Volksbank Saarpfalz Bank will auf mäßige Bilanz reagieren

Homburg/Niederwürzbach · Die jüngsten Geschäftsergebnisse sorgen für durchwachsene Stimmung bei der Volks- und Raiffeisenbank Saarpfalz.

 Die Würzbachhalle war proppenvoll bei der zweiten Vertreterversammlung der Volks- und Raiffeisenbank Saarpfalz.

Die Würzbachhalle war proppenvoll bei der zweiten Vertreterversammlung der Volks- und Raiffeisenbank Saarpfalz.

Foto: Erich Schwarz

. Es war die zweite Vertreterversammlung in Folge, welche die Volks- und Raiffeisenbank Saarpfalz wegen der hohen Anzahl von Vertretern in der Würzbachhalle abhalten musste. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Rechtsanwalt Ludwig Wolf, fand deutliche Worte: Nach der Fusion sei dies nun wieder ein „normales“ Geschäftsjahr gewesen. Dennoch sei man mit dem Geschäftsergebnis nicht zufrieden. „Wir können damit leben“, stellte Wolf fest und nahm es dann sportlich: „Wir werden zwar nicht absteigen, aber wir spielen nicht dort, wo wir unsere Bank eigentlich sehen“. Er beruhigte zwar die Vertreter mit der Devise, man sei eine „durch und durch solide Bank“, aber man wolle wieder zu den Ergebnissen, „die wir früher hatten“ zurück. Wolfgang Brünnler, Vorstandssprecher der Bank, hatte auch gleich den Schuldigen ausgemacht:

Die Europäische Zentralbank (EZB) unter ihrem Chef Mario Draghi mit deren Niedrigzinspolitik stelle eine große Herausforderung dar. „Die Margen zwischen Einlagen und Kreditzinsen schrumpfen nicht unerheblich und der Niedrigzins schadet besonders kleinen und mittleren Banken mit einem traditionellen Geschäftsmodell wie unserem Haus“, unterstrich der Einöder. Vorstandssprecher Brünnler versicherte, dass man die Zahl der Geschäftsstellen möglichst halten wolle. Im Vergleich mit anderen Banken dieser Größenordnung betreibe man über doppelt so viele Geschäftsstellen.

Man müsse indes selbstverständlich erwarten, dass die Bank reagiere. Man werde daher Kosten optimieren und alternative Einnahmequellen erschließen, „und dabei ist Wachstum Pflicht“. Die Genossenschaftsbank grenzt sich von Direktbanken ab, setzt verstärkt auf Kundenorientierung. Man habe ein neues Projekt gestartet, „Beratungsqualität“ sei eine Qualifizierungsmaßnahme für Vertriebsmitarbeiter. Zudem startet am gestrigen Donnerstag, 5. Juli, ein neues Kundenservicecenter (siehe Info).

Danach ging Vorstandsmitglied Helmut Scharff näher auf die Geschäftsentwicklung ein. Er zeichnete ein vorsichtig optimistisches Bild: „Unsere Bank hat sich erneut als verlässlicher Partner vor Ort und in der Region präsentiert und Marktanteile weiter ausgebaut“, unterstrich Scharff. Dies komme sowohl in der Bilanzsumme und im Kundengesamtvolumen als auch auf der Passiv- und Aktivseite sowie in der Gewinn- und Verlustrechnung zum Ausdruck. Trotz gestiegener Herausforderungen durch Niedrigzinsniveau, zunehmende Regulatorik, Digitalisierung und demografischen Wandel zeigte sich Helmut Scharff mit dem Verlauf und dem Ergebnis des Geschäftsjahres insgesamt zufrieden. Oder wie es Ludwig Wolf in seinem Schlusswort ausdrückte: „Der Zustand der Bank ist - abgesehen von kleinen Dellen - insgesamt hervorragend“.

Die Vertreter stimmten dann dem Jahresbericht zu und auch der Ausschüttung einer Dividende für Geschäftsanteile von 5,5 Prozent zu. Zudem wird die Zahl der Vertreter in Zukunft verringert. Bei der nächsten Vertreterversammlung liegt der Schlüssel bei einem Vertreter pro 150 Mitgliedern (bis eins zu 50).

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