Aus Tradition heraus Neues schaffen

Aßweiler · Pünktlich zum 130. Geburtstag bezog „Die Wohnwerkstatt - Einrichtung nach Maß“ ihr neues Zuhause. Die Adresse hat sich nicht geändert, ist Inhaber Thomas Becker doch dem alten Standort im Aßweiler Gewerbegebiet Langwiese treu geblieben. Unverändert bleibt auch das Leistungsspektrum: Konzeption, Planung und Ausführung - sowohl im privaten Wohnbereich als auch im Ladenbau, wobei der Foodbereich besonders stark nachgefragt ist.

Vielleicht hat sich das Jakob Vogelgesang in einer ruhigen Minute damals genauso ausgemalt: Dass seine Liebe zum Holz und seine Fertigkeiten, damit umzugehen, von Vater zu Sohn weiter getragen werden - bis hin zum Urenkel, der in ferner Zukunft als Schreiner die Familientradition fortführt. Was der Firmengründer im vorletzten Jahrhundert allerdings schwerlich ahnen konnte: Dass sein Nachkomme Thomas Becker einst mehr mit dem Kopf als mit Fuchsschwanz, Hobel und Stechbeitel arbeiten würde. Und, schier unglaublich, dass sich dessen Wirkungsradius nicht nur bis Ommersheim und Biesingen erstrecken wird, sondern Anno 2015 bis nach Aachen, Frankfurt und in den Schwarzwald reicht.

Aktuell beschäftigt das mittelständische Unternehmen "Die Wohnwerkstatt" 11 Fachkräfte und einen Schreinerlehrling, die gemeinsam Einrichtungen nach Maß verwirklichen. Neben Innenausbau gehört Ladenbau zum Angebotsspektrum, dazu kommen Hotel- und Messebau . Konzipiert, projektiert und angefertigt werden die später vor Ort zusammengefügten Einzelelemente in Blieskastel-Aßweiler - seit Oktober an neuer Stelle. Gerade mal 20 Meter vom alten Standort entfernt, entstand im Gewerbegebiet Langwiese ein nagelneuer Firmensitz.
Für Höchste ansprüche



Herzstück des modernen taubengrauen Flachbaus ist die 1000 Quadratmeter große, lichtdurchflutete Werkstatthalle, die über eine eigene Schlosserei sowie eine Oberflächenabteilung verfügt. "Ich bin stolz auf unser 130-jähriges Jubiläum", sagt Thomas Becker, der den Betrieb 1993 von seinen Eltern Hans und Hannelore Becker übernommen hat. Mindestens genauso stolz ist er jedoch auf die neuen Räume, die den eigenen Qualitätsanspruch widerspiegeln. In seinem Büro, untergebracht in dem rotbraunen, vorgelagerten "Würfel", bleibt der Blick des Besuchers immer wieder an einem raumhohen Einbauschrank hängen, dessen Holztüren rohen, archaischen Charakter haben. "Das ist alte, verwitterte Fichte", erklärt der gebürtige Erfweiler, der nach seiner Ausbildung im väterlichen Betrieb in Rosenheim Holztechnik studiert hat. "Es gibt heute neue, spannende Materialen, die eigentlich sehr alt sind." Was widersprüchlich klingt. Tatsächlich können dank innovativer Technologien Schichtplatten aus alten Hölzern gefertigt werden.
Der Kunde gibt den Ton an

Weil Trends heute so schnell kommen wie sie wieder gehen, verzichtet Thomas Becker auf die herkömmliche Ausstellung von Treppenelementen oder Einzelmöbeln. Stattdessen setzt er auf große Fotografien und in das Gebäude integrierte Elemente wie Türen oder Einbaumöbel, die in der Summe eine aussagekräftige Visitenkarte der Schreinerei und des Kopfes dahinter abgeben.

Einrichtungen werden heute ganz individuell realisiert. "Der Wunsch des Kunden ist das, was zählt", betont der Fachmann. "Wer eine moderne Einrichtung will, bekommt eine moderne Einrichtung. Wer einen rustikalen Stil bevorzugt, wird ebenso zufrieden gestellt." Wobei er immer bestrebt ist, das Optimum an Funktionalität und Ästhetik herauszuholen. Die vielen Stammkunden geben ihm Recht, darunter die Barbarossa-Bäckerei, für die Thomas Becker zuletzt die neue Filiale im Saarbrücker Lyoner Ring einrichtete, oder die Weinhandlung Jacovin in Völklingen-Ludweiler, die er für besonders gelungen hält.

Wer alles aus einer Hand haben möchte, ist bei dem Diplom-Ingenieur genau richtig. Vom Entwurf über die Planung und Bauleitung bis hin zum fertigen Produkt bieten er und seine Mitarbeiter ein Komplettpaket an, welches sich durch hochwertige Qualität auszeichnet - und, genauso wichtig, termingerecht realisiert wird. Urgroßvater Jakob kann zufrieden sein. An ihn und die alte Schreinerei erinnert übrigens noch eine große Bandsäge, die vorn am Eingang in Würde Rost ansetzen kann.

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