thema. Zum Kapellenfest am 15. August kommen traditionell Deutsche und Franzosen zur Josefskapelle, um den Gottesdienst zu besuchen und anschließend miteinander zu feiern (wir berichteten).

Damit keine großen Umwege genommen werden müssen, hatte die Stadt Blieskastel die kürzlich ausgesprochene Sperrung der etwa einen Kilometer langen Straße abgemildert. Den Besuchern wurde eine globale Ausnahmegenehmigung erteilt, die Sperrschilder abgedeckt. Zudem wird die Straße bald mit Auflagen wieder für Pkw geöffnet. Während des Feiertags haben wir Stimmen eingefangen, wie die Menschen der Grenzregion auf die Maßnahme reagieren. „Die Straße ist schon so lange geöffnet und wird von vielen Menschen auch zur Fahrt zur Arbeit genutzt. Ich finde, dass sie geöffnet bleiben, jedoch breiter ausgebaut werden müsste“, meinte Edouard Huth aus Ormersviller, der erstmals die Einweisung der Fahrzeuge auf die Parkplätze vornahm. Claude Staub, gebürtig aus Waldhouse und aus Puttelange gekommen, war der Meinung, dass eine solche Straße geöffnet bleiben müsste. „Es wurde viel darum gekämpft, dass die Durchfahrt ermöglicht wurde.“ Er erinnert sich daran, dass sie für ihn als junger Mensch nicht benutzbar gewesen, eine Durchfahrt nach Deutschland verboten war. „Ich finde es nicht gut, dass die Straße gesperrt wurde“, so die Ormersvillerin Julia Andres, die auch an der Straße wohnt.

Sehr schlecht sei die Sperrung insbesondere für die Menschen, die zur Arbeit fahren müssen. So denken auch die Kinder von Bürgermeister Marcel Vogel. Caroline und Jonathan Vogel unisono: „Wir finden es nicht gut, dass die Straße gesperrt ist. Auch wir benutzen sie doch öfters, um nach Zweibrücken oder nach Altheim ins Restaurant zu kommen“. Eine differenzierte Meinung hatte Remy Meyer: „Dass sie geschlossen wurde, dafür habe ich Verständnis.“ Den früheren Bürgermeister von Ormersviller und Vorgänger des jetzigen Maires Marcel Vogel hat nicht überrascht, dass sie geschlossen wurde. Er forderte jedoch Reaktionen. „Die Straße müsste gesichert werden, im jetzigen Zustand darf sie nicht bleiben.“

Einhellig ist die Meinung der befragten deutschen Besucher des Kapellenfestes. Irmgard Gehrlein aus Peppenkum: „Sehr viele Menschen fahren das Jahr über zur Ormersviller Kapelle. Durch die Sperrung müssen jetzt große Umwege gefahren werden, was eine Verminderung der Lebensqualität darstellt“. Der ehemalige Löschbezirksführer Karl-Heinz Kleinhans zur Thematik: „Es wäre besser, wenn die Durchfahrt möglich ist, doch müsste die Straße ausgebaut werden“. Jürgen Lothschütz aus Utweiler spricht sich ebenfalls für die Öffnung aus. Doch er fordert auch mehr Rücksichtnahme durch die Autofahrer. Zudem sei der Weg eine gute Abkürzung, die den Menschen helfe. Mit dem Fahrrad war der Rubenheimer Gabriel Schmitz zur Kapelle gekommen. Er verglich die Straße mit dem Verbindungsweg von Reinheim nach Bebelsheim, der trotz seiner geringen Breite für den Verkehr geöffnet ist. Schmitz sprach sich für eine Öffnung auf: „Wir sollten keine Grenzen aufbauen.“

Der Verbindungsweg zwischen dem Blieskasteler Stadtteil Brenschelbach und dem französischen Dorf Ormersviller kann bald wieder mit Autos befahren werden. Allerdings besteht künftig das Durchfahrverbot weiterhin für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen, ebenso gibt es eine deutliche Geschwindigkeitsbeschränkung von lediglich zehn Kilometern pro Stunde.

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