Ansichten aus Damaskus und Saarbrücken

Blieskastel. Enge Gassen, malerische Erker, geheimnisvolle schattige Durchgänge, denen man neugierig folgen möchte, um vielleicht in einem Märchen aus Tausend und einer Nacht anzukommen - Noureddin Jaafar erzählt spannende und poetische Geschichten mit dem Pinsel. Der 40-jährige aus Syrien stammende Maler stellt ab diesem Sonntag, 28

 Eine Ansicht aus Damaskus, gemalt von Jaafar. Fotos: SZ/Jaafar

Eine Ansicht aus Damaskus, gemalt von Jaafar. Fotos: SZ/Jaafar

 Noureddin Jaafar

Noureddin Jaafar

Blieskastel. Enge Gassen, malerische Erker, geheimnisvolle schattige Durchgänge, denen man neugierig folgen möchte, um vielleicht in einem Märchen aus Tausend und einer Nacht anzukommen - Noureddin Jaafar erzählt spannende und poetische Geschichten mit dem Pinsel. Der 40-jährige aus Syrien stammende Maler stellt ab diesem Sonntag, 28. März, in der Villa Matz auf dem Blieskasteler Schlossberg Bilder aus jüngster Zeit aus. Zu sehen sind ausschließlich Aquarelle. Sie zeigen Ansichten aus Damaskus, der Heimatstadt des Künstlers, und aus Saarbrücken, der Stadt, in der Jaafar seit 14 Jahren lebt und arbeitet. Jaafars Bilder entführen in eine kontrastreiche Welt aus Licht und Schatten; aus dämmrigem Halbdunkel bricht gleißend helles Sonnenlicht, oder es leuchtet warm in den sanften, verwaschenen Farben der uralten Stadt Damaskus. Auch einige pittoreske Winkel Saarbrückens hat der Künstler stimmungsvoll in Szene gesetzt. Wie Jaafar, der Bildende Kunst in Damaskus studiert hat und in Saarbrücken ein Studium als Mediengestalter absolvierte, erläuterte, hat er die Ansichten aus Damaskus 2009 von einem Besuch in der syrischen Hauptstadt mitgebracht. Teils arbeitete er nach Skizzen, die er vor Ort machte, oder nach Fotos. Auch die Saarbrücker Bilder entstanden nach Farbskizzen. "Ich male gern draußen, auch mit meinen Schülern, aber wegen der Kälte in diesem Winter habe ich diesmal lediglich vorskizziert", sagt Jaafar. Und er fügt hinzu: "Ich vermisse die Sonne hier. So habe ich versucht, sie in den leuchtenden Farben des Orients einzufangen." Warum hat er die Technik des Aquarellierens für sich gewählt? "Mit Öl und Acryl, also mit dickflüssigen Farben, ist es leicht, zu lügen und zu kaschieren. Mit Aquarell kann ich das nicht. Ich muss zu jeder Linie stehen, egal ob falsch oder richtig." Jaafar malt bislang nur gegenständlich, denn für ihn gibt es eine Hierarchie der Malstile. "Man kann nicht von Null auf abstrakt gelangen. Auch Picasso hat am Anfang gegenständlich gemalt", stellt er fest. In der Aquarelltechnik hat er es, wie sich Betrachter überzeugen können, zweifellos zur Meisterschaft gebracht. Sein Können gibt er in Malkursen in seinem Malstatter Atelier an Schüler weiter. "Jeder Mensch ist ein Künstler", zeigt er sich überzeugt. Mit Jaafar setzt Dr. Ursula Schmieder-Matz, Ärztin in Bübingen, die Reihe der Kunstausstellungen in ihrem Elternhaus, der Villa Matz, fort. Nach der Vernissage am heutigen Samstag ist die Ausstellung ab Sonntag, 28. März, bis Samstag, 10. April, täglich von 15 bis 17 Uhr zu sehen. "Ich vermisse die Sonne hier. So habe ich versucht, sie in den leuchtenden Farben des Orients einzufangen." Noureddin Jaafar

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