Wolfersheim Brunnen prägen idyllisches Ortsbild

Wolfersheim · In Wolfersheim wurden für rund 10 000 Euro historische Laufbrunnen saniert. Diese Brunnen prägten einst das dörfliche Leben. Finanziell halfen die Jagdgenossen und die Stadtwerke Blieskastel.

 Über das frische Wasser aus dem Laufbrunnen am Taubengarten freuen sich (von links) Albert Welker, Peter Trautmann, Jagdvorsteher Stephan Schepp-Weyrich, Hannes Ballhorn und Ortsvorsteher Matthias Seel.

Über das frische Wasser aus dem Laufbrunnen am Taubengarten freuen sich (von links) Albert Welker, Peter Trautmann, Jagdvorsteher Stephan Schepp-Weyrich, Hannes Ballhorn und Ortsvorsteher Matthias Seel.

Foto: Hans Hurth

Ein wichtiger Bestandteil der dörflichen Identität sind im Gold-Dorf Wolfersheim sechs Laufbrunnen innerhalb des Ortes sowie an der Landstraße Richtung Blickweiler das Reda-Brünnchen. Nur wenige Orte können sich mit sieben intakten Laufbrunnen schmücken. Ein Blick zurück: „Da erst 1921 die erste Wasserleitung gebaut wurde, hatten die meisten Haushalte einen eigenen kleinen Brunnen im oder am Haus“, weiß Heimatforscher Ludwig Weber. „Um jedoch das Vieh zu versorgen und den aufkommenden Anforderungen an die Reinlichkeit Rechnung zu tragen, stieg der Bedarf an sauberem Wasser. Es war sinnvoll, das Wasser in größeren Brunnen zu sammeln und nutzbar zu machen. Da herrschte früher an den Brunnen ein reges Treiben, etwa bei der Rückkehr der Landwirte mit ihren Pferdefuhrwerken oder am Waschtag der Arbeitskleidung, durchgeführt von den Frauen“, so Ludwig Weber, der gemeinsam mit Ortsvorsteher Matthias Seel und dem Vorsteher der Jagdgenossenschaft, Stephan Schepp-Weyrich, stolz darauf ist, dass in Wolfersheim noch heute Laufbrunnen das idyllische Ortsbild bereichern und prägen.

Als jüngste Maßnahme hat der Ortsrat Wolfersheim gemeinsam mit der Jagdgenossenschaft die Zuleitung zum Brunnen am Taubengarten saniert. Matthias Seel, Koordinator des rund 10 000 Euro teuren Projekts, zeigte sich zum Abschluss der Maßnahme im Gespräch mit unserer Zeitung hocherfreut. „Es war nicht einfach, die finanziellen Mittel für diese Sanierungsmaßnahme aufzutreiben. Der Ortsrat allein kann dies mit seinen bescheidenen Mitteln nicht stemmen. Ich bin daher froh, dass wir mit den Wasserwerken Bliestal einen Unterstützer gewinnen konnten. Auch die finanzielle Beteiligung der Jagdgenossenschaft, der beiden Anliegerfamilien Hannes Ballhorn und Peter Trautmann und der Interessengemeinschaft Wolfersheimer Brunnen (IWB) muss erwähnt werden. Die Arbeiten sind ein gutes Beispiel dafür, dass in Wolfersheim Probleme gemeinsam und pragmatisch angegangen werden. Wo sonst gelingt es Träger öffentlicher Belange, Privatpersonen, Firmen und Vereine an einen Tisch zu bringen und für ein gemeinsames Projekt zu gewinnen?“ Notwendig wurde die Maßnahme, da im Verlauf von Kabelverlegungsarbeiten vor einigen Jahren die alten Entwässerungsdohlen unterbrochen wurden. „Es ist zu hoffen, dass der Laufbrunnen am Taubengarten für die kommenden Jahre entsprechend bestandsgesichert ist. Wir danken den Beteiligten für ihr Engagement und ihren Beitrag für den Erhalt unserer ortsbildprägenden Brunnen“, so Jagdvorsteher Stephan Schepp-Weyrich.

Zum Erhalt und Instandsetzung der sieben Laufbrunnen wurde im Jahr 2015 die Interessengemeinschaft auf Initiative von Ortsvorsteher Matthias Seel gegründet. „Die Laufbrunnen sind ein sehr wichtiger Bestandteil unseres Dorfes und unserer Identität. Damit diese Brunnen auch in Zukunft von der Bevölkerung genutzt werden können, müssen von Zeit zu Zeit Sanierungsmaßnahmen durchgeführt werden. Angesichts der finanziellen Situation der Stadt Blieskastel ist es in Zeiten knapper Kassen umso wichtiger, selbst Hand anzulegen und aktiv zu werden. Daher war es mir ein Herzensanliegen diese IWB ins Leben zu rufen, das Engagement um unsere Brunnen zu vertiefen und auf Dauer für unsere Dorfgemeinschaft zu erhalten“, so der Ortsvorsteher.

Ihre finanziellen Mittel akquiriert die IWB durch die Teilnahme an und der Ausrichtung von kleineren Festivitäten in Wolfersheim sowie durch Spenden. In diesem Frühjahr steht die Renovierung der Mauer am Brunnen im Hanfgarten (Anwesen Leutz) an. Dort habe sich in diesem nassen Winter gezeigt, dass auch die Zuleitung sanierungsbedürftig sei. Ein Problem, um das sich der Orts-Chef gemeinsam mit den Jagdgenossen kümmern möchte. Ein weiteres wichtiges Projekt sei der Brunnen vor der Kirche, der trotz intensiver Bemühungen und großangelegter Kanalreinigungsarbeiten im vergangenen Jahr kein Wasser geführt habe. “Gemeinsam mit der Stadtverwaltung in Blieskastel muss ein Weg gefunden werden, diesen äußerst repräsentativen Brunnen schnellstmöglich seiner Bestimmung zuzuführen“, hoffen Matthias Seel und Stephan Schepp-Weyrich mit den Bürgern auf eine baldige Umsetzung.

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