Aufwändige Maßnahmen bei Brückenbau

Blieskastel. Die "Verlegung der B 423" von Blieskastel nach Webenheim, wie es offiziell heißt, ist derzeit die zweitgrößte Straßenbaustelle im Saarland (neben der B 269 Richtung Überherrn). Bei einem Ortstermin informierte Horst Hanke, Leiter des Landesbetriebs für Straßenbau, über den Fortschritt der Bauarbeiten

 Eine Behelfsbrücke, über die der Verkehr zwei Jahre fahren wird, wird wird derzeit montiert. Fotos: SZ/ver

Eine Behelfsbrücke, über die der Verkehr zwei Jahre fahren wird, wird wird derzeit montiert. Fotos: SZ/ver

 Die Baumaßnahmen an der B423 von Blieskastel nach Webenheim starteten im Februar.

Die Baumaßnahmen an der B423 von Blieskastel nach Webenheim starteten im Februar.

Blieskastel. Die "Verlegung der B 423" von Blieskastel nach Webenheim, wie es offiziell heißt, ist derzeit die zweitgrößte Straßenbaustelle im Saarland (neben der B 269 Richtung Überherrn). Bei einem Ortstermin informierte Horst Hanke, Leiter des Landesbetriebs für Straßenbau, über den Fortschritt der Bauarbeiten. Derzeit wird die Behelfsbrücke montiert, über die ab Oktober der Verkehr zwei Jahre lang geführt werden soll. Was der Beobachter von der jetzigen Brücke aus sieht, sind die Pfeiler für die Behelfsbrücke, die später wieder abgerissen werden. Die Behelfsbrücke "im Baukastensystem" ist insgesamt 85 Meter lang und wird meterweise auf Rollen vorgetrieben. Die Behelfsbrücke wird zwei Fahrbahnen haben mit je drei Metern Breite sowie einen Fußgängerweg, der 1,5 Meter breit sein wird. Solche Behelfsbrücken werden übrigens vom Bundesverkehrsministerium in Mönchengladbach und Bielefeld gelagert, eigens für solche oder ähnliche Baumaßnahmen. Nach den zwei Jahren Bauzeit wird die Brücke wieder zurück ins Depot gebracht. Die Behelfsbrücke wird im Oktober am alten Finanzamt bereits an die dann fertig gestellte Stadtumgehung angeschlossen. Einen genauen Termin konnte Hanke nicht nennen. Nach Zählungen des Landesbetriebs passieren die Brücke täglich 17000 Autos, die Ampelkreuzung 25000 Fahrzeuge. "Bei einer solchen Verkehrsdichte ist eine Sperrung ausgeschlossen, die Arbeiten werden ohne Störung des laufenden Verkehrs durchgeführt", bekräftigte Hanke. Nachdem die Notbrücke installiert ist, wird dann die bisherige Bliesbrücke komplett abgerissen. An ihrer Stelle wird eine neue Brücke errichtet. Da drängt sich die Frage auf, warum man die neue Brücke nicht auf den Fundamenten der Behelfsbrücke errichten kann. "Die barocke Achse muss erhalten bleiben", bestätigte auch Gunther Kreutz vom Landesbetrieb. Deshalb sind diese aufwändigen Maßnahmen notwendig. Die gesamte Baumaßnahme wird bis 2010 andauern und insgesamt fünf Millionen Euro kosten. Bei der Berechnung der Bauzeit sind auch Eventualitäten wie ein großes Hochwasser mit eingerechnet: "Wir sind in der Lage, die Baustelle bei einem großen Hochwasserereignis sofort zu räumen", erläuterte Hanke auch die Notfallpläne mit einem eigens ausgearbeiteten Alarmplan. Die neue Brücke wird übrigens eine höhere Tragfähigkeit haben als die bisherige. Zudem, so Hanke, seien die Flutbrücken wesentlich breiter. Wie Hanke bestätigte, wurden auch umfangreiche Ausgleichsmaßnahmen für den Landschaftsschutz durchgeführt. So wurden etwa große Bäume samt Wurzel umgepflanzt. Die Bauarbeiten an der B 423 haben mit einem Spatenstich am 28. Februar dieses Jahres begonnen und sollen bis Herbst 2010 beendet sein.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort