Webenheim Besucherrekord beim Handwerkermarkt

Webenheim · Mit dem obligatorischen Fass-Anstich durch den Ministerpräsidenten Tobias Hans startete das Webenheimer Bauernfest in seine 97. Auflage.

 Reger Besucherzuspruch herrschte am Samstag schon am frühen Morgen beim großen Bauernmarkt.

Reger Besucherzuspruch herrschte am Samstag schon am frühen Morgen beim großen Bauernmarkt.

Foto: Erich Schwarz

Das 97. Webenheimer Bauernfest läuft. Nur einen Schlag benötigte der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU), dann lief der Homburger Gerstensaft aus dem ersten offiziellen Fass des diesjährigen Festes. Der obligatorische Festrundgang der Vorstandschaft des veranstaltenden Reitervereins Bliestal musste zunächst noch ohne den Schirmherrn stattfinden. Denn dieser war am Tage in politischer Mission noch in der Bundeshauptstadt unterwegs und kam dann direkt aus dem Flieger von Ensheim nach Webenheim. Aber von Müdigkeit keine Spur, der Landeschef war gut gelaunt. Da ein Foto, dort ein Selfie, dazwischen immer ein kurzer Plausch mit den Besuchern.

Der Präsident des Reitervereins, Ralf Schunck, kritisierte auch in diesem Jahr wieder in seiner Eröffnungsansprache das schlechte Bild der Bauern in der öffentlichen Darstellung. Es blieb den Besuchern überlassen, darüber zu urteilen, ob die Eröffnungsansprache beim Bauernfest dazu taugt, über das Bild der Bauern zu räsonieren. Jedenfalls ging es dann „zur Sache“, sprich dem Fassbieranstich. Der gelang, wie bereits beschrieben, ohne Probleme, Ralf Schunck erklärte das 97. Webenheimer Bauernfest für eröffnet. Und nach dem üblichen lauten Eröffnungsgeballer der Schützen legte dann die „Firma Holunder“ los. Gemäß ihrem Motto „morgens müde, abends munter“ rockten die Jungs mit ihrer Sängerin das Webenheimer Zelt.

Das große Zelt war bei der Eröffnung nicht ganz voll, auch diese Entwicklung hält nun schon seit ein paar Jahren an. „Kein Problem, das liegt auch daran, dass sich das Ganze ein bisschen mehr verteilt. Früher gab es ja nicht diesen großen Biergarten“, stellte Festzeltwirt Kai Grunder heraus. Im dritten Jahr ist er nun der Chef im Zelt, und es kehrt allmählich so etwas ein, was man angespannte Routine nennen könnte. Ziemlich entspannt sitzt er vor der Eröffnung mit dem Zeitungsmann zusammen, es klingelt kein Handy, und es ist auch keine übergroße Hektik spürbar.

Natürlich, das Fest macht schon im Vorfeld viel Arbeit. Und kostet auch schon viel Geld, ohne dass auch nur ein Tropfen Bier geflossen ist. Aber man hat  den Eindruck, Kai Grunder hat das alles jetzt so richtig im Griff, er ist ganz locker. Ja, er will es auch in den nächsten Jahren weiter machen, auch immer in Kombination mit dem Oktoberfest. „Es funktioniert nur, wenn alles in einer Hand ist, also der Ausschank und auch die Küche“, lautet seine Bauernfest-Botschaft. Die Küche bietet Altbewährtes wie auch in den vergangenen Jahren, von der Webenheimer Schlachtplatte über die obligatorischen halben Bauernfest-Hähnchen bis hin zu Vier-Käse-Tortellini. Und sogar gegrillten Lachs und Zitronenschmand mit knackig-frischem Sommersalat kann man sich im Festzelt servieren lassen. Die allerbeste Nachricht: Die Preise sind stabil geblieben. Aber für eine Familie mit Kindern bleibt das Fest ein ziemlich kostspieliges Vergnügen. Und deshalb gibt es am Mittwoch den Familientag mit reduzierten Preisen bei den Fahrgeschäften und besonderen Angeboten im großen Zelt (siehe Infokasten).

Aber zurück zum ersten Festwochenende: Der große Bauern- und Handwerkermarkt war bei bestem Sommerwetter wieder Publikumsmagnet schlechthin. Da wurde schon von einem Rekordbesuch gesprochen. Der Parkplatz war bereits am späten Vormittag rappelvoll, aber das Angebot war auch sehr ansprechend.

Jürgen Oesch vom Reiterverein teilte die Plätze für die Marktbeschicker ein, er sprach von knapp 80 Anbietern. Viele Familien waren mit ihren Kindern gekommen, schließlich konnte man ganz junge Hühner- oder Entenküken bestaunen, es gab Pferde, Kühe oder Schafe zu sehen, dazu wuchtige, riesige Ackergeräte und -maschinen. Und natürlich durften auch in diesem Jahr die Traktoren-Oldtimer nicht fehlen. Musik gab es auch wieder jede Menge auf dem Fest: Am Samstag der Rohrental-Express zum Mittagessen, und am Abend dann erneut ein besonderes Schmankerl: Aus Bayern kamen wieder die Midnight-Ladies und das Zelt stand Kopf. Das Bauernfest dauert noch bis zum kommenden Montag (16. Juli). Dann endet das Fest mit einem musikalisch-romantischen Höhenfeuerwerk über den Blieswiesen.

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