Vom 3. bis 5. September wird gefeiert Breitfurt feiert ab Freitag seinen 750. Dorfgeburtstag

Breitfurt · Von Freitag bis Sonntag – 3. bis 5. September – feiert Breitfurt im Festzelt auf dem Schulhof und sonntags im ganzen Dorf sein 750. Bestehen. Erinnert wird an seine älteste urkundliche Erwähnung als „Breidenvort“, datiert auf das Jahr 1271. Auch die Schirmherren, Ministerpräsident Tobias Hans und Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger, werden dies zu würdigen wissen.

Der Breitfurter Bahnhof, erbaut 1885, gehört zu den Baudenkmälern des Bliestaldorfes.

Der Breitfurter Bahnhof, erbaut 1885, gehört zu den Baudenkmälern des Bliestaldorfes.

Foto: Wolfgang Degott/Picasa

Wie bei anderen Siedlungen mit ähnlichen Namenszusätzen (Frank-furt, Schwein-furt) deutet der Name den Erkenntnissen der Archäologen zufolge darauf hin, dass der Ort zwischen dem siebten und mittleren 13. Jahrhundert entstanden sein dürfte. Der Name leitet sich von einer breiten Furt im Fluss Blies ab. Durch diese konnten die Menschen den Fluss zu Zeiten, als es noch keine Brücke gab, problemlos durchqueren. Die ersten sicher belegten Siedlungsaktivitäten auf der heutigen Gemarkung von Breitfurt fanden nach Auffassung des saarpfälzischen Kulturreferenten Andreas Stinsky jedoch bereits in der späten Bronzezeit (ungefähr 1300 bis 1000 vor Christus) statt.

Ortsrat und Dorfgemeinschaft haben schon mit „Monats-Highlights“ sichtbare und bleibende Zeugnisse im rund 1100 Einwohner zählenden Dorf abgelegt. Dazu zählten bisher die Rückkehr einer Kopie der Statue der heiligen Ottilie an ihren ursprünglichen Bestimmungsort, der in früheren Zeiten sehr stark frequentierten Wallfahrtsstätte Ottilienquelle am Kirchheimer Hof, aber auch die Vorstellung der wiedererrichteten Brunnenstube am Feuerwehrgerätehaus oder die Wieder-Einweihung des Spielplatzes „Auf dem Bremmenhübel“.

Zu den bedeutenden und ältesten Gebäuden des Bliestaldorfes gehören die protestantische Pfarrkirche aus dem 18. Jahrhundert, ein Erbhof, das sogenannte „Haus Schetting“ von 1804 und 1913, mehrere Wohnhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert, das altehrwürdige Gasthaus „Zur Linde“ von 1764, sowie das ehemalige Bahnhofsempfangsgebäude, erbaut 1885. Bekannt wurde Breitfurt auch durch die berühmten beiden Reiterfiguren aus Sandstein, die 1887 in einem alten Steinbruch entdeckt wurden. Die nie fertiggestellten Skulpturen sind die größten antiken Reiterstandbilder nördlich der Alpen.

Ein weiteres Wahrzeichen ist die Bliesmühle, deren Ursprung ins
15. Jahrhundert reicht und die heute als die größte Mühle westlich des Rheins bezeichnet wird. Eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der Dorfgeschichte ist Alexandre Louis Guillaume Jacomin de Malespine. Er lebte von 1821 bis 1893 und war ein deutsch-französischer Adeliger sowie Gutsherr auf dem Kirchheimer Hof. Er stiftete den nach ihm benannten und derzeit in Restaurierung befindlichen Alexanderturm auf dem Großen Kahlenberg.

 Blick auf das Dorf Breitfurt mit der Bliesmühle im Zentrum vom Kahlenberg aus.

Blick auf das Dorf Breitfurt mit der Bliesmühle im Zentrum vom Kahlenberg aus.

Foto: Wolfgang Degott/Picasa
Das Dorffest mit dem Auftritt von Heino 2017 war ein Höhepunkt der jüngeren Dorfgeschichte.

Das Dorffest mit dem Auftritt von Heino 2017 war ein Höhepunkt der jüngeren Dorfgeschichte.

Foto: Wolfgang Degott/Picasa
 Das Blasorchester des Turnvereins Breitfurt, hier noch mit dem Dirigenten Björn Weinmann, gehört zu den Kulturträger des Jubiläumsdorfes. Foto: Wolfgang Degott

Das Blasorchester des Turnvereins Breitfurt, hier noch mit dem Dirigenten Björn Weinmann, gehört zu den Kulturträger des Jubiläumsdorfes. Foto: Wolfgang Degott

Foto: Wolfgang Degott/Picasa

Der Breitfurter Ortsrat und Vertreter der Arbeitsgemeinschaft der 19 Vereine waren über viele Monate damit beschäftigt, das Jubiläum zu organisieren und zu planen, mussten es letztendlich wegen der Corona-Pandemie vom Juni-Termin in den Spätsommer verschieben. Unter der Leitung von Reiner Freidinger entstand auch ein Dorfbuch, das bereits am 29. August vorgestellt wurde.

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