BASF-Werksfeuerwehr pumpte in Webenheim Containerinhalt um

Webenheim · Aus zwei stecknadelkopfgroßen Löchern trat auf dem Gelände einer Spedition in Webenheim am Freitag übelriechende beißende Flüssigkeit aus. Mit Hilfe der BASF-Werksfeuerwehr konnte der Container abgepumpt werden.

 Gefahrguteinsatz in Webenheim. Foto: Feuerwehr/Nehlig

Gefahrguteinsatz in Webenheim. Foto: Feuerwehr/Nehlig

Foto: Feuerwehr/Nehlig

Zu einem Gefahrguteinsatz zur Erkundung nach Webenheim alarmierte die Feuerwehrleitstelle die Löschbezirke Webenheim , Breitfurt und Blieskastel-Mitte am Freitag (wir berichteten). In der Straße "Im großen Gunterstal" wurde bei einer im dortigen Idustriegebiet ansässigen Spedition ein 1000 Liter fassender IBC-Behälter mit zwei sehr kleinen Löchern beim Ausladen vorgefunden. Der Arbeiter der Spedition stellte einen beißenden Geruch fest. Durch Mitarbeiter der Spedition wurde noch vor Eintreffen der ersten Einsatzkräfte eine für diese Fälle spezielle Kunststoffwanne untergeschoben. Somit drang nichts in die Umwelt aus. Die austretende Menge konnte mit zwei Stecknadelkopf großen Löchern beschrieben werden. Ein Arbeiter der Spedition wurde zur Nachuntersuchung in die Uniklinik nach Homburg gebracht.

Die ersten am Einsatzort eintreffenden Kräfte leiteten die Evakuierungs- und weiteren Absperrmaßnahmen des Geländes ein. Bereits im Außenbereich konnte eine deutliche, übel riechende Substanz in der Luft bemerkt werden. Die Breitfurter Feuerwehr machte mit ihrem Messfahrzeug permanent Gefahrgutmessungen.

Die beiden Löcher wurden ohne Gefahr für die Einsatzkräfte mit "Sedimit" unter schwerem Atemschutz abgedichtet. "Dies ist eine Dichtpaste, die vergleichbar wie Knete ist", so der Einsatzleiter Michael Nehlig. Die Feuerwehr konnte nichts weiter tun, da die Materialien der Feuerwehr-Gefahrgutzüge im Saarland für das Umpumpen dieses Stoffes nicht geeignet waren, erklärten die Verantwortlichen.

Bei der Flüssigkeit handelt es sich um ein 1000 Liter Gemisch aus "Peroxid-Essigsäure" und weiteren Produkten. "Bei dieser Peroxid-Verbindung wird durch einen Stabilisator ein spontaner heftiger Zerfall verhindert. Problematisch ist, dass der Stabilisator durch zu hohe Temperatur und durch Verunreinigungen zerstört werden kann", so der Gefahrgut-Fachberater der Feuerwehr, Alfred Ulrich. Da das Einsatzmaterial der Feuerwehr zum Umpumpen nicht geeignet war, entschied man sich nach der Beratung durch einen externen Gutachter, eine Fachfirma zu beauftragen. Keine Firma im Saarland konnte diesen Stoff umpumpen, daher wurde bei einer Notfallorganisationseinheit der chemischen Industrie Hilfe angefordert. "Der nächste Stützpunkt ist die BASF in Ludwigshafen", so Kreisbrandmeister Timo Meier, der an der Einsatzstelle war.

Unter besonderer Schutzausrüstung pumpten Mitarbeiter der Werkfeuerwehr BASF aus Ludwigshafen die 1000 Liter in einen Behälter um. Nach fast zehn Stunden war der Einsatz gegen Mitternacht beendet.

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