Blieskastel Biosphärenidee kam nicht überall gut an

Homburg/Lautzkirchen · Rückblicke und Ausblicke auf die Biosphäre Bliesgau gab es jetzt bei einer Diskussionsrunde der Freien Demokraten in Lautzkirchen.

 Eine rege Diskussion gab es im Lautzkircher Gasthaus Pferchtal bei der FDP-Veranstaltung zur Biosphäre. Referent war der Klimamanager Hans-Henning Krämer (3. von links).

Eine rege Diskussion gab es im Lautzkircher Gasthaus Pferchtal bei der FDP-Veranstaltung zur Biosphäre. Referent war der Klimamanager Hans-Henning Krämer (3. von links).

Foto: Erich Schwarz

Ins Lautzkircher Lokal „Zum Pferchtal“ hatten die Blieskasteler Freien Demokraten zu einer Informationsveranstaltung zum Thema Biosphärenreservat eingeladen. Bernhard Kraus konnte einen überschaubaren Kreis von Gästen begrüßen, die allerdings im Verlauf der Präsentation und nach dem Vortrag sehr engagiert diskutierten. Referent des Abends war der Klimamanager Hans-Henning Krämer vom Biosphärenzweckverband. „Das Biosphärenreservat Bliesgau – Rückblick und Ausblick“ hatten die Veranstalter von der FDP das Thema des Abends vorgegeben. Aber bedingt durch die Funktion des promovierten Klimamanagers ging es schwerpunktmäßig um das Erreichen von Klimazielen innerhalb des Biosphärenreservats. Bernhard Kraus hatte in seiner Begrüßung schon darauf hingewiesen, dass es zu Beginn des Prozesses der Einführung des „Systems“ Biosphäre nicht nur positive Stimmen gab.

In Erinnerung blieben zum Teil sehr heftige und emotional geführte Diskussionen. Und das nicht nur innerhalb der Bauernschaft, sondern durchaus auch in der FDP, wie Kraus selbstkritisch anmerkte. Aber auch Mitglieder anderer Parteien sahen seinerzeit einen hohen Diskussionsbedarf. Inzwischen sind der Gedanke und die Grundideen der Biosphäre auch bei den Bürgerinnen und Bürgern angekommen. Wie Krämer ausführte, gibt es weltweit derzeit 669 Biosphärenreservate, in Deutschland sind es insgesamt 16. „Aber da gibt es auch Fluktuationen, manche verlieren den Status wieder, andere Regionen kommen dazu“, merkte der Referent an. Aber es sei auch ein Alleinstellungsmerkmal für die Region und zudem auch ein Prädikat, das es dann ja „nicht sehr oft in der Bundesrepublik gibt“, wie ein Diskussionsteilnehmer bewundernd feststellte.

Der Klimamanager ging im weiteren Verlauf auf seine Arbeit ein und erläuterte einige Projekte. So gehe es zum Beispiel um die energetische Sanierung von Gebäuden oder ganzen Quartieren. Als einen Arbeitsschwerpunkt nannte er etwa die energetischen Herausforderungen im Bereich Schlossberg, dort besonders auch die Schule, die dringend energetisch zu sanieren wäre. Oder aber auch die alte Turnhalle im Stadtteil Webenheim, die als „Methusalem“ unter den Hallen im Stadtbereich zu sehen ist und ebenfalls dringend einer energetischen Sanierung bedürfte. Krämer stellte indes heraus, dass die Arbeit oft mühsam sei und in den Kommunen zudem meist auch die personellen Ressourcen fehlten, um Programme abzurufen oder auch einfach nur Projekte, die bezuschusst werden könnten, zu planen. Schwerpunkt in der Diskussion waren dann auch die Zusammenarbeit mit den Kommunen oder das im Konzept geplante Biosphärenhaus. Hier waren sich alle Anwesenden einig, dass an der Stelle ganz dringender Handlungsbedarf bestehe.

Wie Krämer ausführte, gebe es bereits konkrete Studien, wie man etwa die alte Bliesgau-Festhalle mit in das Konzept einbeziehen könne. Hier könne der Beobachter aber höchstens einen zähen Fortschritt feststellen. Krämer ließ aber bewusst auch andere aufkommende Fragen offen, etwa das Problem, in wieweit der Kalksteinbruch in Rubenheim in das Konzept Biosphäre passe. Auf diesem Gebiet sei er kein Experte und wollte sich nicht auf „vermintes Gelände“, wie er es nannte, begeben. Krämer wies weiterhin darauf hin, dass gerade ein Besuch der Verantwortlichen des MAB-Komitees („Man and Biosphere“) in der Region stattgefunden habe.

Denn nach zehn Jahren muss in jedem Biosphärenreservat geprüft werden, ob der Status oder das Prädikat „Biosphäre“ und deren Ziele noch den Ansprüchen und den Kriterien der Unesco entsprechen. Krämer zeigte sich aber zuversichtlich, dass die Evaluation positiv verlaufen sei. Detaillierte Ergebnisse seien aber erst nach einer längeren Auswertung der Evaluation zu erwarten, hieß es abschließend.

 Passt das Rubenheimer Kalkwerk in die Biosphäre? Auch darum ging es bei der Diskussion „Das Biosphärenreservat Bliesgau – Rückblick und Ausblick“ mit dem Klimamanager im Blieskasteler Stadtteil Lautzkirchen.

Passt das Rubenheimer Kalkwerk in die Biosphäre? Auch darum ging es bei der Diskussion „Das Biosphärenreservat Bliesgau – Rückblick und Ausblick“ mit dem Klimamanager im Blieskasteler Stadtteil Lautzkirchen.

Foto: Joachim Schickert
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