Anekdoten zur Kaffee-Geschichte

Blieskastel · Mit der Blieskasteler Stadtführerin Gaby Grell konnten jetzt Besucher eine Themenführung durch die Barockstadt rund um den Kaffee genießen. Dabei ging es für die Teilnehmer auch in die wohl kleinste Kaffeerösterei des Saarlandes.

 Bernd Herrmann erläutert den Gästen die verschiedenen Kaffee-Sorten. Foto: Erich Schwarz

Bernd Herrmann erläutert den Gästen die verschiedenen Kaffee-Sorten. Foto: Erich Schwarz

Foto: Erich Schwarz

Nein, man hatte sich nicht verlesen: Es war keine Kaffeefahrt, die da durch das Bliestal angeboten wurde, sondern eine veritable Kaffee-Führung durch Blieskastel . Nun hat zwar Blieskastel viele gastronomische Betriebe mit einem sicherlich guten und reichlichen Kaffee-Angebot, aber direkt historisch gesehen gibt es nicht unbedingt Bezüge zum Kaffee .

Macht auch nichts, stellt Stadtführerin Gaby Grell heraus, die Form dieser Führung solle sich einreihen in das Angebot an Themenführungen durch die Barockstadt: "Und die werden sehr gut angenommen", wie Gaby Grell weiß. Nun also eine Kaffee-Führung, was der Tatsache geschuldet ist, dass Blieskastel die kleinste Kaffeerösterei des Saarlandes besitzt. Aber der Reihe nach: Die Teilnehmer trafen sich in der Alten Markthalle, wo sich Gaby Grell schon als Anna-Maria de Amoranville in stil- und epochenechtem Outfit präsentierte. Insgesamt waren nur 15 Teilnehmer zugelassen, weil sonst das Gedränge in der Kaffeerösterei zu groß wäre.

Rösterin aus Leidenschaft

Die Gäste hatten eine Teilnahmegebühr zu entrichten, mit der man sich am Ende in einem Kaffee in der Fußgängerzone auch noch am Kaffee- und Kuchenbüfett in einem Café bedienen konnte. Die Überraschung schon zu Beginn: Es waren sehr viele Blieskasteler oder Lautzkircher Damen mit dabei, kaum Auswärtige. Ja, und die Damen, sie waren auch in absoluter Überzahl, lediglich zwei Männer wollten etwas über Blieskastel und seine Kaffee-Verbundenheit wissen. Los ging's also im Rathaus, wobei Gaby Grell, pardon, Madame de Amoranville, sehr viel Wissenswertes über die Geschichte der Stadt und natürlich über das Wirken derer von der Leyen zu erzählen wusste. Und auch die vielen Geschichten und Anekdötchen über die Geschichte des Kaffees, sozusagen von seiner "Entdeckung" als Genussmittel bis zum Siegeszug nach Europa, gab die kundige Führerin zum besten. Eisig kalt war es an jenem Tag der Führung, insofern war man froh, dass man nach nicht allzu langem historischen Spaziergang durch die barocke Altstadt schließlich in der warmen Kaffeerösterei anlangte.

Ute Herrmann, sozusagen Kaffeerösterin aus Leidenschaft, erläuterte die Kunst ihrer Arbeit und wusste auch viel über die Zubereitung eines guten Kaffees zu erzählen. Nicht ganz so groß werden soll ihr Geschäft, schließlich sind - und da staunten nicht wenige - 2,19 Euro pro Kilogramm Kaffee an den Zoll abzuliefern. Aber das trägt die Frau aus der Rösterei mit Fassung, und zusammen mit ihrem Mann ("Ich bin hier der Praktikant") verströmen die beiden Kaffee-Experten eine gewisse innere Ruhe, welche auch mit zu der angenehmen Atmosphäre in der Rösterei beiträgt.

Kaffee-Plausch zum Abschluss

Nach ein paar Geschmacksproben geht es dann weiter mit der Führung durch die Altstadt. Da darf die Führung auch mal durch einen kurzen Shopping-Aufenthalt in einer der kleinen Boutiquen unterbrochen werden.

Am Ende treffen sich dann alle bei Kaffee und Kuchen, es bleibt Zeit zu einem Kaffee-Plausch, und man freut sich dank der Hofdame Amoranville über einen ungewöhnlichen, äußerst kurzweiligen und dennoch sehr informativen Nachmittagsspaziergang durch die Barockstadt Blieskastel .

blieskastel.de

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