Blieskastels Zukunft ganz konkret

Blieskastel · Wie Blieskastel in der Zukunft aussehen könnte, davon haben die Studenten der TU Kaiserslautern, die sich für ein Projekt mit dem Thema auseinander gesetzt hatten, ganz konkrete Vorstellungen. Am Donnerstag stellten sie ihre Ergebnisse vor und zeigten sich offen für die Meinungen der Anwesenden.

 Auf reges Bürgerinteresse stieß die Präsentation der Arbeit der Studierenden der TU Kaiserslautern am Donnerstagabend in der Markthalle. Foto: Erich Schwarz

Auf reges Bürgerinteresse stieß die Präsentation der Arbeit der Studierenden der TU Kaiserslautern am Donnerstagabend in der Markthalle. Foto: Erich Schwarz

Foto: Erich Schwarz

"Das ist für uns ein Motivationsschub, ein spannendes Thema, das Sie professionell bearbeitet haben". Das große Lob von Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener galt am Donnerstagabend der Arbeit von 35 Studenten der Technischen Universität Kaiserslautern. Unter der Leitung ihrer Dozenten Professor Holger Schmidt und Dr. Thomas Fischer hatten sich die Studierenden des Studienganges Stadt- und Regionalentwicklung mit verschiedenen städtebaulichen Themenfelder in der Stadt Blieskastel beschäftigt (wir berichteten). Und es war - wie man heute neudeutsch sagen würde - eine Win-Win-Situation für beide Seiten. Die Studierenden im vorletzten Semester vor dem Master-Abschluss konnten ihr theoretisch erworbenes Wissen sozusagen praktisch umsetzen, die Stadt Blieskastel sollte von den vielen Ideen und Visionen profitieren. Und diese waren schon sehr konkret und auch durchaus unter "realen" Bedingungen zu Stande gekommen.

Hoher Praxisbezug

Denn die Studentinnen und Studenten hatten sich zur Bearbeitung ihrer Themenfelder ganz konkret mit der Situation in Blieskastel auseinander gesetzt. "Es war eine tolle Erfahrung mit sehr hohem Praxisbezug", stellte etwa Nadine Kießling, eine der Studierenden, heraus. Die Themenfelder waren der Stadteingang zur Innenstadt, das von den Studierenden "Klosterbergterrassen" genannte Areal zwischen Kloster und Ärztehaus Tivoli, das Stadtlabel "Citta slow", der Radtourismus, die Bausubstanz in der Altstadt oder die Parkplatzsituation (siehe "Hintergrund").

Gleich zwei Arbeitsgruppen hatten sich die Gestaltung des Luitpoldplatzes vorgenommen. Und um es vorweg zu nehmen: Beide Gruppen kamen zu sehr unterschiedlichen, aber sehr ansprechenden und höchst interessanten Gestaltungsergebnissen. Und dies ließ sich generell feststellen: Die Studenten hatten nicht einfach nur "am grünen Tisch" geplant, sondern man wollte die Ideen und Vorschläge nicht ohne die betroffenen Bürger oder Anwohnern entwickeln. Deshalb wurden Bürgerbefragungen durchgeführt, es gab Workshops und Bürgerstammtische, man zählte Parkplätze und Verkehrsaufkommen und fertigte interaktive Modelle an, die von den Bürgern im Laufe des Prozesses noch verändert werden konnten. Am Ende durften die verschiedenen Gruppen ihre Arbeiten am Donnerstagabend in der historischen Markthalle präsentieren. Und bei dieser Präsentation waren "überraschend viele Bürger gekommen", wie die Bürgermeisterin mit großer Genugtuung feststellte. Die einzelnen Arbeitsgruppen präsentierten kurz ihre Ziele und die Ergebnisse, anschließend konnten diese an den Schauflächen der einzelnen Arbeitsgruppen noch einmal in Augenschein genommen werden. Auch nutzten die anwesenden Bürger die Gelegenheit, über die Vorschläge zu diskutieren und Veränderungs- oder Verbesserungswünsche vorzutragen.

Nun liegt es an der Stadt

Am Ende der Präsentation konnte die Studierende Isabel Hartmann der Bürgermeisterin die Summe der Vorschläge sozusagen wie ein Staffelholz überreichen, damit die Stadt und ihre Planer diese als Planungshilfen auch weiter benutzten können. "Viele Dinge können wir direkt umsetzten", versprach Annelie Faber-Wegener , "und wir werden nach und nach sehen, was sich weiter umsetzen lässt. Auf jeden Fall sind das sehr spannende Anregungen". Die Veranstaltung wurde vom Trio Scheldenborn sehr musikalisch umrahmt.

blieskastel.de

Zum Thema:

HintergrundBeispielhaft für die Arbeit der Arbeitsgruppen sei die AG "Parkplatzsituation" herausgegriffen. Die Studenten hatten Autofahrer befragt, es erfolgte eine Verkehrszählung und auch eine genaue Beobachtung der Parkplatzsituation zu unterschiedlichen Tageszeiten. Als Ergebnis schlugen die Studierenden eine Zonierung der Parkplätze in Blieskastel vor, etwa in eine grüne, gelbe oder rote Zone. Diese Zonen sollten dann auch entsprechend ausgeschildert werden. Die Arbeitsgruppe schlug vor, kostenlose Dauerparkplätze, etwas weiter vom Zentrum entfernt, vorzuhalten, dann Parkplätze für eine mittlere Verweildauer sowie eine Kurzparkzone. Auch wurde vorgeschlagen, Parkgebühren - zumindest bei einem Teil der Parkplätze - zu erheben. Kurios am Rande: Laut Umfrage der Studenten sind 31 Prozent der Befragten mit der Blieskasteler Parksituation unzufrieden. Die Gründe dafür: Etliche Bürger klagen über zu wenige Parkplätze , andere über zu viele. ers

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