Besinnliches Konzert zum Volkstrauertag

Blieskastel · Alljährlich lädt der Homburger Frauenchor am Vorabend des Volkstrauertages zu einem Konzert ein. Diesmal trat das Gesangsensemble in Blieskastel auf. Auf dem Programm standen anspruchsvolle geistliche Gesänge.

 Der Homburger Frauenchor sang in der protestantischen Kirche in Blieskastel. Foto: Jörg Martin

Der Homburger Frauenchor sang in der protestantischen Kirche in Blieskastel. Foto: Jörg Martin

Foto: Jörg Martin

Es zählt mittlerweile zu den lieb gewordenen Traditionen von Anhängern geistlicher Abendmusik in der Barockstadt. Die Rede ist vom alljährlichen Konzert des Homburger Frauenchors, welches traditionell am Abend des Volkstrauertages in der protestantischen Kirche Auf der Agd in Blieskastel stattfindet. Auch am zurückliegenden Sonntag erfreute sich die Veranstaltung eines guten Besuchs. Erneut hatte Chormusikdirektor Kurt Kihm auf die bewährte Mischung aus anspruchsvoller, geistlicher Gesänge, gepaart mit exakt dosierten Soli der Sopranistin Ulrike Jäger-Borr, der passenden musikalischen Begleitung von Paul O. Krick (Klavier) und den passenden Texten von Pfarrer Matthias App zum Anlass des Tages gesetzt. Ein Konzept, welches aufzugehen scheint. Das zeigte sich schon zu Beginn, als man mit Lobgesang (Michael Haydn) die Besucher besinnlich aus der bereits leicht grassierenden Vorweihnachtshektik "entführte". Die Ruhe setzte sich auch bei "Herr, hab' Dank", dem Thema aus der "Pathétique" von Ludwig van Beethoven , fort. Hier überzeugten insbesondere die leichten Zwischensoli von Paul O. Krick. Bei "Die Himmel erzählen" aus Joseph Haydns Oratorium "Die Schöpfung", konnte der Chor sein Klangvolumen gut entfalten, ehe man mit Händels "Dank sei Dir Herr" das Bekenntnis zum Glauben thematisierte. Mit dem "Ave verum" von Wolfgang Amadeus Mozart kehrte man wieder zum Thema des Tages zurück. Sopranistin Ulrike Jäger-Borr schaffte es immer wieder, die gewisse Stimmung des Tages zu transportieren. So etwa bei "Mitternacht" von Jules Massenet oder bei César Francks "Panis Angelicus."

Das "Kyrie" stand gleich zwei Mal auf dem Konzertprogramm: Einmal in einer Komposition von Charles Gounod und einmal in einer von Mark Patterson. Den Komponisten Klaus Heizmann erwies man mit "Freuet euch allezeit" und "Ein Lied soll neu erklingen" die Ehre. In diesem Tagen kommt man auch an den kürzlich verstorbenen Leonhard Cohen nicht vorbei. Sein "Halleluja" gehörte zwangsläufig in dieses Konzert. Ein Werk des Musical-Komponisten Andrew Lloyd Webber hatten manche Konzertbesucher sicher nicht erwartet. Von ihm führte der Frauenchor "Pie Jesu" aus "Requiem" auf. Pfarrer Matthias App spannte den Bogen seiner vorgetragenen Texte weit.

So startete der Geistliche mit Rainer Maria Rilkes "Herbsttag". Ein idealer Rückblick auf den abgeschlossenen Sommer. Und sei es nur wegen der populären Textpassage "Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr". Für die Heranführung zur aktuellen Jahreszeit bemühte App Hermann Hesse mit seinem Gedicht "Im Nebel". Berthold Brecht ("Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui") und Kanzlerin Merkels Rede vom 10. November fanden sich ebenso in den Vorträgen des Pfarrers.

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