Viele Besucher, tolle Stimmung Altstadtfest Blieskastel ist wiederbelebt

Blieskastel · Fünf Jahre nach der letzten Ausgabe war die Veranstaltung am Wochenende sehr gut besucht. Für kleine Einschnitte sorgte das Wetter.

 Ein satter Schlag von Bürgermeister Bernd Hertzler und es lief: das Blieskasteler Altstadtfest war am Freitagabend eröffnet worden.

Ein satter Schlag von Bürgermeister Bernd Hertzler und es lief: das Blieskasteler Altstadtfest war am Freitagabend eröffnet worden.

Foto: Erich Schwarz

Da war es wieder, das Blieskasteler Altstadtfest. Man hatte es 2017 zum letzten Mal lebend gesehen, dann war es beerdigt worden. Ein Altstadtfest in der damaligen Form sei nicht mehr zeitgemäß, so hieß es, man wolle neue Wege gehen, neue Festvariationen ausprobieren. Es ist kein Geheimnis, dass „Franz“, der dann als Ersatz für das Altstadtfest aus dem Kulturamtshut gezaubert wurde, beim Publikum durchfiel.

Immerhin: „Wir wollten die immensen Ausgaben für das Altstadtfest sparen, und ‚Franz‘ war weitaus kostengünstiger“, verteidigt Lisa Becker (Grüne), Erste Beigeordnete der Stadt Blieskastel, die damaligen Festversuche. Aber dann kam Corona, es wurde zwei Jahre gar nichts gefeiert. Man erkennt den Wert des Altstadtfestes schon allein daran, dass seine Wiederauferstehung sogar Teil der Bürgermeisterkampagne von Bernd Hertzler war. Er hatte versprochen, das Altstadtfest wiederzubeleben.

Und jetzt endlich, im Jahr 2022, war es wieder da. Und wie! Sicherlich wollen die Leute endlich wieder auf Feste gehen nach der langen Corona-Pause, aber offensichtlich war es doch ein starker Wunsch der Festgäste, dass wieder ein klassisches Altstadtfest gefeiert wurde. Schon der Eröffnungsabend war ein voller Erfolg. Das Wetter passte, und auch der Besucherstrom der Gäste schien nicht versiegen zu wollen.

Pünktlich um 18.30 Uhr begrüßte Bürgermeister Hertzler die Gäste und ging auf die abgerissene Altstadtfest-Serie ein. Nicht zu klären war an diesem Abend, ob die heuer gefeierte 41. Auflage des Festes nun einschließlich der Franz-Feste gezählt wurde, oder ob es sich dabei nur um die „richtigen“ Altstadtfeste handelte. Aber das war nur ein Problem für Statistiker, die Menschen wollten nur feiern. Aber dafür, dass dies auch in Sicherheit geschehen konnte, hatten die Verantwortlichen vom Kulturamt ein ausgefeiltes Sicherheitskonzept erstellt: „Dafür wurden wir von der Polizei ausdrücklich gelobt“, sagte die Leiterin des Kulturamtes, Sandy Will freudig.

Und selbstverständlich wollte die Chefin in Sachen Kultur dem Fest auch ihren eigenen Stempel aufdrücken. Man hatte sich Schwerpunkte überlegt: So standen auf dem Paradeplatz vor allem die Vereine, hinter der Festhalle war wieder die Rockbühne und die „Fressmeile“ war zwischen Parade- und Luitpoldplatz aufgebaut. Im Hof hinter dem „Abbelgruzze“ hatte die Junge Union Urlaubsfeeling mit den entsprechenden Mallorca-Hits verbreitet, die Grüne Jugend rockte fetzig auf dem Tivoli-Parkplatz. In der Alten Marktstraße war eine Kulturmeile aufgebaut, und auch die Skater sollten samstags auf ihre Kosten kommen.

Aber zurück zur Eröffnung: Mit nur einem satten Schlag hatte Bürgermeister Hertzler das offiziell erste Fass angeschlagen und viel politische und gesellschaftliche Gäste begrüßt. Die wohl unvermeidlichen Salutschüsse der Blieskasteler Schützen wurden in diesem Jahr vom Rathausbalkon abgefeuert, nicht vom Balkon der Volksbank. Und dann gab es sozusagen das Eröffnungsschmankerl: Die Ottentaler, jene Turn-, Musik- und Humortruppe mit Ursprüngen in Lautzkirchen, faszinierten die Besucher und zogen die Festgäste in ihren Bann. Waghalsige Sprung- und Turnattraktionen, gewürzt mit schmissiger Musik und jeder Menge Humor und Witz waren eine tolle Einstimmung auf die beiden Festtage.

Dann lief das Fest, und alle Erwartungen wurden übertroffen. Gästescharen wie in den besten Jahren. Ein voller Erfolg auch wieder die Rockbühne, wo man mit der Auswahl der Musiker offensichtlich den Nerv der jugendlichen Besucher absolut getroffen hatte. Der Samstagnachmittag litt aber unter der Hitze. Auf beiden Bühnen klasse Musik, aber leider wenig Zuhörer. Auch das Kinderprogramm und das Angebot von Caros-Inline-Academy waren wegen der hohen Temperaturen nur mäßig besucht. Aber am Abend wieder volle Straßen und Gassen, die Wiedergeburt einer Erfolgsgeschichte.

 Gute Musik, leider wegen der Hitze nicht so viele Zuhörer: Aber die Earls aus Niederwürzbach ließen sich die gute Laune nicht verderben, das Publikum sparte nicht an Applaus.

Gute Musik, leider wegen der Hitze nicht so viele Zuhörer: Aber die Earls aus Niederwürzbach ließen sich die gute Laune nicht verderben, das Publikum sparte nicht an Applaus.

Foto: Erich Schwarz
 Die Ottentaler sorgten mit waghalsigen Turnnummern und einer gewaltigen Prise Humor für einen gelungenen Festauftakt.

Die Ottentaler sorgten mit waghalsigen Turnnummern und einer gewaltigen Prise Humor für einen gelungenen Festauftakt.

Foto: Erich Schwarz

Klar, die Anfangszeiten mit Hinterhöfen und Kellern, dem Rover-Keller oder Dawos Hinterhof, sie sind vorbei. Aber das Altstadtfest hat wieder an die alten Erfolge angeknüpft. Dazu braucht es jede Menge Helfer, wie auch Kulturamtschefin Sandy Will erzählte: „Meine Mitarbeiter mussten sehr viel und auch sehr lange arbeiten, auch die Männer vom Bauhof der Stadt haben wieder tolle Arbeit geleistet und sind über sich hinausgewachsen“.

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