Drastische Preiserhöhungen im Blieskasteler Schwimmbad Blieskasteler sorgen sich um Zukunft des Bads

Blieskastel · Gegen die erhöhten Eintrittspreise fürs Blieskasteler Schwimmbad haben am Donnerstag mehr als 400 Bürger protestiert.

 Sportlehrer Pascal Paul (mit Mikrofon) erläutert die Gefahren durch mangelnde Schwimmkenntnisse. Laut Angaben des Veranstalters nahmen über 400 Personen an der Demonstration teil. Insgesamt hatte man 2500 Unterschriften gesammelt und der Verwaltung übergeben. 

Sportlehrer Pascal Paul (mit Mikrofon) erläutert die Gefahren durch mangelnde Schwimmkenntnisse. Laut Angaben des Veranstalters nahmen über 400 Personen an der Demonstration teil. Insgesamt hatte man 2500 Unterschriften gesammelt und der Verwaltung übergeben. 

Foto: Erich Schwarz

Der Streit um die Erhöhung der Eintrittspreise für das Blieskasteler Schwimmbad um bis zu rund 50 Prozent  zum 1. Juli  ist am Donnerstag in eine neue Runde gegangen. Am Rande der Stadtratssitzung demonstrierten  am frühen Abend auf dem Paradeplatz nach Angaben des Veranstalters über 400 Bürgerinnen und Bürger für eine Rücknahme der Preiserhöhungen.

„Es ist eine Demonstration aus allen Schichten der Bevölkerung, da stand kein Verein oder keine Organisation dahinter“, erklärte Rainer Stolz aus Niederwürzbach, der für die Abwicklung der Veranstaltung verantwortlich war. Zahlreiche Redner nahmen zum Thema Stellung, etwa ein Orthopäde oder auch Sportlehrer, welche die mangelnde Schwimmfähigkeiten von Schülern und Jugendlichen anprangerten. Der Tenor der Veranstaltung: Durch drastisch gestiegene Eintrittspreise wolle man auf lange Sicht die Schließung des Schwimmdaes herbeiführen.

„Die Besucher werden in die Freibäder nach Kirkel, St. Ingbert oder Limbach ausweichen, dort sind die Preise weitaus niedriger“, unterstrich Sportlehrer Pascal Paul. Oder: „Eine vierköpfige Familie kann sich den Schwimmbadbesuch unter diesen Bedingungen kaum mehr leisten“, stellte ein Teilnehmer heraus. „Unser Schwimmverein kann dann auf kurz oder lang zumachen“, meinte ein Mitglied des Vereins. Man könne die Preise für Kinder und Jugendliche nicht mehr aufbringen. Selbstverständlich waren auch viele Oppositionspolitiker von der SPD bei der Demonstration dabei, so unter anderem der SPD-Bundestagskandidat Esra Limbacher. Altbürgermeister Werner Moschel (SPD) warf den Verantwortlichen schlicht „reine Abzocke“ vor.

Ausgerechnet er musste für die CDU dann in ihrer Pressemitteilung als Kronzeuge herhalten: „Es ist kein Speck mehr da“, wurde der frühere Bürgermeister aus dem Jahre 1997 zitiert. Die CDU stellte heraus, dass man damit gerechnet habe, dass protestiert werde. Aber genau das Gegenteil dessen, was die Demonstranten vermuteten, sei der Fall: Nur durch höhere Eintrittspreise sei die Weiterführung des Bades gewährleistet.

Zusammen mit dem Koalitionspartner (Grüne) wurde eine Aufnahme des Punktes auf die Tagesordnung der Sitzung abgelehnt. Bürgermeisterin Annelie Faber-Wegener (CDU) begründete dies mit der Tatsache, dass man alle von der SPD geforderten Punkte wie etwa Prüfung von Einsparmöglichkeiten, interkommunale Zusammenarbeit oder der Beteiligung Dritter (Nachbargemeinden, Kreis) geprüft habe und damit auch den Forderungen der Opposition nachgekommen sei.

Guido Freidinger, Vorsitzender der SPD-Fraktion, begründete den Dringlichkeitsantrag seiner Partei damit, dass „die Diskussion in die Öffentlichkeit gehört und nicht in eine nicht öffentliche Sitzung des Aufsichtsrates“. Die Preiserhöhungen seien „unsozial und familienfeindlich“. Man solle mit „Sorgfalt anstatt Hektik und Aktionismus“ über eine Zukunftskonzeption für das Bad nachdenken. Den Tagesordnungspunkt nicht aufzunehmen nannte Freidinger „eine skandalöse Missachtung der Öffentlichkeit“. Rainer Stolz als Verantwortlicher für die Demo mutmaßte, man wolle das bis nach der Sommerpause „aussitzen“.

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