Im Einklang mit Natur und Umwelt Spaziergänger sollen sich nützlich machen
Blieskastel · Der Biosphärenzweckverband Bliesgau ruft zum Müllsammeln in der Natur auf. Das Netzwerk CleanUp Saarland macht’s vor.
Vielen Leuten fällt beim Spaziergang seit längerer Zeit verstärkt Müll am Wegesrand auf. Achtlos weggeworfene Taschentücher, leere Flaschen, Hundekotbeutel, Atemschutzmasken. Das ist an sich kein neues Phänomen – mal abgesehen von den Masken. Trotzdem gab es neben Corona im Laufe des letzten Jahres auch viele Schlagzeilen über vermehrte illegale Müllentsorgungen. Bauhöfe der Gemeinden, aber auch der Saarforst Landesbetrieb und andere öffentliche Stellen berichten über zunehmenden Unrat in ihrem Gebiet. Der Saarforst hat deshalb im vergangenen Jahr an einigen Waldwegen großformatige Infoschilder aufgestellt um zu zeigen, wie lange verschiedene Abfallarten brauchen, um in der Natur zu verrotten. Erst kürzlich hat die Stadt Homburg die Zufahrt zum Schlossberg ab einer gewissen Uhrzeit nur noch für Berechtigte gestattet, da man auch dort der Müllberge nicht mehr Herr wurde. „Wir vom Biosphärenzweckverband Bliesgau appellieren eindringlich an alle Naturgenießer und Waldnutzer, Dinge, die sie in den Wald und die Landschaft mitbringen, auch wieder mitzunehmen und nicht als Müll zu hinterlassen“ betont der Verbandsvorsteher des Biosphärenzweckverbandes Theophil Gallo. „Weder Förster noch Bauhöfe haben die Zeit, Wanderern hinterher zu fegen und deren Müll zu entsorgen. Das ist nicht deren Aufgabe, es kostet unnötig Geld. Die Verantwortung liegt bei jedem Einzelnen, das ist schlicht eine Sache des Anstands. Es gehört sich nicht und ist kein Ruhmesblatt für die Region. Vom Schaden für die Natur mal ganz abgesehen“.
Wer als Spaziergänger und Naturgenießer darüber hinaus selbst aktiv werden und der Natur beim nächsten Spaziergang etwas Gutes tun möchte, kann Handschuhe und eine Tüte mitnehmen und am Wegesrand beim Wandern nebenbei mal den Abfall aufsammeln. Auch um Anderen deutlich zu zeigen, dass man diese „Sauerei“ an seinem Wanderweg nicht will. Dabei ist man im Saarland auch nicht alleine. Im Netzwerk „CleanUp Saarland“ (https://cleanup.saarland/) haben sich Menschen versammelt, die dem Müll in der Natur den Kampf angesagt haben. Sie ziehen regelmäßig los und helfen so der Umwelt. In den sozialen Medien findet man Bilder ihrer besonders kuriosen und teilweise erschreckenden Funde.
Da im laufenden Jahr aufgrund der allseits bekannten Umstände das vom Entsorgungsverband Saar (EVS) organisierte Großreinemachen „Saarland Picobello“ zum zweiten Mal entfällt, dankt die Natur es einem auf jeden Fall, wenn man beim Spaziergang in der Biosphäre Bliesgau Wald und Feld entlang der Wege vom liegengebliebenen Dreck befreit. Wegen der Brut- und Setzzeit, die Zeit, in der die Vögel brüten bzw. Wildtiere ihre Jungen zur Welt bringen, sollte man den Wald und die Felder nicht durchstöbern, sondern am Wegesrand bleiben.