Alexanderturm in Breitfurt Arbeiten am Alexanderturm sind abgeschlossen

Breitfurt · Die jahrelangen Bemühungen um das kulturhistorische Kleinod bei Breitfurt haben ein gutes Ende gefunden.

 Der Alexanderturm mit neuer Aussichtsplattform. Auch das Außengelände ist inzwischen von der Stadt Blieskastel neu gestaltet worden.

Der Alexanderturm mit neuer Aussichtsplattform. Auch das Außengelände ist inzwischen von der Stadt Blieskastel neu gestaltet worden.

Foto: Martin Baus

Der Wiederaufbau des bis zu seiner im Rahmen der Kriegsvorbereitungen im September 1939 durch die deutsche Wehrmacht gesprengten Alexanderturms bei Breitfurt war ein lange unerfüllt gebliebener Wunsch vieler Menschen in den Bliegau-Gemeinden. Den Grundstein für die Erhaltung der Ruine des Alexanderturms auf dem Kahlenberg zwischen Breitfurt und Böckweiler legte der Stadtrat Blieskastel zur Zeit von Bürgermeister Werner Moschel, der 2004 auf Initiative der Breitfurter SPD den Ankauf des Grundstückes aus Privatbesitz beschlossen hatte.

Für die Konservierung des stark beschädigten Gemäuers fand sich dann aber erst 2018 im Blieskasteler Stadtrat eine Mehrheit. Die bereits 1978 gegründete, 2005 wiederbelebte Fördergemeinschaft Alexanderturm hatte mit Unterstützung der lokalen Aktionsgruppe Biosphärenreservat ein Konzept erarbeiten lassen, das, unter anderem aus Kostengründen, nun nicht mehr den ursprünglich beabsichtigten originalgetreuen Wiederaufbau, sondern in einem ersten Schritt die Konservierung der Ruine vorsah.

Zu einem späteren Zeitpunkt soll dann der Bau eines stählernen Turms in der ursprünglichen Höhe von 26 Metern erfolgen und mit der Aussichtsplattform der Ruine über eine Brücke verbunden werden. Der Beantragung von Fördermittel bei der EU stimmte die damalige Rathausmehrheit 2019 nur unter der Voraussetzung zu, dass seitens der Stadt keine Kosten entstehen. Dank der Übernahme des 25-prozentigen Eigenanteils durch die Fördergemeinschaft konnte das Projekt beantragt und nach Bewilligung der Förderung durch den saarländischen Umweltminister Reinhold Jost 2020 dennoch starten. Ende 2021 konnten die von Stadt und Fördergemeinschaft gemeinsam betreuten aufwändigen Sanierungsmaßnahmen an der Ruine und der Einbau einer Spindeltreppe, die auf die neue stählerne Aussichtplattform führt, abgeschlossen werden.

Die Stadt Blieskastel übernahm schließlich Anfang 2022 die Gestaltung der Außenanlagen in Eigenleistung: Das Gelände wurde von Gestrüpp befreit und eingeebnet, die Rundumsicht durch kleinere Rodungsarbeiten wieder hergestellt, die Zuwegung wurde geschottert und mit einer wassergebundenen Kalksplittschicht befestigt. Informationstafeln, die die Gestaltung und die historische Bedeutung des Turms erläutern und auf seinen Erbauer verweisen, wurden angebracht, eine vom Umweltminister gestiftete und vom Saarforst aus heimischen Hölzern hergestellte Sitzgruppe wurde fest installiert, die bisher im Wald verstreut liegenden Gesteinsbrocken wieder eingesammelt und zur Abgrenzung des Areals verwendet. Alles in allem ist es aus der Sicht des Blieskasteler Beigeordneten Guido Freidinger der Beharrlichkeit der Fördergemeinschaft und ihren Spendengebern, der finanziellen Unterstützung der LAG Biosphäre und des Umweltministeriums und nicht zuletzt auch der tatkräftigen Mithilfe des städtischen Bauhofes zu verdanken, dass nicht nur die Breitfurter an diesem wunderschönen Ort wieder dieses kulturhistorische Kleinod und die tolle Aussicht bewundern dürften.

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