Baustelle in Niederwürzbach Umstrittene Baustelle in Niederwürzbach war schnell weg
Niederwürzbach · Der Entsorgungsverband Saar (EVS) und die von ihm beauftragte Baufirma reagierten sehr schnell auf Proteste aus der Bevölkerung.
Die gute Nachricht für ganz viele Niederwürzbacher nördlich der Bahnlinie: Das Dauerärgernis Baustelle in der Kirkeler Straße in Niederwürzbach ist weg. Schon während der Recherche unserer Zeitung liefen offensichtlich die Telefondrähte heiß, Stadtverwaltung, Auftraggeber Entsorgungsverband Saar (EVS) und Ottweiler Baugesellschaft stimmten sich ab. Dann gab es eine Pressemitteilung des EVS, die aber kurz danach wieder zurückgezogen wurde. Am nächsten Tag dann die Nachricht, die Verkehrsregelung werde „in Kürze“ geändert (wir berichteten). Und dann verkündete unserer Zeitung Patrick Hüther, CDU-Vorsitzender von Niederwürzbach und Fraktionsvorsitzender im Blieskasteler Stadtrat am Freitagnachmittag, dass die Baustelle zurückgebaut worden sei. „Da mussten alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, ich habe etliche Telefonate geführt“, erzählte der CDU-Frontmann. Auch bei ihm waren in den vergangenen Tagen etliche Beschwerden eingegangen. Nicht nur wegen der eigentlichen Verkehrsregelung an der Baustelle, die bei vielen Bürgerinnen und Bürgern wütendes Kopfschütteln verursacht hatte, sondern auch von Anwohnern der Umleitung über die Marxstraße: „Da haben sich dann die Würzbacher gegenseitig die Außenspiegel abgefahren“, wie Hüther erfahren hatte. Und dann wurde in der ohnehin engen Umleitung auch noch eine weitere kleine Baustelle eingerichtet. Die Bürgerinnen und Bürger auf dieser Seite der Bahn mussten, um in die Bezirksstraße zu kommen, eine innerörtliche Umleitung über Damm- und Marxstraße fahren.
Aber wie kam es zu diesem Ärgernis? Nach Recherchen unserer Zeitung hatte man Risse im Hauptsammler festgestellt, der parallel zur Hallenstraße verläuft und dann die Kirkeler Straße unterquert. Und da dies eine wichtige Verkehrsader ist, die durchaus auch von schweren Fahrzeugen (Heizöltransporter, Lieferwagen, Baustellen-Lkw) frequentiert wird, wollte man die Entwicklung der Risse beobachten. Der EVS schrieb die Arbeiten auf einer entsprechenden Plattform europaweit aus, die OBG erhielt den Auftrag. Die Baugesellschaft wollte dann auf Nummer sicher gehen und beauftragte eine Saarbrücker Fachfirma mit der Verkehrssicherung. Und weil auch diese Firma kein Risiko eingehen wollte, kam es zu der Verkehrsführung, welche für den Unmut gesorgt hatte. Dabei hatte man nur eine kleine Grube ausgehoben, dort eine provisorische Mauer errichtet, um dann den Schadensverlauf in der Hauptsammlerröhre zu beobachten. Und hätte es den Ärger und den Unmut der Bürgerinnen und Bürger sowie die Recherche unserer Zeitung wohl nicht gegeben, hätte diese Beobachtung noch bis Mitte November andauern sollen. Und damit auch diese unsägliche Verkehrsführung. Aber wie Patrick Hüther, der aus dem Baufach kommt, erläuterte, werde der Hauptsammlerkanal nun mit einem sogenannten Inliner-Verfahren durch die Röhre des Kanals von innen abgedichtet.