Anwohner trauern um die Linden

Blieskastel · Blieskasteler Bürger trauen den Argumenten der Stadtverwaltung nicht so recht. Die Fällung der drei Linden am Kitaneubau soll unumgänglich gewesen sein. Mussten die Linden für einen Parkplatz weichen? Die Stadt weist dies zurück.

 Gegenüber des Kindergarten-Neubaus am Schlossberg, genau auf der anderen Straßenseite, wurden wegen Baumaßnahmen drei über 200 Jahre alte Linden gefällt. Foto: Erich Schwarz

Gegenüber des Kindergarten-Neubaus am Schlossberg, genau auf der anderen Straßenseite, wurden wegen Baumaßnahmen drei über 200 Jahre alte Linden gefällt. Foto: Erich Schwarz

Foto: Erich Schwarz

Der Neubau der Kindertagesstätte am Schlossberg stand bisher nicht gerade unter einem guten Stern. Nach der sehr schwierigen und langwierigen Standortsuche gab es Probleme während des Baus, und auch jetzt gibt es wieder einen Aufreger. Gegenüber des Neubaus am Schlossberg, genau auf der anderen Straßenseite, wurden dieser Tage drei Linden gefällt. "Es ist bedauerlich, dass diese über 200 Jahre alten Bäume nun gefällt werden mussten", ärgert sich der Blieskasteler Bürger Manfred Harz. Als Grund, so Harz, habe die Stadt erläutert, dass dort die Neuverlegung des Kanals erforderlich sei. Dabei würde das Wurzelwerk der Bäume beschädigt und die Standsicherheit sei nicht mehr gewährleistet. Dies bestätigte auch Jens Welsch, Pressesprecher der Stadt Blieskastel : "Die Bäume mussten nach Ansicht der Experten gefällt werden. Durch die Baumaßnahmen ist die Standsicherheit nicht mehr gewährleistet".

Wieso jetzt?

Der Anwohner Manfred Harz sieht das anders: "Diese Bäume stehen schon 200 Jahre und haben den Bau der Straße und viele andere Baumaßnahmen überdauert. Wieso sollen gerade diese Baumaßnahmen jetzt die Bäume so schädigen?", fragt er sich. Der Erste Beigeordnete der Stadt Blieskastel , Georg Wilhelm, ist beruflich Experte in Sachen Bäume und nicht dafür bekannt, dass er leichtfertig einem willkürlichen Fällen von Bäumen so ohne weiteres zustimmt: "Aber die Situation dort am Kindergarten stellt sich so dar, dass es keine andere Möglichkeit gab", unterstreicht der Forstexperte.

Bereits im Herbst des vergangenen Jahres habe ihn die Architektin der Baumaßnahme zu einem Ortstermin gebeten. "Dort gibt es Kanalbaumaßnahmen, und die Standsicherheit der Bäume ist nicht mehr gewährleistet. Die Straße verläuft in Standfußnähe, und da hätte auch ein Rückschneiden, was wir zuerst in Erwägung gezogen haben, nicht mehr geholfen. Wir haben diese Entscheidung, die Bäume zu fällen, sicherlich nicht leichtfertig getroffen", stellt Wilhelm heraus. Manfred Harz ist mit diesen Aussagen nicht zufrieden: "Nach meinem Wissen verläuft der neue Kanal bergseits auf der anderen Straßenseite. Wenn das mit dem Kanal stimmte, hätte man ja alle Bäume in der Allee fällen müssen".

Stadt weist Gerüchte zurück

Viele Bürger seien der Meinung, dass die Bäume nur deshalb hätten weichen müssen, weil man auf dieser Straßenseite Parkplätze für den neuen Kindergarten benötigt. Es werde zudem in der Bevölkerung erzählt, dass auch Anwohner ein Interesse daran gehabt hätten, dass die Bäume gefällt werden. Der Erste Beigeordnete Wilhelm weist auch dies zurück: "Das hatte nur die bereits genannten Gründe. Dahinter stehen keine anderen Interessen", so Wilhelm.

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